Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.Ich komme nun noch auf das Verhalten bey Don- 6. Man vermeide, auf dem freyen Felde bey 7. Weil der Blitz auf Wasser vorzüglich ger- 8. Wird man auf dem flachen Felde von ei- Fer-
Ich komme nun noch auf das Verhalten bey Don- 6. Man vermeide, auf dem freyen Felde bey 7. Weil der Blitz auf Waſſer vorzuͤglich ger- 8. Wird man auf dem flachen Felde von ei- Fer-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0158" n="142"/> <p>Ich komme nun noch auf das Verhalten bey Don-<lb/> nerwettern unter freyem Himmel.</p><lb/> <p>6. Man vermeide, auf dem freyen Felde bey<lb/> Donnerwettern alle hohe Baͤume; ſonderlich die er-<lb/> ſten und groͤßten, die einem heranziehenden Wet-<lb/> ter entgegen ſtehen. Will und muß man ſich<lb/> unter einen Baum ſtellen; ſo richte man es al-<lb/> ſo ein, daß andere Baͤume gegen das Wetter<lb/> zu, noch vorſtehen. Man erwaͤhle lieber einen<lb/> niedrigen, als einen hohen; lieber einen Fichten-<lb/> oder Tannen, als einen Eichen, Buchen- Birn oder<lb/> Apfelbaum.</p><lb/> <p>7. Weil der Blitz auf Waſſer vorzuͤglich ger-<lb/> ne zugehet, ſo waͤre man in groͤßerer Gefahr, wenn<lb/> man unter einem Baum ſich aufhielte, der neben<lb/> einem Waſſer oder Sumpf ſtuͤnde. Doch iſt die<lb/> Gefahr weniger groß, wenn das Wetter erſt uͤber<lb/> dem Waſſer vorbey ziehen muß, und man hinter<lb/> dem Waſſer ſtehet. In dieſer Richtung haben ſchon<lb/> viele den Blitz vor ſich in das Waſſer fahren ſehen; da<lb/> er ſie vermuthlich wuͤrde getroffen haben, wenn ſie vor<lb/> dem Waſſer, und zwar nahe an demſelben ſich wuͤrden<lb/> aufgehalten haben.</p><lb/> <p>8. Wird man auf dem flachen Felde von ei-<lb/> nem Wetter uͤberfallen; ſo huͤte man ſich vor allem,<lb/> daß man nicht ſchnell laufe, fahre oder reite; beſon-<lb/> ders, wenn man einmal ſiehet, daß man dem Wetter<lb/> nicht mehr entgehen kann. Nicht ſowohl der Zug,<lb/> den man dadurch in den Wolken macht, iſt gefaͤhrlich,<lb/> weil dieſer wenig betraͤgt; als vielmehr die Erhitzung,<lb/> wie ich ſchon bey der dritten Vorſichtsregel angefuͤhrt<lb/> habe.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fer-</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [142/0158]
Ich komme nun noch auf das Verhalten bey Don-
nerwettern unter freyem Himmel.
6. Man vermeide, auf dem freyen Felde bey
Donnerwettern alle hohe Baͤume; ſonderlich die er-
ſten und groͤßten, die einem heranziehenden Wet-
ter entgegen ſtehen. Will und muß man ſich
unter einen Baum ſtellen; ſo richte man es al-
ſo ein, daß andere Baͤume gegen das Wetter
zu, noch vorſtehen. Man erwaͤhle lieber einen
niedrigen, als einen hohen; lieber einen Fichten-
oder Tannen, als einen Eichen, Buchen- Birn oder
Apfelbaum.
7. Weil der Blitz auf Waſſer vorzuͤglich ger-
ne zugehet, ſo waͤre man in groͤßerer Gefahr, wenn
man unter einem Baum ſich aufhielte, der neben
einem Waſſer oder Sumpf ſtuͤnde. Doch iſt die
Gefahr weniger groß, wenn das Wetter erſt uͤber
dem Waſſer vorbey ziehen muß, und man hinter
dem Waſſer ſtehet. In dieſer Richtung haben ſchon
viele den Blitz vor ſich in das Waſſer fahren ſehen; da
er ſie vermuthlich wuͤrde getroffen haben, wenn ſie vor
dem Waſſer, und zwar nahe an demſelben ſich wuͤrden
aufgehalten haben.
8. Wird man auf dem flachen Felde von ei-
nem Wetter uͤberfallen; ſo huͤte man ſich vor allem,
daß man nicht ſchnell laufe, fahre oder reite; beſon-
ders, wenn man einmal ſiehet, daß man dem Wetter
nicht mehr entgehen kann. Nicht ſowohl der Zug,
den man dadurch in den Wolken macht, iſt gefaͤhrlich,
weil dieſer wenig betraͤgt; als vielmehr die Erhitzung,
wie ich ſchon bey der dritten Vorſichtsregel angefuͤhrt
habe.
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