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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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muß man billig gratuliren. Causa, daß dazu erscheint
die gröste Ursache. Ab utili proficuo, bono, amoeno,
jucundo, laeto, necessario &c. Debitum meum,

daher gratulir ich ihm wegen der von GOTT erhal-
tenen Hold. Denn da sind Cansae subordinatae, weil
dieser Tag ihm erschienen/ darinn ich sein Glück
blühen sehe/ Gottos Vorsoge über ihm schwebt und
ich ihm verbunden bin meine Schuld wegen unser
Freundschafft abzustatten/ absonderlich/ weil seine
mir erwiesene Wolthaten dazu antreiben.

Und dann folgt

Votum, daß 1. ihn GOtt ferner in seiner Hold er-
halten wolle. 2. sein Leben mit Freud und Trost crönen.
3. Seine Jahre vermehren. 4. Seinen Segen ihm
mittheilen. 5. In seinem Amt ihn stärcken. 6. Ihn
vor Unglück bewahren wolle/ und dann folgt Epilogus
oder Conclusio, daß sein Leben GOtt allezeit einen
Johannes oder holdreichen-Tag seyn lasse.

2. Werd ich ersucht ein Neujahrs Carmen zuver-
fertigen/ welches in der Affinität mit dem vorigen
steht/ und nichts anders in sich begreifft/ als eine
Glückwünschung des Zeit-Wechsels/ dabey betrachtet
wird: Tempus 1. Praeteritum, was uns GOtt darin-
nen vor Gnade erwiesen/ 2. Praesens, daß wir eine
neue Zeit erlebt. 3. Futurum, die man zu GOttes
ehren soll anwenden/ und künfftig frömmer leben. Da
ist die Invention von der Zeit/ das Thema die erfreu-
te Neujahrs Zeit/ da kommt:

(a) Argumentum AEtiologicum: ein neues Jahr
macht neue Freude. Causa, denn das alte vergeht/

und

muß man billig gratuliren. Cauſa, daß dazu erſcheint
die groͤſte Urſache. Ab utili proficuo, bono, amoeno,
jucundo, læto, necesſario &c. Debitum meum,

daher gratulir ich ihm wegen der von GOTT erhal-
tenen Hold. Denn da ſind Canſæ ſubordinatæ, weil
dieſer Tag ihm erſchienen/ darinn ich ſein Gluͤck
bluͤhen ſehe/ Gottos Vorſoge uͤber ihm ſchwebt und
ich ihm verbunden bin meine Schuld wegen unſer
Freundſchafft abzuſtatten/ abſonderlich/ weil ſeine
mir erwieſene Wolthaten dazu antreiben.

Und dann folgt

Votum, daß 1. ihn GOtt ferner in ſeiner Hold er-
halten wolle. 2. ſein Leben mit Freud und Troſt croͤnen.
3. Seine Jahre vermehren. 4. Seinen Segen ihm
mittheilen. 5. In ſeinem Amt ihn ſtaͤrcken. 6. Ihn
vor Ungluͤck bewahren wolle/ und dann folgt Epilogus
oder Concluſio, daß ſein Leben GOtt allezeit einen
Johannes oder holdreichen-Tag ſeyn laſſe.

2. Werd ich erſucht ein Neujahrs Carmen zuver-
fertigen/ welches in der Affinitaͤt mit dem vorigen
ſteht/ und nichts anders in ſich begreifft/ als eine
Gluͤckwuͤnſchung des Zeit-Wechſels/ dabey betrachtet
wird: Tempus 1. Præteritum, was uns GOtt darin-
nen vor Gnade erwieſen/ 2. Præſens, daß wir eine
neue Zeit erlebt. 3. Futurum, die man zu GOttes
ehren ſoll anwenden/ und kuͤnfftig froͤm̃er leben. Da
iſt die Invention von der Zeit/ das Thema die erfreu-
te Neujahrs Zeit/ da kommt:

(α) Argumentum Ætiologicum: ein neues Jahr
macht neue Freude. Cauſa, denn das alte vergeht/

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[86/0098] muß man billig gratuliren. Cauſa, daß dazu erſcheint die groͤſte Urſache. Ab utili proficuo, bono, amoeno, jucundo, læto, necesſario &c. Debitum meum, daher gratulir ich ihm wegen der von GOTT erhal- tenen Hold. Denn da ſind Canſæ ſubordinatæ, weil dieſer Tag ihm erſchienen/ darinn ich ſein Gluͤck bluͤhen ſehe/ Gottos Vorſoge uͤber ihm ſchwebt und ich ihm verbunden bin meine Schuld wegen unſer Freundſchafft abzuſtatten/ abſonderlich/ weil ſeine mir erwieſene Wolthaten dazu antreiben. Und dann folgt Votum, daß 1. ihn GOtt ferner in ſeiner Hold er- halten wolle. 2. ſein Leben mit Freud und Troſt croͤnen. 3. Seine Jahre vermehren. 4. Seinen Segen ihm mittheilen. 5. In ſeinem Amt ihn ſtaͤrcken. 6. Ihn vor Ungluͤck bewahren wolle/ und dann folgt Epilogus oder Concluſio, daß ſein Leben GOtt allezeit einen Johannes oder holdreichen-Tag ſeyn laſſe. 2. Werd ich erſucht ein Neujahrs Carmen zuver- fertigen/ welches in der Affinitaͤt mit dem vorigen ſteht/ und nichts anders in ſich begreifft/ als eine Gluͤckwuͤnſchung des Zeit-Wechſels/ dabey betrachtet wird: Tempus 1. Præteritum, was uns GOtt darin- nen vor Gnade erwieſen/ 2. Præſens, daß wir eine neue Zeit erlebt. 3. Futurum, die man zu GOttes ehren ſoll anwenden/ und kuͤnfftig froͤm̃er leben. Da iſt die Invention von der Zeit/ das Thema die erfreu- te Neujahrs Zeit/ da kommt: (α) Argumentum Ætiologicum: ein neues Jahr macht neue Freude. Cauſa, denn das alte vergeht/ und

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/98>, abgerufen am 23.11.2024.