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Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522.

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Zu den Romern. VII

Was wollen wyr nu hie sagen? Das wollen wyr sagen/ Die hey-
den/ die nicht haben nach der gerechtickeyt gestanden/ haben die ge-
rechtickeyt erlanget. Jch sage aber von der gerechtickeyt/ die aus dem
glawben kompt. Jsrael aber hat dem gesetz der gerechtickeyt nach ge-
standen/ vnd ist nicht zu dem gesetz der gerechtickeyt yhenen furko-
men. Warumb das? darumb/ das sie es nicht aus dem glawben/(anlauffens)
Christus rechtferti-
get on werck/ das
glewben sie nicht/
also stossen sie sich
an yhm vnd ergern
sich.

sondern als aus dem verdienst der werck suchen. Denn sie haben sich
gestossen an den steyn des anlauffens/ wie geschrieben stehet/ Sihe
Jsa. 28.da ich lege ynn Zion eynen steyn des anlauffens/ vnd eyn felß des er-
gernis/ vnd wer an yhn glewbet/ der sol nit zu schanden werden.

Das Zehend Capitel.

LJeben bruder/ meyns hertzen wundsch ist/ vnd flehe auch Got-
te fur Jsrael/ das sie selig werden/ Denn ich gebe yhn des zeug-
nis/ das sie eyfern vmb Gott/ aber mit vnuerstand/ Denn sie
erkennen die gerechtickeyt nicht/ die fur Got gilt/ vnd trach-
ten yhre eygen gerechtickeyt aufftzurichten/ vnd sind also der gerechti-
ckeyt/ die fur Got gilt/ nicht vnterthan. Denn Christus ist des gesetzs
ende/ daran rechtfertig wirt/ wer do glewbt.(drynnen leben)
Das ist/ er meydet
durch euserlich we-
rck die eußerlich
straff des gesetzs/
aber das ist nichts
fur Gott.

Leuit. 18.Moses schreybt wol von der gerechtickeyt/ die aus dem gesetz
kompt/ wilcher mensch diß thut/ der wirt drynnen leben. Aber die ge-
Deutro. 30rechtickeyt aus dem glawben spricht also/ Sprich nicht ynn deynem
hertzen/ wer wil hynauff steygen gen hymel? (das ist nicht anders
denn Christum erab holen) odder/ wer wil hynab steygen ynn die tie-(gen hymel)
wer nicht glewbt
das Christus ge-
storben vnd auffer-
standen ist[/] vns von
sunden rechtfertig
zumachen/ Der spri-
cht/ wer ist gen hy-
mel gestygen vnnd
ynn die tieffe ge-
farn/ das thun aber
die so mit wercken
vnd nicht mit glaw-
ben wollen recht-
fertig werdenn/ ob
sie wol mit dem
mund auch also sa-
gen/ aber nicht ym
hertzen. Emphasis
est in verbo/ ym her-
tzen.

ffe? (das ist nicht anders/ denn Christum von den todten holen)
Aber was saget die schrifft? das wort ist dyr nahe/ nemlich/ ynn dey-
nem mund/ vnd ynn deynem hertzen.
Diß ist das wort vom glawben das wyr predigen/ Denn so du mit
deynem mund bekennest Jhesum/ das er der herr sey/ vnd glewbist
ynn deynem hertzen/ das yhn Got von den todten aufferweckt hat/
so wirstu selig/ Denn so man von hertzen glewbt/ so wirt man recht-
fertig/ vnd so man mit dem mund bekennet/ so wirt man selig. Denn
Jsa. 28.die schrifft spricht/ wer an yhn glewbt/ wirt nicht zuschanden werden.

