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Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604.

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Ich wil jetzt von Papisten nicht sagen / die das Gebet / auch wol in vnbekanter Sprach dahin schnurren / vnnd nicht achtung darauff geben / noch selber wissen / was sie sagen / sondern nur von vnsern Leuten reden. Wie viel findet man / die nur aus gewonheit etliche Gebet täglich sprechen / oder aus den Betbüchern lesen / vnd lassen es stracks bey den Worten vnd derselben erzehlung bleiben: Aber der sachen / der im Gebet gedacht wird / dencken sie gar nicht nach / sondern haben eitel frembde gedancken dabey / wenn nur die gewöhnliche Gebet gesprochen oder gelesen sind / so ist Gott bezahlet / wie sie sich felschlich gedüncken lassen.

Aber dawieder lehret Gottes Wort / es sey mit dem sprechen der Wort / vnnd eusserlichem Werck des Gebets / nicht außgerichtet / sondern es müsse von Hertzen gehen / vnd zwar von rechtschaffnem Hertzen.

Darumb straffet Gott Jes. 29. solche

Ich wil jetzt von Papisten nicht sagen / die das Gebet / auch wol in vnbekanter Sprach dahin schnurren / vnnd nicht achtung darauff geben / noch selber wissen / was sie sagen / sondern nur von vnsern Leuten reden. Wie viel findet man / die nur aus gewonheit etliche Gebet täglich sprechen / oder aus den Betbüchern lesen / vnd lassen es stracks bey den Worten vnd derselben erzehlung bleiben: Aber der sachen / der im Gebet gedacht wird / dencken sie gar nicht nach / sondern haben eitel frembde gedancken dabey / wenn nur die gewöhnliche Gebet gesprochen oder gelesen sind / so ist Gott bezahlet / wie sie sich felschlich gedüncken lassen.

Aber dawieder lehret Gottes Wort / es sey mit dem sprechen der Wort / vnnd eusserlichem Werck des Gebets / nicht außgerichtet / sondern es müsse von Hertzen gehen / vnd zwar von rechtschaffnem Hertzen.

Darumb straffet Gott Jes. 29. solche

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[0011] Ich wil jetzt von Papisten nicht sagen / die das Gebet / auch wol in vnbekanter Sprach dahin schnurren / vnnd nicht achtung darauff geben / noch selber wissen / was sie sagen / sondern nur von vnsern Leuten reden. Wie viel findet man / die nur aus gewonheit etliche Gebet täglich sprechen / oder aus den Betbüchern lesen / vnd lassen es stracks bey den Worten vnd derselben erzehlung bleiben: Aber der sachen / der im Gebet gedacht wird / dencken sie gar nicht nach / sondern haben eitel frembde gedancken dabey / wenn nur die gewöhnliche Gebet gesprochen oder gelesen sind / so ist Gott bezahlet / wie sie sich felschlich gedüncken lassen. Aber dawieder lehret Gottes Wort / es sey mit dem sprechen der Wort / vnnd eusserlichem Werck des Gebets / nicht außgerichtet / sondern es müsse von Hertzen gehen / vnd zwar von rechtschaffnem Hertzen. Darumb straffet Gott Jes. 29. solche

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Zitationshilfe: Luther, Martin: Betbüchlein sampt einem Passional. Auffs new wiederumb auffgelegt ... und mit schönen Figuren gezieret. Beneben einer Vorrede D. Basilij Satlers. Helmstedt, 1604, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_betbuechlein_1604/11>, abgerufen am 03.05.2024.