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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 33. Psalm


den setze dein Vertrauen. Meinets schon der
Teuffel nicht gut mit mir/ gedencket mein Feind
mir schaden zu thun/ was können sie außrichten?
Es ist mir ein grosser Trost/ daß es mir nicht ge-
hen muß nach meiner Feinde Willen/ sondern
nach GOttes Willen. Deß freuen wir uns mit
David und sprechen: Du leitest mich nach dei-
nem Rath/ und nimmest mich endlich mit
Ehren an.
Ps. 73, 24.

Sehet nur zu/ lieben Christen/ daß ihr in der
Furcht deß HErrn bleibet/ die Welt fürchtet/
was nicht zu fürchten ist. Könten wir unser
Hertz frey behalten von der Welt-Liebe/ hätten
wir uns nichts zu fürchten: Könten wir sagen/
laß fahren dahin/ was könte uns bekümmern?
Weil aber die Welt das Ihre liebet/ hat sie viel
Bekümmerniß um das Ihre/ und fürchtet sich/
aber an GOtt kehren sie sich nicht/ der muß seyn/
als wenn nichts an ihm gelegen wäre. O
Blindheit! so du etwas in der Welt findest/ das
erschrecklich ist/ so gedencke doch bey dir; Wer
hat das gemacht? Die Wasserwogen brau-
sen sehr und erheben sich hoch; Der HErr
aber in der Höhe ist noch grösser.
Psal. 93, 4.
Fürchtest du dich für dem Brausen deß Meers/
warum fürchtest du dich nicht für GOtt/ der
dem Meer gebieten kan? Gebeut er der Er-

den/

über den 33. Pſalm


den ſetze dein Vertrauen. Meinets ſchon der
Teuffel nicht gut mit mir/ gedencket mein Feind
mir ſchaden zu thun/ was können ſie außrichten?
Es iſt mir ein groſſer Troſt/ daß es mir nicht ge-
hen muß nach meiner Feinde Willen/ ſondern
nach GOttes Willen. Deß freuen wir uns mit
David und ſprechen: Du leiteſt mich nach dei-
nem Rath/ und nimmeſt mich endlich mit
Ehren an.
Pſ. 73, 24.

Sehet nur zu/ lieben Chriſten/ daß ihr in der
Furcht deß HErrn bleibet/ die Welt fürchtet/
was nicht zu fürchten iſt. Könten wir unſer
Hertz frey behalten von der Welt-Liebe/ hätten
wir uns nichts zu fürchten: Könten wir ſagen/
laß fahren dahin/ was könte uns bekümmern?
Weil aber die Welt das Ihre liebet/ hat ſie viel
Bekümmerniß um das Ihre/ und fürchtet ſich/
aber an GOtt kehren ſie ſich nicht/ der muß ſeyn/
als wenn nichts an ihm gelegen wäre. O
Blindheit! ſo du etwas in der Welt findeſt/ das
erſchrecklich iſt/ ſo gedencke doch bey dir; Wer
hat das gemacht? Die Waſſerwogen brau-
ſen ſehr und erheben ſich hoch; Der HErr
aber in der Höhe iſt noch gröſſer.
Pſal. 93, 4.
Fürchteſt du dich für dem Brauſen deß Meers/
warum fürchteſt du dich nicht für GOtt/ der
dem Meer gebieten kan? Gebeut er der Er-

den/
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[52/0075] über den 33. Pſalm den ſetze dein Vertrauen. Meinets ſchon der Teuffel nicht gut mit mir/ gedencket mein Feind mir ſchaden zu thun/ was können ſie außrichten? Es iſt mir ein groſſer Troſt/ daß es mir nicht ge- hen muß nach meiner Feinde Willen/ ſondern nach GOttes Willen. Deß freuen wir uns mit David und ſprechen: Du leiteſt mich nach dei- nem Rath/ und nimmeſt mich endlich mit Ehren an. Pſ. 73, 24. Sehet nur zu/ lieben Chriſten/ daß ihr in der Furcht deß HErrn bleibet/ die Welt fürchtet/ was nicht zu fürchten iſt. Könten wir unſer Hertz frey behalten von der Welt-Liebe/ hätten wir uns nichts zu fürchten: Könten wir ſagen/ laß fahren dahin/ was könte uns bekümmern? Weil aber die Welt das Ihre liebet/ hat ſie viel Bekümmerniß um das Ihre/ und fürchtet ſich/ aber an GOtt kehren ſie ſich nicht/ der muß ſeyn/ als wenn nichts an ihm gelegen wäre. O Blindheit! ſo du etwas in der Welt findeſt/ das erſchrecklich iſt/ ſo gedencke doch bey dir; Wer hat das gemacht? Die Waſſerwogen brau- ſen ſehr und erheben ſich hoch; Der HErr aber in der Höhe iſt noch gröſſer. Pſal. 93, 4. Fürchteſt du dich für dem Brauſen deß Meers/ warum fürchteſt du dich nicht für GOtt/ der dem Meer gebieten kan? Gebeut er der Er- den/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/75>, abgerufen am 16.02.2025.