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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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abzumahnen/ daher sie auch Niemandes schonen/ wie
Horatius, Juvenalis, Persius, Terentius gethan. vid.
Casaubonus de Satyrica Poes. in fine. L. 2. c. ult.
Es müs-
sen aber die Satyren nicht (wie es leyder heut zu Ta-
ge geschicht) zu Pasqvillen werden/ welche die Leu-
te an Ehren angreiffen. Denn dadurch setzen sie die Poe-
terey in Schimpff/ sich aber in Gefahr.

Reg. 3. Harsdörffer wil zwar/ man solle die Saty-
ren nicht dulden; Allein man thu daß Böse weg/ und
behalte daß Gute/ so werden auch diese nicht zu ver-
werffen seyn. Strafft man doch wohl Ubelthäter/ wa-
rumb nicht auch die Laster/ und wann die Satyren zu
einer Artzney angewendet werden/ warumb solten sie
gar verwerfflich seyn/ schreibt Buchlerus. l. c. p. 39.

Reg. 4. Die Satyren müssen ingeniös, verschlagen/
schertzhafft und kurtz seyn; Wozu ein guter Kopff wird
erfodert/ und eine nervose Invention. Dazu aber mag
ein Genus der Versse genommen werden/ nach Belie-
ben. Verfertigte Satyren liegen am Tage von Jsaaco
Casaubono, Petronio Arbiter, Nicolao Romano,
Lipsio, Barclajo &c.
und hat Herr Hoffmanswal dau
ein solch Satyrisch Gedichte auff einen gemeinen Schul-
man p. 31. vermischter Gedichte geschrieben.

Die Zwey und dreyssigste Art.
Hymni oder Gesänge.

Reg. 1.

Hymni waren Lob-Gesänge der Alten/ die sie ihren
Göttern zu Ehren/ als Jupiter, Bacho, Venus,
Diana &c.
absungen. Davor Christen solches dem

Drey-

abzumahnen/ daher ſie auch Niemandes ſchonen/ wie
Horatius, Juvenalis, Perſius, Terentius gethan. vid.
Caſaubonus de Satyrica Poeſ. in fine. L. 2. c. ult.
Es muͤſ-
ſen aber die Satyren nicht (wie es leyder heut zu Ta-
ge geſchicht) zu Pasqvillen werden/ welche die Leu-
te an Ehren angreiffen. Deñ dadurch ſetzen ſie die Poe-
terey in Schimpff/ ſich aber in Gefahr.

Reg. 3. Harsdoͤrffer wil zwar/ man ſolle die Saty-
ren nicht dulden; Allein man thu daß Boͤſe weg/ und
behalte daß Gute/ ſo werden auch dieſe nicht zu ver-
werffen ſeyn. Strafft man doch wohl Ubelthaͤter/ wa-
rumb nicht auch die Laſter/ und wann die Satyren zu
einer Artzney angewendet werden/ warumb ſolten ſie
gar verwerfflich ſeyn/ ſchreibt Buchlerus. l. c. p. 39.

Reg. 4. Die Satyren muͤſſen ingeniös, verſchlagen/
ſchertzhafft und kurtz ſeyn; Wozu ein guter Kopff wird
erfodert/ und eine nervoſe Invention. Dazu aber mag
ein Genus der Verſſe genommen werden/ nach Belie-
ben. Verfertigte Satyren liegen am Tage von Jſaaco
Caſaubono, Petronio Arbiter, Nicolao Romano,
Lipſio, Barclajo &c.
und hat Herꝛ Hoffmanswal dau
ein ſolch Satyriſch Gedichte auff einen gemeinen Schul-
man p. 31. vermiſchter Gedichte geſchrieben.

Die Zwey und dreyſſigſte Art.
Hymni oder Geſaͤnge.

Reg. 1.

Hymni waren Lob-Geſaͤnge der Alten/ die ſie ihren
Goͤttern zu Ehren/ als Jupiter, Bacho, Venus,
Diana &c.
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Drey-
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[174/0192] abzumahnen/ daher ſie auch Niemandes ſchonen/ wie Horatius, Juvenalis, Perſius, Terentius gethan. vid. Caſaubonus de Satyrica Poeſ. in fine. L. 2. c. ult. Es muͤſ- ſen aber die Satyren nicht (wie es leyder heut zu Ta- ge geſchicht) zu Pasqvillen werden/ welche die Leu- te an Ehren angreiffen. Deñ dadurch ſetzen ſie die Poe- terey in Schimpff/ ſich aber in Gefahr. Reg. 3. Harsdoͤrffer wil zwar/ man ſolle die Saty- ren nicht dulden; Allein man thu daß Boͤſe weg/ und behalte daß Gute/ ſo werden auch dieſe nicht zu ver- werffen ſeyn. Strafft man doch wohl Ubelthaͤter/ wa- rumb nicht auch die Laſter/ und wann die Satyren zu einer Artzney angewendet werden/ warumb ſolten ſie gar verwerfflich ſeyn/ ſchreibt Buchlerus. l. c. p. 39. Reg. 4. Die Satyren muͤſſen ingeniös, verſchlagen/ ſchertzhafft und kurtz ſeyn; Wozu ein guter Kopff wird erfodert/ und eine nervoſe Invention. Dazu aber mag ein Genus der Verſſe genommen werden/ nach Belie- ben. Verfertigte Satyren liegen am Tage von Jſaaco Caſaubono, Petronio Arbiter, Nicolao Romano, Lipſio, Barclajo &c. und hat Herꝛ Hoffmanswal dau ein ſolch Satyriſch Gedichte auff einen gemeinen Schul- man p. 31. vermiſchter Gedichte geſchrieben. Die Zwey und dreyſſigſte Art. Hymni oder Geſaͤnge. Reg. 1. Hymni waren Lob-Geſaͤnge der Alten/ die ſie ihren Goͤttern zu Ehren/ als Jupiter, Bacho, Venus, Diana &c. abſungen. Davor Chriſten ſolches dem Drey-

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/192>, abgerufen am 21.11.2024.