Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593.Sünder seind / also ist Christi Gerechtigkeit allen Menschen zukommen / daß sie alle durch Christum gerecht worden seind. Nun gibts aber die erfahrung / daß vil vngerechte vnd verdampte seien. Darumb erstreckt sich Christi Verdienst nicht so ferrn / als sich die Erbsünd vnd der schaden erstreckt. Item / wann die Schrifft sagt: Er sey für alle gestorben / so würdt solchs allein verstandenPag. 261. von dem hauffen deren / die erwehlet seind / vnd in denen sollich Leiden kräfftig ist. Gryneus: Man kan nicht sagen / daß Gottes Will eigentlichIn Thesauro Orth. fid. class. 1. loc. 7. Thesi 13. / an vnd für sich selbs / gewesen sey / daß Christus für aller Menschen Heil hab sterben sollen. Vnd Beza halt diß für ein Gottlose / Gottslästerliche Lehr /Respons. 2. fol. 216. wann man den Spruch Johannis (da er schreibt: Christus sey die versönung für der gantzen Welt Sünd) auff einen Menschen so wol / als auff den andern / ziehen wölle. Was für schmalen geringen Trost ein angefochtens Gewissen in dem Kampff / ob jhm der Verdienst des Bluts Christi auch zugehör / etc. fassen könne auß diser Lehr / ja daß er vil mehr vil zweiffelhaffter hierauß gemacht werde / ist Sonnenklar. Vnnd weil es D. Marx ein vnerfindtliche calumniam nennet / kan der Christlich Leser / auß den angezognen Caluinischen Schrifften / jetzt leichtlich schliessen / welcher vnder vns beiden / ich oder D. Marx / calumniere. DAß aber D. Marx den ehrlichen Man /Pag. 17. vnd exulem Christi / Herrn Samuel Hubern / auff welches Schrifften ich mich referiert / so schmälich / als ein verdambten / vnd Landsuerwisnen Menschen Sünder seind / also ist Christi Gerechtigkeit allen Menschen zukommen / daß sie alle durch Christum gerecht worden seind. Nun gibts aber die erfahrung / daß vil vngerechte vnd verdampte seien. Darumb erstreckt sich Christi Verdienst nicht so ferrn / als sich die Erbsünd vnd der schaden erstreckt. Item / wann die Schrifft sagt: Er sey für alle gestorben / so würdt solchs allein verstandenPag. 261. von dem hauffen deren / die erwehlet seind / vnd in denen sollich Leiden kräfftig ist. Gryneus: Man kan nicht sagen / daß Gottes Will eigentlichIn Thesauro Orth. fid. class. 1. loc. 7. Thesi 13. / an vñ für sich selbs / gewesen sey / daß Christus für aller Menschen Heil hab sterben sollen. Vnd Beza halt diß für ein Gottlose / Gottslästerliche Lehr /Respons. 2. fol. 216. wann man den Spruch Johannis (da er schreibt: Christus sey die versönung für der gantzen Welt Sünd) auff einen Menschen so wol / als auff den andern / ziehen wölle. Was für schmalen geringen Trost ein angefochtens Gewissen in dem Kampff / ob jhm der Verdienst des Bluts Christi auch zugehör / etc. fassen könne auß diser Lehr / ja daß er vil mehr vil zweiffelhaffter hierauß gemacht werde / ist Sonnenklar. Vnnd weil es D. Marx ein vnerfindtliche calumniam nennet / kan der Christlich Leser / auß den angezognen Caluinischen Schrifften / jetzt leichtlich schliessen / welcher vnder vns beiden / ich oder D. Marx / calumniere. DAß aber D. Marx den ehrlichen Man /Pag. 17. vnd exulem Christi / Herrn Samuel Hubern / auff welches Schrifftẽ ich mich referiert / so schmälich / als ein verdambten / vnd Landsuerwisnen Menschen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023" n="21"/> Sünder seind / also ist Christi Gerechtigkeit allen Menschen zukommen / daß sie alle durch Christum gerecht worden seind. Nun gibts aber die erfahrung / daß vil vngerechte vnd verdampte seien. Darumb erstreckt sich Christi Verdienst nicht so ferrn / als sich die Erbsünd vnd der schaden erstreckt. Item / wann die Schrifft sagt: Er sey für alle gestorben / so würdt solchs allein verstanden<note place="right">Pag. 261.