Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Die formelle Entwickelung der Mechanik. keit der Summe der Bewegung, von der Unzerstörbar-keit der Arbeit oder Energie, welche die ganze heutige Naturwissenschaft beherrschen, sind unter dem Einflusse theologischer Ideen herangewachsen. Sie sind angeregt durch einen schon erwähnten Ausspruch von Descartes in den Principien der Philosophie, nach welchen die zu Anfang erschaffene Menge der Materie und Quantität der Bewegung unverändert bleibt, wie dies allein mit der Beständigkeit des Schöpfers der Welt verträglich sei. Die Vorstellung von der Art, wie die Summe der Bewegung zu rechnen sei, hat sich von Descartes auf Leibnitz und später bei den Nachfolgern sehr bedeutend modificirt, und es ist nach und nach das entstanden, was man heute "Gesetz der Erhaltung der Energie" nennt. Der theologische Hintergrund hat sich aber nur sehr allmählich verloren. Ja es lässt sich nicht leugnen, dass auch heute noch manche Naturforscher mit dem Gesetz der Erhaltung der Energie eine eigene Mystik treiben. Durch das ganze 16. und 17. Jahrhundert bis gegen Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts trat nun eine ant, atque ex ipsis causis efficientibus. (Methodus inveniendi
lineas curvas maximi minimive proprietate gaudentes. Lau- sannae 1741.) Die formelle Entwickelung der Mechanik. keit der Summe der Bewegung, von der Unzerstörbar-keit der Arbeit oder Energie, welche die ganze heutige Naturwissenschaft beherrschen, sind unter dem Einflusse theologischer Ideen herangewachsen. Sie sind angeregt durch einen schon erwähnten Ausspruch von Descartes in den Principien der Philosophie, nach welchen die zu Anfang erschaffene Menge der Materie und Quantität der Bewegung unverändert bleibt, wie dies allein mit der Beständigkeit des Schöpfers der Welt verträglich sei. Die Vorstellung von der Art, wie die Summe der Bewegung zu rechnen sei, hat sich von Descartes auf Leibnitz und später bei den Nachfolgern sehr bedeutend modificirt, und es ist nach und nach das entstanden, was man heute „Gesetz der Erhaltung der Energie‟ nennt. Der theologische Hintergrund hat sich aber nur sehr allmählich verloren. Ja es lässt sich nicht leugnen, dass auch heute noch manche Naturforscher mit dem Gesetz der Erhaltung der Energie eine eigene Mystik treiben. Durch das ganze 16. und 17. Jahrhundert bis gegen Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts trat nun eine ant, atque ex ipsis causis efficientibus. (Methodus inveniendi
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Die formelle Entwickelung der Mechanik.
keit der Summe der Bewegung, von der Unzerstörbar-
keit der Arbeit oder Energie, welche die ganze heutige
Naturwissenschaft beherrschen, sind unter dem Einflusse
theologischer Ideen herangewachsen. Sie sind angeregt
durch einen schon erwähnten Ausspruch von Descartes
in den Principien der Philosophie, nach welchen die zu
Anfang erschaffene Menge der Materie und Quantität
der Bewegung unverändert bleibt, wie dies allein mit
der Beständigkeit des Schöpfers der Welt verträglich
sei. Die Vorstellung von der Art, wie die Summe der
Bewegung zu rechnen sei, hat sich von Descartes auf
Leibnitz und später bei den Nachfolgern sehr bedeutend
modificirt, und es ist nach und nach das entstanden, was
man heute „Gesetz der Erhaltung der Energie‟ nennt.
Der theologische Hintergrund hat sich aber nur sehr
allmählich verloren. Ja es lässt sich nicht leugnen, dass
auch heute noch manche Naturforscher mit dem Gesetz
der Erhaltung der Energie eine eigene Mystik treiben.
Durch das ganze 16. und 17. Jahrhundert bis gegen
das Ende des 18. Jahrhunderts war man geneigt,
überall in den physikalischen Gesetzen eine besondere
Anordnung des Schöpfers zu sehen. Dem aufmerk-
samen Beobachter kann aber eine allmähliche Umbildung
der Ansichten nicht entgehen. Während bei Descartes
und Leibnitz Physik und Theologie noch vielfach ver-
mengt sind, zeigt sich später ein deutliches Streben,
zwar nicht das Theologische ganz zu beseitigen, aber
dasselbe von dem Physikalischen zu sondern. Es wird
das Theologische an den Anfang oder das Ende einer
physikalischen Untersuchung verlegt. Es wird das
Theologische womöglich auf die Schöpfung concentrirt,
um von da an für die Physik Raum zu gewinnen.
Gegen das Ende des 18. Jahrhunderts trat nun eine
Wendung ein, welche äusserlich auffällt, welche wie ein
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lineas curvas maximi minimive proprietate gaudentes. Lau-
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