Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.Drittes Kapitel. änderliche Kräfte auf, so haben an die Stelle der Aus-drücke ph, p'h' ... die Ausdrücke [integral]pds, [integral]p'ds' ... zu treten, in welchen p die veränderlichen Kräfte und ds die im Sinne derselben beschriebenen Wegelemente bedeuten. Dann ist [Formel 1] 2. Zur Erläuterung des Satzes der lebendigen Kräfte [Abbildung]
Fig. 173. welche wir nach dem D'Alembert'schenSatz behandelt haben. An einem Wellrad mit den Radien R, r hängen die Gewichte P, Q. Sobald eine Be- wegung eintritt, wird Arbeit geleistet, durch welche die erlangte lebendige Kraft bestimmt ist. Dreht sich der Apparat um den Winkel [a], so ist die geleistete Arbeit [Formel 2] . Die erzeugte lebendige Kraft ist, Es besteht demnach die Gleichung Da wir nun hier mit einer gleichförmig beschleunigten Drittes Kapitel. änderliche Kräfte auf, so haben an die Stelle der Aus-drücke ph, p′h′ … die Ausdrücke [∫]pds, [∫]p′ds′ … zu treten, in welchen p die veränderlichen Kräfte und ds die im Sinne derselben beschriebenen Wegelemente bedeuten. Dann ist [Formel 1] 2. Zur Erläuterung des Satzes der lebendigen Kräfte [Abbildung]
Fig. 173. welche wir nach dem D’Alembert’schenSatz behandelt haben. An einem Wellrad mit den Radien R, r hängen die Gewichte P, Q. Sobald eine Be- wegung eintritt, wird Arbeit geleistet, durch welche die erlangte lebendige Kraft bestimmt ist. Dreht sich der Apparat um den Winkel [α], so ist die geleistete Arbeit [Formel 2] . Die erzeugte lebendige Kraft ist, Es besteht demnach die Gleichung Da wir nun hier mit einer gleichförmig beschleunigten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0332" n="320"/><fw place="top" type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/> änderliche Kräfte auf, so haben an die Stelle der Aus-<lb/> drücke <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ph, p′h′</hi></hi> … die Ausdrücke <hi rendition="#g"><hi rendition="#i"><supplied>∫</supplied>pds, <supplied>∫</supplied>p′ds′</hi></hi> …<lb/> zu treten, in welchen <hi rendition="#i">p</hi> die veränderlichen Kräfte und<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">ds</hi></hi> die im Sinne derselben beschriebenen Wegelemente<lb/> bedeuten. Dann ist<lb/><formula/></p> <p>2. Zur Erläuterung des Satzes der lebendigen Kräfte<lb/> betrachten wir zunächst dieselbe einfache Aufgabe,<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 173.</hi></head></figure><lb/> welche wir nach dem D’Alembert’schen<lb/> Satz behandelt haben. An einem<lb/> Wellrad mit den Radien <hi rendition="#i">R, r</hi> hängen<lb/> die Gewichte <hi rendition="#i">P, Q</hi>. Sobald eine Be-<lb/> wegung eintritt, wird Arbeit geleistet,<lb/> durch welche die erlangte lebendige<lb/> Kraft bestimmt ist. Dreht sich der<lb/> Apparat um den Winkel <supplied>α</supplied>, so ist<lb/> die geleistete <hi rendition="#g">Arbeit</hi><lb/><formula/>.</p><lb/> <p>Die erzeugte <hi rendition="#g">lebendige Kraft</hi> ist,<lb/> wenn dem Drehungswinkel <supplied>α</supplied> die erlangte Winkelge-<lb/> schwindigkeit <supplied>φ</supplied> entspricht<lb/><formula/></p> <p>Es besteht demnach die Gleichung<lb/><formula/></p> <p>Da wir nun hier mit einer gleichförmig beschleunigten<lb/> Bewegung zu thun haben, so besteht zwischen dem<lb/> Winkel <supplied>α</supplied>, der erlangten Winkelgeschwindigkeit <supplied>φ</supplied> und der<lb/> Winkelbeschleunigung <supplied>ψ</supplied> <hi rendition="#g">dieselbe</hi> Beziehung, welche<lb/> beim freien Fall zwischen <hi rendition="#i">s, v, g</hi> besteht. Ist für den<lb/> freien Fall <formula notation="TeX">s=\frac {v^2}{2 g}</formula>, so ist hier <formula/>.<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [320/0332]
Drittes Kapitel.
änderliche Kräfte auf, so haben an die Stelle der Aus-
drücke ph, p′h′ … die Ausdrücke ∫pds, ∫p′ds′ …
zu treten, in welchen p die veränderlichen Kräfte und
ds die im Sinne derselben beschriebenen Wegelemente
bedeuten. Dann ist
[FORMEL]
2. Zur Erläuterung des Satzes der lebendigen Kräfte
betrachten wir zunächst dieselbe einfache Aufgabe,
[Abbildung Fig. 173.]
welche wir nach dem D’Alembert’schen
Satz behandelt haben. An einem
Wellrad mit den Radien R, r hängen
die Gewichte P, Q. Sobald eine Be-
wegung eintritt, wird Arbeit geleistet,
durch welche die erlangte lebendige
Kraft bestimmt ist. Dreht sich der
Apparat um den Winkel α, so ist
die geleistete Arbeit
[FORMEL].
Die erzeugte lebendige Kraft ist,
wenn dem Drehungswinkel α die erlangte Winkelge-
schwindigkeit φ entspricht
[FORMEL]
Es besteht demnach die Gleichung
[FORMEL]
Da wir nun hier mit einer gleichförmig beschleunigten
Bewegung zu thun haben, so besteht zwischen dem
Winkel α, der erlangten Winkelgeschwindigkeit φ und der
Winkelbeschleunigung ψ dieselbe Beziehung, welche
beim freien Fall zwischen s, v, g besteht. Ist für den
freien Fall [FORMEL], so ist hier [FORMEL].
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