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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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So ist allen frommen Hertzen bekant / daß wir des lieben Gebets / sonderlich auch in diesen letzten zeiten / weniger / denn essens vnd trinckens entberen können.

Denn wenn wir vnser gelegenheit recht ansehen vnd bedencken / so befindet es sich / daß wir in steter gefahr des Leibes vnd der Seelen stehen / der Teuffel hat einen grossen zorn / weil er wenig zeit hat / vnnd gehet vmbher / wie ein brüllender Lewe / vnd sucht welchen er verschlinge / Wir aber sind schwach / vnd können nicht bestehen / sondern das Gebet muß das best thun / daß wir den Allmechtigen Gott auff vnser seiten haben vnd behalten.

Darumb sagt Christus / Wachet vnd betet / auff daß jhr nicht in Anfechtung fallet / Vnd abermahl / So seyd nun wacker allezeit / vnd betet / auff daß jhr wirdig werdet zu entfliehen allem das geschehen sol / vnd zu stehen für des Menschen Sohn.

Dieweil es aber so ein trefflich / heylsam vnd nötig Werck ist vmb das Gebet /

So ist allen frommen Hertzen bekant / daß wir des lieben Gebets / sonderlich auch in diesen letzten zeiten / weniger / denn essens vnd trinckens entberen können.

Denn wenn wir vnser gelegenheit recht ansehen vnd bedencken / so befindet es sich / daß wir in steter gefahr des Leibes vnd der Seelen stehen / der Teuffel hat einen grossen zorn / weil er wenig zeit hat / vnnd gehet vmbher / wie ein brüllender Lewe / vnd sucht welchen er verschlinge / Wir aber sind schwach / vnd können nicht bestehen / sondern das Gebet muß das best thun / daß wir den Allmechtigen Gott auff vnser seiten haben vnd behalten.

Darumb sagt Christus / Wachet vnd betet / auff daß jhr nicht in Anfechtung fallet / Vnd abermahl / So seyd nun wacker allezeit / vnd betet / auff daß jhr wirdig werdet zu entfliehen allem das geschehen sol / vnd zu stehen für des Menschen Sohn.

Dieweil es aber so ein trefflich / heylsam vnd nötig Werck ist vmb das Gebet /

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[0009] So ist allen frommen Hertzen bekant / daß wir des lieben Gebets / sonderlich auch in diesen letzten zeiten / weniger / denn essens vnd trinckens entberen können. Denn wenn wir vnser gelegenheit recht ansehen vnd bedencken / so befindet es sich / daß wir in steter gefahr des Leibes vnd der Seelen stehen / der Teuffel hat einen grossen zorn / weil er wenig zeit hat / vnnd gehet vmbher / wie ein brüllender Lewe / vnd sucht welchen er verschlinge / Wir aber sind schwach / vnd können nicht bestehen / sondern das Gebet muß das best thun / daß wir den Allmechtigen Gott auff vnser seiten haben vnd behalten. Darumb sagt Christus / Wachet vnd betet / auff daß jhr nicht in Anfechtung fallet / Vnd abermahl / So seyd nun wacker allezeit / vnd betet / auff daß jhr wirdig werdet zu entfliehen allem das geschehen sol / vnd zu stehen für des Menschen Sohn. Dieweil es aber so ein trefflich / heylsam vnd nötig Werck ist vmb das Gebet /

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/9>, abgerufen am 03.05.2024.