Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524.Erbarm dich mein o herre got / nach deyner grosn barmhertzigkeyt. Wasch ab mach rein mein misse[-] tat / ich kenn mein sund vnd ist mir leyt. Allein ich dir gesundet han / das ist wider mich stetiglich / das böß vor dir mag nit bestan / du bleibst grecht ob du vrteylst mich. Sich herr ynn sund byn ich geborn / ynn sund enp- fyng mich mein mutter. Die warheyt liebst / thust offenbarn / deyner weyßheyt heymlich guter. Be- spreng mich herr mit Isopo / reyn wird ich wo du weschest mich / weisser dan schne / mein ghör wirt fro / als mein gebeyn wirt frewen sych. Herr sych nit an die sunde mein / thun ab al mein vngrechtigkeit. Vnd mach yn mir das hertze rein / eyn newen geyst yn mir bereyt. Verwurff mich nit von deym angesycht / deyn heylig geyst / wend nitt von mir / die freud deins heyls her zu mir richt / der willig geyst enthalt mich dir. Dy gotlosn wil ich deyne weg / dy sunder auch thun le- ren. Das sy von bozen falschen steg / zu dir durch dich sich keren. Beschirm mich herr meins heyls ein got / vor deim vrteyl durchs blut bedeut / mein zung verkundt dein rechts gebot / schaf das mein mund dein lob außbreyt[.] Kein leiplich opfer von mir heyschst / ich hett dir das auch geben. So nym nu den zerknirsch- ten geyst / betrubts vnnd traurigs hertz darneben. Verschmech nit gott das opffer dein / thun wol yn deyner gutigkeyt / dem berg syon / do Christen sein die opfern dir gerechtigkeyt. Erbarm dich mein o herre got / nach deyner grosn barmhertzigkeyt. Wasch ab mach rein mein misse[-] tat / ich kenn mein sund vnd ist mir leyt. Allein ich dir gesundet han / das ist wider mich stetiglich / das böß vor dir mag nit bestan / du bleibst grecht ob du vrteylst mich. Sich herr ynn sund byn ich geborn / ynn sund enp- fyng mich mein mutter. Die warheyt liebst / thust offenbarn / deyner weyßheyt heymlich guter. Be- spreng mich herr mit Isopo / reyn wird ich wo du weschest mich / weisser dan schne / mein ghör wirt fro / als mein gebeyn wirt frewen sych. Herr sych nit an die sunde mein / thun ab al mein vngrechtigkeit. Vnd mach yn mir das hertze rein / eyn newen geyst yn mir bereyt. Verwurff mich nit von deym angesycht / deyn heylig geyst / wend nitt von mir / die freud deins heyls her zu mir richt / der willig geyst enthalt mich dir. Dy gotlosn wil ich deyne weg / dy sunder auch thun le- ren. Das sy von bozen falschen steg / zu dir durch dich sich keren. Beschirm mich herr meins heyls ein got / vor deim vrteyl durchs blut bedeut / mein zung verkundt dein rechts gebot / schaf das mein mund dein lob außbreyt[.] Kein leiplich opfer von mir heyschst / ich hett dir das auch geben. So nym nu den zerknirsch- ten geyst / betrubts vnnd traurigs hertz darneben. Verschmech nit gott das opffer dein / thun wol yn deyner gutigkeyt / dem berg syon / do Christen sein die opfern dir gerechtigkeyt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0031"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Erbarm dich mein o herre got / nach deyner grosn<lb/> barmhertzigkeyt. Wasch ab mach rein mein misse<supplied>-</supplied><lb/> tat / ich kenn mein sund vnd ist mir leyt. Allein ich dir<lb/> gesundet han / das ist wider mich stetiglich / das böß<lb/> vor dir mag nit bestan / du bleibst grecht ob du vrteylst mich.<lb/></l> </lg> <lg n="2"> <l>Sich herr ynn sund byn ich geborn / ynn sund enp-<lb/> fyng mich mein mutter. Die warheyt liebst / thust<lb/> offenbarn / deyner weyßheyt heymlich guter. Be-<lb/> spreng mich herr mit Isopo / reyn wird ich wo du<lb/> weschest mich / weisser dan schne / mein ghör wirt<lb/> fro / als mein gebeyn wirt frewen sych.<lb/></l> </lg> <lg n="3"> <l>Herr sych nit an die sunde mein / thun ab al mein<lb/> vngrechtigkeit. Vnd mach yn mir das hertze rein /<lb/> eyn newen geyst yn mir bereyt. Verwurff mich nit<lb/> von deym angesycht / deyn heylig geyst / wend nitt<lb/> von mir / die freud deins heyls her zu mir richt / der<lb/> willig geyst enthalt mich dir.<lb/></l> </lg> <lg n="4"> <l>Dy gotlosn wil ich deyne weg / dy sunder auch thun le-<lb/> ren. Das sy von bozen falschen steg / zu dir durch dich sich<lb/> keren. Beschirm mich herr meins heyls ein got / vor<lb/> deim vrteyl durchs blut bedeut / mein zung verkundt<lb/> dein rechts gebot / schaf das mein mund dein lob außbreyt<supplied>.</supplied><lb/></l> </lg> <lg n="5"> <l>Kein leiplich opfer von mir heyschst / ich<lb/> hett dir das auch geben. So nym nu den zerknirsch-<lb/> ten geyst / betrubts vnnd traurigs hertz darneben.<lb/> Verschmech nit gott das opffer dein / thun wol yn<lb/> deyner gutigkeyt / dem berg syon / do Christen sein<lb/> die opfern dir gerechtigkeyt.<lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
Erbarm dich mein o herre got / nach deyner grosn
barmhertzigkeyt. Wasch ab mach rein mein misse-
tat / ich kenn mein sund vnd ist mir leyt. Allein ich dir
gesundet han / das ist wider mich stetiglich / das böß
vor dir mag nit bestan / du bleibst grecht ob du vrteylst mich.
Sich herr ynn sund byn ich geborn / ynn sund enp-
fyng mich mein mutter. Die warheyt liebst / thust
offenbarn / deyner weyßheyt heymlich guter. Be-
spreng mich herr mit Isopo / reyn wird ich wo du
weschest mich / weisser dan schne / mein ghör wirt
fro / als mein gebeyn wirt frewen sych.
Herr sych nit an die sunde mein / thun ab al mein
vngrechtigkeit. Vnd mach yn mir das hertze rein /
eyn newen geyst yn mir bereyt. Verwurff mich nit
von deym angesycht / deyn heylig geyst / wend nitt
von mir / die freud deins heyls her zu mir richt / der
willig geyst enthalt mich dir.
Dy gotlosn wil ich deyne weg / dy sunder auch thun le-
ren. Das sy von bozen falschen steg / zu dir durch dich sich
keren. Beschirm mich herr meins heyls ein got / vor
deim vrteyl durchs blut bedeut / mein zung verkundt
dein rechts gebot / schaf das mein mund dein lob außbreyt.
Kein leiplich opfer von mir heyschst / ich
hett dir das auch geben. So nym nu den zerknirsch-
ten geyst / betrubts vnnd traurigs hertz darneben.
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deyner gutigkeyt / dem berg syon / do Christen sein
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Zitationshilfe: | Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524/31>, abgerufen am 03.07.2024. |