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Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.

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Weil der Schall sich in der Luft nach und nach fort-
pflanzet, und nach genauer Berechnung der Gelehrten,
in einer Secunde (oder dem sechzigsten Theil einer Mi-
nute,) 1137. rheinische Schuhe; folglich da man
20000. Schuhe auf eine deutsche Meile rechnet, in
ohngefehr 17. Secunden eine Meile fortgehet; so kan
man leicht berechnen, wie weit der Blitz von uns ent-
fernet war, wenn man bemerkt, wie viele Secunden
zwischen dem Blitz und dem darauf folgenden Don-
ner, verfliesen. Kan man 2. Secunden zählen, ehe
auf dem Blitz der Donner folgt, so ist der Schlag in
einer Entfernung von 1/4 Stund geschehen. *)

Vierzehntens. Bey Erklärung der Eigenschaft
des Blitzes, kan ich noch zwey Eigenschaften desselben
nicht unberührt lassen.

Die erste ist der starke Geruch den man jedesmahl
bemerkt, wenn ein Blitz in ein Gebäude einschlägt.
Er hat viele Aehnlichkeit mit einem angezündeten Schwe-
fel; noch mehr aber mit dem Phosphorus. Dieser
Geruch mag ohne Zweifel die Alten in ihrer Meynung,
daß der Blitz aus schweflichten Dünsten bestehe, be-
stärkt haben.

Man findet aber diesen nehmlichen Geruch auch bey
dem electrischen Feuer, das man durch die Maschine
hervorbringt. Man befestige an den Cylinder Fig. 1.
eine stumpfe Spitze, lasse den Cylinder electrisiren,

und
*) Man rechnet öfters einen Pulsschlag für eine Secunde.
Ob nun gleich der Puls in einer Minute nicht 60. son-
dern 70. biß 80mal schlägt, folglich ein Pulsschlag weni-
ger als eine Secunde ist; so könnte man doch zuerst be-
melder Absicht sich des Pulsschlags bedienen, wenn man
nur anstatt 5. Pulsschläge 4. Secunden rechnen will.
D 3

Weil der Schall ſich in der Luft nach und nach fort-
pflanzet, und nach genauer Berechnung der Gelehrten,
in einer Secunde (oder dem ſechzigſten Theil einer Mi-
nute,) 1137. rheiniſche Schuhe; folglich da man
20000. Schuhe auf eine deutſche Meile rechnet, in
ohngefehr 17. Secunden eine Meile fortgehet; ſo kan
man leicht berechnen, wie weit der Blitz von uns ent-
fernet war, wenn man bemerkt, wie viele Secunden
zwiſchen dem Blitz und dem darauf folgenden Don-
ner, verflieſen. Kan man 2. Secunden zaͤhlen, ehe
auf dem Blitz der Donner folgt, ſo iſt der Schlag in
einer Entfernung von ¼ Stund geſchehen. *)

Vierzehntens. Bey Erklaͤrung der Eigenſchaft
des Blitzes, kan ich noch zwey Eigenſchaften deſſelben
nicht unberuͤhrt laſſen.

Die erſte iſt der ſtarke Geruch den man jedesmahl
bemerkt, wenn ein Blitz in ein Gebaͤude einſchlaͤgt.
Er hat viele Aehnlichkeit mit einem angezuͤndeten Schwe-
fel; noch mehr aber mit dem Phosphorus. Dieſer
Geruch mag ohne Zweifel die Alten in ihrer Meynung,
daß der Blitz aus ſchweflichten Duͤnſten beſtehe, be-
ſtaͤrkt haben.

Man findet aber dieſen nehmlichen Geruch auch bey
dem electriſchen Feuer, das man durch die Maſchine
hervorbringt. Man befeſtige an den Cylinder Fig. 1.
eine ſtumpfe Spitze, laſſe den Cylinder electriſiren,

und
*) Man rechnet oͤfters einen Pulsſchlag fuͤr eine Secunde.
Ob nun gleich der Puls in einer Minute nicht 60. ſon-
dern 70. biß 80mal ſchlaͤgt, folglich ein Pulsſchlag weni-
ger als eine Secunde iſt; ſo koͤnnte man doch zuerſt be-
melder Abſicht ſich des Pulsſchlags bedienen, wenn man
nur anſtatt 5. Pulsſchlaͤge 4. Secunden rechnen will.
D 3
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[53/0069] Weil der Schall ſich in der Luft nach und nach fort- pflanzet, und nach genauer Berechnung der Gelehrten, in einer Secunde (oder dem ſechzigſten Theil einer Mi- nute,) 1137. rheiniſche Schuhe; folglich da man 20000. Schuhe auf eine deutſche Meile rechnet, in ohngefehr 17. Secunden eine Meile fortgehet; ſo kan man leicht berechnen, wie weit der Blitz von uns ent- fernet war, wenn man bemerkt, wie viele Secunden zwiſchen dem Blitz und dem darauf folgenden Don- ner, verflieſen. Kan man 2. Secunden zaͤhlen, ehe auf dem Blitz der Donner folgt, ſo iſt der Schlag in einer Entfernung von ¼ Stund geſchehen. *) Vierzehntens. Bey Erklaͤrung der Eigenſchaft des Blitzes, kan ich noch zwey Eigenſchaften deſſelben nicht unberuͤhrt laſſen. Die erſte iſt der ſtarke Geruch den man jedesmahl bemerkt, wenn ein Blitz in ein Gebaͤude einſchlaͤgt. Er hat viele Aehnlichkeit mit einem angezuͤndeten Schwe- fel; noch mehr aber mit dem Phosphorus. Dieſer Geruch mag ohne Zweifel die Alten in ihrer Meynung, daß der Blitz aus ſchweflichten Duͤnſten beſtehe, be- ſtaͤrkt haben. Man findet aber dieſen nehmlichen Geruch auch bey dem electriſchen Feuer, das man durch die Maſchine hervorbringt. Man befeſtige an den Cylinder Fig. 1. eine ſtumpfe Spitze, laſſe den Cylinder electriſiren, und *) Man rechnet oͤfters einen Pulsſchlag fuͤr eine Secunde. Ob nun gleich der Puls in einer Minute nicht 60. ſon- dern 70. biß 80mal ſchlaͤgt, folglich ein Pulsſchlag weni- ger als eine Secunde iſt; ſo koͤnnte man doch zuerſt be- melder Abſicht ſich des Pulsſchlags bedienen, wenn man nur anſtatt 5. Pulsſchlaͤge 4. Secunden rechnen will. D 3

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Zitationshilfe: Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luz_blitz_1784/69>, abgerufen am 22.11.2024.