Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593.

Bild:
<< vorherige Seite

Eingeschlichene Vbiquitistische Newlinge / die wir auß selbst erwehlter Eminentz vnd Vermessenheit eigenen gefallens enderung in die Kirchen einzuführen vns anmassen / vnnd an stat der reinen gesunden Lehr Göttliches Worts / schädliche Irrthumb vnnd falsche jrrige Meinung vnsern Zuhören auffdringen.

Fahret säuberlich Herr Doctor, daß jhr nicht ettwann anstosset. Jenseid des Bachs seind auch Leute. Dann / lieber / köndten wir allhie dem Doctor nicht vil billicher (als er mir gethon) fürwerffen / vnnd sagen: Des Gottlosen Prou. 15. vnnd 25.Mund schäumet böses / vnd: Wer wider seinen Nechsten falsch Zeugnus redet / der ist Spieß / Schwert vnd scharpffer Pfeil. Oder / welches sich sehr wol auff jhne reimet: Ein Matth. 12.böser Mensch bringet böses herfür / auß seinem bösen Schatz.

Es kans der Doctor weder heben noch legen / daß H. Magirus vnd Holderus seinen vngegründten Bericht (den er doch nicht zu Heidelberg allein behalten / sondern in die gantze Christenheit außgesprenget hat) widerlegen: vnd bezüchtiget die vnsern / als wöllen sie alles reformieren / vnd registrieren / auch das / so sie nicht angehet.

Wer gibt dann jhme solchen gewalt / daß er die Kirch vnnd Ministerium zu Franckfurt zu registrieren sich anmasset? Oder meint er / dieweil er zu Heidelberg Kirchenraht ist / daß er drumb auch allhie zu Franckfurt Kirchensachen zu reformieren / vnd was wir zuendern befügt sein oder nicht / seines gefallens zuberafflen / vnnd fürzuschreiben Macht habe?

Eingeschlichene Vbiquitistische Newlinge / die wir auß selbst erwehlter Eminentz vnd Vermessenheit eigenen gefallens enderung in die Kirchen einzuführen vns anmassen / vnnd an stat der reinen gesunden Lehr Göttliches Worts / schädliche Irrthumb vnnd falsche jrrige Meinung vnsern Zuhören auffdringen.

Fahret säuberlich Herr Doctor, daß jhr nicht ettwann anstosset. Jenseid des Bachs seind auch Leute. Dann / lieber / köndten wir allhie dem Doctor nicht vil billicher (als er mir gethon) fürwerffen / vnnd sagen: Des Gottlosen Prou. 15. vnnd 25.Mund schäumet böses / vnd: Wer wider seinen Nechsten falsch Zeugnus redet / der ist Spieß / Schwert vñ scharpffer Pfeil. Oder / welches sich sehr wol auff jhne reimet: Ein Matth. 12.böser Mensch bringet böses herfür / auß seinem bösen Schatz.

Es kans der Doctor weder heben noch legen / daß H. Magirus vnd Holderus seinen vngegründten Bericht (den er doch nicht zu Heidelberg allein behalten / sondern in die gantze Christenheit außgesprenget hat) widerlegen: vnd bezüchtiget die vnsern / als wöllen sie alles reformieren / vnd registrieren / auch das / so sie nicht angehet.

Wer gibt dann jhme solchen gewalt / daß er die Kirch vnnd Ministerium zu Franckfurt zu registrieren sich anmasset? Oder meint er / dieweil er zu Heidelberg Kirchenraht ist / daß er drumb auch allhie zu Franckfurt Kirchensachen zu reformieren / vnd was wir zuendern befügt sein oder nicht / seines gefallens zuberafflen / vnnd fürzuschreiben Macht habe?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0058" n="8"/>
Eingeschlichene Vbiquitistische Newlinge / die wir auß selbst
                     erwehlter Eminentz vnd Vermessenheit eigenen gefallens enderung in die Kirchen
                     einzuführen vns anmassen / vnnd an stat der reinen gesunden Lehr Göttliches
                     Worts / schädliche Irrthumb vnnd falsche jrrige Meinung vnsern Zuhören
                     auffdringen.</p>
        <p>Fahret säuberlich Herr Doctor, daß jhr nicht ettwann anstosset. Jenseid des Bachs
                     seind auch Leute. Dann / lieber / köndten wir allhie dem Doctor nicht vil
                     billicher (als er mir gethon) fürwerffen / vnnd sagen: Des Gottlosen <note place="left">Prou. 15. vnnd 25.</note>Mund schäumet böses / vnd: Wer
                     wider seinen Nechsten falsch Zeugnus redet / der ist Spieß / Schwert vn&#x0303; scharpffer Pfeil. Oder / welches sich sehr wol auff jhne reimet:
                     Ein <note place="left">Matth. 12.</note>böser Mensch bringet böses herfür
                     / auß seinem bösen Schatz.</p>
        <p>Es kans der Doctor weder heben noch legen / daß H. Magirus vnd Holderus seinen
                     vngegründten Bericht (den er doch nicht zu Heidelberg allein behalten / sondern
                     in die gantze Christenheit außgesprenget hat) widerlegen: vnd bezüchtiget die
                     vnsern / als wöllen sie alles reformieren / vnd registrieren / auch das / so sie
                     nicht angehet.</p>
        <p>Wer gibt dann jhme solchen gewalt / daß er die Kirch vnnd Ministerium zu
                     Franckfurt zu registrieren sich anmasset? Oder meint er / dieweil er zu
                     Heidelberg Kirchenraht ist / daß er drumb auch allhie zu Franckfurt
                     Kirchensachen zu reformieren / vnd was wir zuendern befügt sein oder nicht /
                     seines gefallens zuberafflen / vnnd fürzuschreiben Macht habe?</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0058] Eingeschlichene Vbiquitistische Newlinge / die wir auß selbst erwehlter Eminentz vnd Vermessenheit eigenen gefallens enderung in die Kirchen einzuführen vns anmassen / vnnd an stat der reinen gesunden Lehr Göttliches Worts / schädliche Irrthumb vnnd falsche jrrige Meinung vnsern Zuhören auffdringen. Fahret säuberlich Herr Doctor, daß jhr nicht ettwann anstosset. Jenseid des Bachs seind auch Leute. Dann / lieber / köndten wir allhie dem Doctor nicht vil billicher (als er mir gethon) fürwerffen / vnnd sagen: Des Gottlosen Mund schäumet böses / vnd: Wer wider seinen Nechsten falsch Zeugnus redet / der ist Spieß / Schwert vñ scharpffer Pfeil. Oder / welches sich sehr wol auff jhne reimet: Ein böser Mensch bringet böses herfür / auß seinem bösen Schatz. Prou. 15. vnnd 25. Matth. 12. Es kans der Doctor weder heben noch legen / daß H. Magirus vnd Holderus seinen vngegründten Bericht (den er doch nicht zu Heidelberg allein behalten / sondern in die gantze Christenheit außgesprenget hat) widerlegen: vnd bezüchtiget die vnsern / als wöllen sie alles reformieren / vnd registrieren / auch das / so sie nicht angehet. Wer gibt dann jhme solchen gewalt / daß er die Kirch vnnd Ministerium zu Franckfurt zu registrieren sich anmasset? Oder meint er / dieweil er zu Heidelberg Kirchenraht ist / daß er drumb auch allhie zu Franckfurt Kirchensachen zu reformieren / vnd was wir zuendern befügt sein oder nicht / seines gefallens zuberafflen / vnnd fürzuschreiben Macht habe?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/58
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/58>, abgerufen am 28.11.2024.