Es ist hie keyn vnterscheyd/ Es ist allertzumal eyn herre/ reych
Joel. 2.vber alle/ die yhn anruffen/ Denn wer den namen des herren wirt an-
ruffen/ sol selig werden/ Wie sollen sie aber anruffen/ an den sie nicht
glewben? wie sollen sie aber glewben/ von dem sie nichts gehoret
haben? wie sollen sie aber horen/ on prediger? wie sollen sie aber pre-
digen/ wo sie nicht gesand werden? wie denn geschrieben stehet. Wie
Jsai. 52.lieblich sind die fusse/ dere/ die den fride verkundigen/ die das gutte
verkundigen/ Aber sie sind nit alle dem Euangelio gehorsam/ Denn
Jsa. 53.Jsaias spricht/ Herre/ wer hat glewbet vnserem predigen? So kompt
der glawbe/ aus der prediget/ das predigen aber durch das wort got-
tis. Jch sage aber/ haben sie es nicht gehoret? zwar es ist yhe ynn alle
psal. 18.land außgangen yhrer schal/ vnd ynn alle welt yhre wort.

Jch sage
b
Zu den Romern. VII

Was wollen wyr nu hie ſagen? Das wollen wyr ſagẽ/ Die hey-
den/ die nicht haben nach der gerechtickeyt geſtanden/ haben die ge-
rechtickeyt erlanget. Jch ſage aber von der gerechtickeyt/ die aus dem
glawben kompt. Jſrael aber hat dem geſetz der gerechtickeyt nach ge-
ſtanden/ vnd iſt nicht zu dem geſetz der gerechtickeyt yhenen furko-
men. Warumb das? darumb/ das ſie es nicht aus dem glawben/(anlauffens)
Chꝛiſtus rechtferti-
get on werck/ das
glewben ſie nicht/
alſo ſtoſſen ſie ſich
an yhm vnd ergern
ſich.

ſondern als aus dem verdienſt der werck ſuchen. Denn ſie habẽ ſich
geſtoſſen an den ſteyn des anlauffens/ wie geſchꝛieben ſtehet/ Sihe
Jſa. 28.da ich lege ynn Zion eynen ſteyn des anlauffens/ vnd eyn felſz des er-
gernis/ vnd wer an yhn glewbet/ der ſol nit zu ſchanden werden.

Das Zehend Capitel.

LJeben bꝛuder/ meyns hertzẽ wundſch iſt/ vñ flehe auch Got-
te fur Jſrael/ das ſie ſelig werdẽ/ Deñ ich gebe yhn des zeug-
nis/ das ſie eyfern vmb Gott/ aber mit vnuerſtand/ Deñ ſie
erkennen die gerechtickeyt nicht/ die fur Got gilt/ vnd trach-
ten yhꝛe eygen gerechtickeyt aufftzurichten/ vnd ſind alſo der gerechti-
ckeyt/ die fur Got gilt/ nicht vnterthan. Deñ Chꝛiſtus iſt des geſetzs
ende/ daran rechtfertig wirt/ wer do glewbt.(drynnen leben)
Das iſt/ er meydet
durch euſerlich we-
rck die euſzerlich
ſtraff des geſetzs/
aber das iſt nichts
fur Gott.

Leuit. 18.Moſes ſchꝛeybt wol von der gerechtickeyt/ die aus dem geſetz
kompt/ wilcher menſch diſz thut/ der wirt dꝛynnen leben. Aber die ge-
Deutro. 30rechtickeyt aus dem glawben ſpꝛicht alſo/ Spꝛich nicht ynn deynem
hertzen/ wer wil hynauff ſteygen gen hymel? (das iſt nicht anders
deñ Chꝛiſtum erab holen) odder/ wer wil hynab ſteygen ynn die tie-(gen hymel)
wer nicht glewbt
das Chꝛiſtus ge-
ſtoꝛben vnd auffer-
ſtanden iſt[/] vns võ
ſunden rechtfertig
zumachen/ Der ſpꝛi-
cht/ wer iſt gen hy-
mel geſtygen vnnd
ynn die tieffe ge-
farn/ das thun aber
die ſo mit wercken
vñ nicht mit glaw-
ben wollen recht-
fertig werdenn/ ob
ſie wol mit dem
mund auch alſo ſa-
gen/ aber nicht ym
hertzen. Emphaſis
eſt in verbo/ ym her-
tzen.

