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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.


ihnen/ sie sind ein Greuel für seinen Augen/ er
wendet sich von ihnen/ begehret ihnen nicht zu
helffen. Da gehen denn die Stoltzen einher/ wie
einer/ der hohe Augen hat/ und nur über sich/ und
nicht vor sich sihet. Wann der denn an Stock und
Stein geräth/ so stosst er sich/ und fält danieder.

Diß ist Gottes ewige Weise/ dabey wird er
auch wohl bleiben. Er zerstreuet die hoffärtig
seyn in ihres Hertzens Sinn. Er stösset die
Gewaltigen vom Stuel/ und erhöhet die
Niedrigen. Die hungrigen füllet er mit Gü-
tern/ und lässet die Reichen leer;
Luc. 1, 51:
Wie Maria singet in ihrem Gesang. Die Au-
gen deß HErrn sehen auff die Gerechten/
und seine Ohren auff ihr Schreyen; Das
Antlitz aber deß HErrn stehet über die/ so
böses thun/ daß er ihr Gedächtniß außrotte
von der Erden. Der HErr ist nahe bey de-
nen/ die zerbrochenes Hertzen sind/ und
hilfft denen/ die zuschlagen Gemüth haben.
Der Gerechte muß viel leiden/ aber der
HErr hilfft ihm auß dem allen
/ Ps. 34, 19. 16.
17. Niedrigkeit und Demuth ist eine Farbe für
den Augen deß HErrn/ und eine gar angeneh-
me Farbe. Der HErr ist hoch/ und sihet auff
das Niedrige/ und kennet den Stoltzen von
ferne.

Wun-
D d d v

Die andere Betrachtung.


ihnen/ ſie ſind ein Greuel für ſeinen Augen/ er
wendet ſich von ihnen/ begehret ihnen nicht zu
helffen. Da gehen denn die Stoltzen einher/ wie
einer/ der hohe Augen hat/ und nur über ſich/ und
nicht vor ſich ſihet. Wann der denn an Stock uñ
Stein geräth/ ſo ſtoſſt er ſich/ und fält danieder.

Diß iſt Gottes ewige Weiſe/ dabey wird er
auch wohl bleiben. Er zerſtreuet die hoffärtig
ſeyn in ihres Hertzens Sinn. Er ſtöſſet die
Gewaltigen vom Stuel/ und erhöhet die
Niedrigen. Die hungrigen füllet er mit Gü-
tern/ und läſſet die Reichen leer;
Luc. 1, 51:
Wie Maria ſinget in ihrem Geſang. Die Au-
gen deß HErrn ſehen auff die Gerechten/
und ſeine Ohren auff ihr Schreyen; Das
Antlitz aber deß HErrn ſtehet über die/ ſo
böſes thun/ daß er ihr Gedächtniß außrotte
von der Erden. Der HErr iſt nahe bey de-
nen/ die zerbrochenes Hertzen ſind/ und
hilfft denen/ die zuſchlagen Gemüth haben.
Der Gerechte muß viel leiden/ aber der
HErr hilfft ihm auß dem allen
/ Pſ. 34, 19. 16.
17. Niedrigkeit und Demuth iſt eine Farbe für
den Augen deß HErrn/ und eine gar angeneh-
me Farbe. Der HErr iſt hoch/ und ſihet auff
das Niedrige/ und kennet den Stoltzen von
ferne.

Wun-
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[793/0816] Die andere Betrachtung. ihnen/ ſie ſind ein Greuel für ſeinen Augen/ er wendet ſich von ihnen/ begehret ihnen nicht zu helffen. Da gehen denn die Stoltzen einher/ wie einer/ der hohe Augen hat/ und nur über ſich/ und nicht vor ſich ſihet. Wann der denn an Stock uñ Stein geräth/ ſo ſtoſſt er ſich/ und fält danieder. Diß iſt Gottes ewige Weiſe/ dabey wird er auch wohl bleiben. Er zerſtreuet die hoffärtig ſeyn in ihres Hertzens Sinn. Er ſtöſſet die Gewaltigen vom Stuel/ und erhöhet die Niedrigen. Die hungrigen füllet er mit Gü- tern/ und läſſet die Reichen leer; Luc. 1, 51: Wie Maria ſinget in ihrem Geſang. Die Au- gen deß HErrn ſehen auff die Gerechten/ und ſeine Ohren auff ihr Schreyen; Das Antlitz aber deß HErrn ſtehet über die/ ſo böſes thun/ daß er ihr Gedächtniß außrotte von der Erden. Der HErr iſt nahe bey de- nen/ die zerbrochenes Hertzen ſind/ und hilfft denen/ die zuſchlagen Gemüth haben. Der Gerechte muß viel leiden/ aber der HErr hilfft ihm auß dem allen/ Pſ. 34, 19. 16. 17. Niedrigkeit und Demuth iſt eine Farbe für den Augen deß HErrn/ und eine gar angeneh- me Farbe. Der HErr iſt hoch/ und ſihet auff das Niedrige/ und kennet den Stoltzen von ferne. Wun- D d d v

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 793. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/816>, abgerufen am 23.11.2024.