</note> von dem hauffen deren / die erwehlet seind / vnd in denen sollich Leiden kräfftig ist.</p> <p>Gryneus: Man kan nicht sagen / daß Gottes Will eigentlich<note place="right">In Thesauro Orth. fid. class. 1. loc. 7. Thesi 13.</note> / an vñ für sich selbs / gewesen sey / daß Christus für aller Menschen Heil hab sterben sollen. Vnd Beza halt diß für ein Gottlose / Gottslästerliche Lehr /<note place="right">Respons. 2. fol. 216.</note> wann man den Spruch Johannis (da er schreibt: Christus sey die versönung für der gantzen Welt Sünd) auff einen Menschen so wol / als auff den andern / ziehen wölle. Was für schmalen geringen Trost ein angefochtens Gewissen in dem Kampff / ob jhm der Verdienst des Bluts Christi auch zugehör / etc. fassen könne auß diser Lehr / ja daß er vil mehr vil zweiffelhaffter hierauß gemacht werde / ist Sonnenklar. Vnnd weil es D. Marx ein vnerfindtliche calumniam nennet / kan der Christlich Leser / auß den angezognen Caluinischen Schrifften / jetzt leichtlich schliessen / welcher vnder vns beiden / ich oder D. Marx / calumniere.</p> <p>DAß aber D. Marx den ehrlichen Man /<note place="right">Pag. 17.</note> vnd exulem Christi / Herrn Samuel Hubern / auff welches Schrifftẽ ich mich referiert / so schmälich / als ein verdambten / vnd Landsuerwisnen Menschen </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0023]
Sünder seind / also ist Christi Gerechtigkeit allen Menschen zukommen / daß sie alle durch Christum gerecht worden seind. Nun gibts aber die erfahrung / daß vil vngerechte vnd verdampte seien. Darumb erstreckt sich Christi Verdienst nicht so ferrn / als sich die Erbsünd vnd der schaden erstreckt. Item / wann die Schrifft sagt: Er sey für alle gestorben / so würdt solchs allein verstanden von dem hauffen deren / die erwehlet seind / vnd in denen sollich Leiden kräfftig ist.
Pag. 261. Gryneus: Man kan nicht sagen / daß Gottes Will eigentlich / an vñ für sich selbs / gewesen sey / daß Christus für aller Menschen Heil hab sterben sollen. Vnd Beza halt diß für ein Gottlose / Gottslästerliche Lehr / wann man den Spruch Johannis (da er schreibt: Christus sey die versönung für der gantzen Welt Sünd) auff einen Menschen so wol / als auff den andern / ziehen wölle. Was für schmalen geringen Trost ein angefochtens Gewissen in dem Kampff / ob jhm der Verdienst des Bluts Christi auch zugehör / etc. fassen könne auß diser Lehr / ja daß er vil mehr vil zweiffelhaffter hierauß gemacht werde / ist Sonnenklar. Vnnd weil es D. Marx ein vnerfindtliche calumniam nennet / kan der Christlich Leser / auß den angezognen Caluinischen Schrifften / jetzt leichtlich schliessen / welcher vnder vns beiden / ich oder D. Marx / calumniere.
In Thesauro Orth. fid. class. 1. loc. 7. Thesi 13.
Respons. 2. fol. 216. DAß aber D. Marx den ehrlichen Man / vnd exulem Christi / Herrn Samuel Hubern / auff welches Schrifftẽ ich mich referiert / so schmälich / als ein verdambten / vnd Landsuerwisnen Menschen
Pag. 17.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/23 |
Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Notwendige und warhaffte Antwort M. Iohannis Magiri, ... Auff die schmähliche ungegründte Abfertigung, und unbefügte vermeindte Retorsion Doctor Marxen zum Lamm. Tübingen, 1593, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_antwort_1593/23>, abgerufen am 27.07.2024. |