ffe? (das iſt nicht anders/ denn Chꝛiſtum von den todten holen)
Aber was ſaget die ſchꝛifft? das woꝛt iſt dyr nahe/ nemlich/ ynn dey-
nem mund/ vnd ynn deynem hertzen.
Diſz iſt das woꝛt vom glawben das wyr pꝛedigen/ Denn ſo du mit
deynem mund bekenneſt Jheſum/ das er der herr ſey/ vnd glewbiſt
ynn deynem hertzen/ das yhn Got von den todten aufferweckt hat/
ſo wirſtu ſelig/ Denn ſo man von hertzen glewbt/ ſo wirt man recht-
fertig/ vnd ſo man mit dem mund bekennet/ ſo wirt man ſelig. Deñ
Jſa. 28.die ſchꝛifft ſpꝛicht/ wer an yhn glewbt/ wirt nicht zuſchandẽ werden.

Es iſt hie keyn vnterſcheyd/ Es iſt allertzumal eyn herre/ reych
Joel. 2.vber alle/ die yhn anruffen/ Denn wer den namen des herren wirt an-
ruffen/ ſol ſelig werden/ Wie ſollen ſie aber anruffen/ an den ſie nicht
glewben? wie ſollen ſie aber glewben/ von dem ſie nichts gehoꝛet
haben? wie ſollen ſie aber hoꝛen/ on pꝛediger? wie ſollen ſie aber pꝛe-
digen/ wo ſie nicht geſand werden? wie deñ geſchꝛieben ſtehet. Wie
Jſai. 52.lieblich ſind die fuſſe/ dere/ die den fride verkundigen/ die das gutte
verkundigen/ Aber ſie ſind nit alle dem Euangelio gehoꝛſam/ Deñ
Jſa. 53.Jſaias ſpꝛicht/ Herre/ wer hat glewbet vnſerem pꝛedigẽ? So kompt
der glawbe/ aus der pꝛediget/ das pꝛedigen aber durch das woꝛt got-
tis. Jch ſage aber/ haben ſie es nicht gehoꝛet? zwar es iſt yhe ynn alle
pſal. 18.land auſzgangen yhꝛer ſchal/ vnd ynn alle welt yhre woꝛt.

Jch ſage
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[[247]/0253] Zu den Romern. VII Was wollen wyr nu hie ſagen? Das wollen wyr ſagẽ/ Die hey- den/ die nicht haben nach der gerechtickeyt geſtanden/ haben die ge- rechtickeyt erlanget. Jch ſage aber von der gerechtickeyt/ die aus dem glawben kompt. Jſrael aber hat dem geſetz der gerechtickeyt nach ge ſtanden/ vnd iſt nicht zu dem geſetz der gerechtickeyt yhenen furko- men. Warumb das? darumb/ das ſie es nicht aus dem glawben/ ſondern als aus dem verdienſt der werck ſuchen. Denn ſie habẽ ſich geſtoſſen an den ſteyn des anlauffens/ wie geſchꝛieben ſtehet/ Sihe da ich lege ynn Zion eynen ſteyn des anlauffens/ vnd eyn felſz des er- gernis/ vnd wer an yhn glewbet/ der ſol nit zu ſchanden werden. (anlauffens) Chꝛiſtus rechtferti get on werck/ das glewben ſie nicht/ alſo ſtoſſen ſie ſich an yhm vnd ergern ſich. Jſa. 28. Das Zehend Capitel. LJeben bꝛuder/ meyns hertzẽ wundſch iſt/ vñ flehe auch Got te fur Jſrael/ das ſie ſelig werdẽ/ Deñ ich gebe yhn des zeug nis/ das ſie eyfern vmb Gott/ aber mit vnuerſtand/ Deñ ſie erkennen die gerechtickeyt nicht/ die fur Got gilt/ vnd trach- ten yhꝛe eygen gerechtickeyt aufftzurichten/ vnd ſind alſo der gerechti- ckeyt/ die fur Got gilt/ nicht vnterthan. Deñ Chꝛiſtus iſt des geſetzs ende/ daran rechtfertig wirt/ wer do glewbt. (drynnen leben) Das iſt/ er meydet durch euſerlich we- rck die euſzerlich ſtraff des geſetzs/ aber das iſt nichts fur Gott. Moſes ſchꝛeybt wol von der gerechtickeyt/ die aus dem geſetz kompt/ wilcher menſch diſz thut/ der wirt dꝛynnen leben. Aber die ge rechtickeyt aus dem glawben ſpꝛicht alſo/ Spꝛich nicht ynn deynem hertzen/ wer wil hynauff ſteygen gen hymel? (das iſt nicht anders deñ Chꝛiſtum erab holen) odder/ wer wil hynab ſteygen ynn die tie- ffe? (das iſt nicht anders/ denn Chꝛiſtum von den todten holen) Aber was ſaget die ſchꝛifft? das woꝛt iſt dyr nahe/ nemlich/ ynn dey- nem mund/ vnd ynn deynem hertzen. Diſz iſt das woꝛt vom glawben das wyr pꝛedigen/ Denn ſo du mit deynem mund bekenneſt Jheſum/ das er der herr ſey/ vnd glewbiſt ynn deynem hertzen/ das yhn Got von den todten aufferweckt hat/ ſo wirſtu ſelig/ Denn ſo man von hertzen glewbt/ ſo wirt man recht- fertig/ vnd ſo man mit dem mund bekennet/ ſo wirt man ſelig. Deñ die ſchꝛifft ſpꝛicht/ wer an yhn glewbt/ wirt nicht zuſchandẽ werden. Leuit. 18. Deutro. 30 (gen hymel) wer nicht glewbt das Chꝛiſtus ge- ſtoꝛben vnd auffer- ſtanden iſt/ vns võ ſunden rechtfertig zumachen/ Der ſpꝛi cht/ wer iſt gen hy- mel geſtygen vnnd ynn die tieffe ge- farn/ das thun aber die ſo mit wercken vñ nicht mit glaw ben wollen recht- fertig werdenn/ ob ſie wol mit dem mund auch alſo ſa- gen/ aber nicht ym hertzen. Emphaſis eſt in verbo/ ym her tzen. Jſa. 28. Es iſt hie keyn vnterſcheyd/ Es iſt allertzumal eyn herre/ reych vber alle/ die yhn anruffen/ Denn wer den namen des herren wirt an ruffen/ ſol ſelig werden/ Wie ſollen ſie aber anruffen/ an den ſie nicht glewben? wie ſollen ſie aber glewben/ von dem ſie nichts gehoꝛet haben? wie ſollen ſie aber hoꝛen/ on pꝛediger? wie ſollen ſie aber pꝛe digen/ wo ſie nicht geſand werden? wie deñ geſchꝛieben ſtehet. Wie lieblich ſind die fuſſe/ dere/ die den fride verkundigen/ die das gutte verkundigen/ Aber ſie ſind nit alle dem Euangelio gehoꝛſam/ Deñ Jſaias ſpꝛicht/ Herre/ wer hat glewbet vnſerem pꝛedigẽ? So kompt der glawbe/ aus der pꝛediget/ das pꝛedigen aber durch das woꝛt got- tis. Jch ſage aber/ haben ſie es nicht gehoꝛet? zwar es iſt yhe ynn alle land auſzgangen yhꝛer ſchal/ vnd ynn alle welt yhre woꝛt. Joel. 2. Jſai. 52. Jſa. 53. pſal. 18. Jch ſage b

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Zitationshilfe: Das Newe Testament Deutzsch. [Septembertestament.] Übersetzt von Martin Luther. Wittenberg, 1522, S. [247]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_septembertestament_1522/253>, abgerufen am 27.11.2024.