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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.
verläst/ und hält Fleisch für seinen Arm/
und mit seinem Hertzen vom HErrn weichet.

Derwegen nimm dein Hertz wohl in acht und
siehe zu/ an wem du es hängest. Wiltu was
gutes anfahen/ fahe es an auff GOttes Hülffe/
und fürchte dich nicht vor der Welt. Dünckt dich
aber/ du kanst auff GOtt allein nicht trauen/ so
sage ich dir/ daß du an Menschen Beystand kei-
ne Ehre haben sollest. Bistu in einer Noth/ laß
dir nicht grauen; Der Gottlosen Art ist/ daß
sie darauff sehen/ wie mächtig sie und wie schwach
wir seynd. Das lerne von den Gottlosen dir
zum besten und gedencke daran/ wie starck du
bist/ der du GOtt hast/ und wie gering die seyn/
die nichts als Fleisch haben. Gönnet dir Gott
auch einen guten frommen Herrn/ so gedenck/
daß er dir von GOtt gegeben sey/ und höre nicht
auff/ auff GOtt zu vertrauen. Unsere Feinde
sagen/ wenn wir etwas Schutzes auff Erden
finden/ es ist um ein Paar Augen zu thun/ wenn
die zu seyn/ soll es sich wohl geben; Gerade/
als wann unsere Augen auff zwey Augen gerich-
tet wären/ und nicht auff das einige allgegenwär-
tige Auge/ welches niemand kan zudrücken.

Wir fahren fort in unserm Psalm/ und hören
weiter/ was ein Davids-Hertz hie zum vierdten
saget: Alle Heyden umgeben mich/ aber im

Na-
X x v

Die andere Betrachtung.
verläſt/ und hält Fleiſch für ſeinen Arm/
und mit ſeinem Hertzen vom HErrn weichet.

Derwegen nimm dein Hertz wohl in acht und
ſiehe zu/ an wem du es hängeſt. Wiltu was
gutes anfahen/ fahe es an auff GOttes Hülffe/
und fürchte dich nicht vor der Welt. Dünckt dich
aber/ du kanſt auff GOtt allein nicht trauen/ ſo
ſage ich dir/ daß du an Menſchen Beyſtand kei-
ne Ehre haben ſolleſt. Biſtu in einer Noth/ laß
dir nicht grauen; Der Gottloſen Art iſt/ daß
ſie darauff ſehen/ wie mächtig ſie und wie ſchwach
wir ſeynd. Das lerne von den Gottloſen dir
zum beſten und gedencke daran/ wie ſtarck du
biſt/ der du GOtt haſt/ und wie gering die ſeyn/
die nichts als Fleiſch haben. Gönnet dir Gott
auch einen guten frommen Herrn/ ſo gedenck/
daß er dir von GOtt gegeben ſey/ und höre nicht
auff/ auff GOtt zu vertrauen. Unſere Feinde
ſagen/ wenn wir etwas Schutzes auff Erden
finden/ es iſt um ein Paar Augen zu thun/ wenn
die zu ſeyn/ ſoll es ſich wohl geben; Gerade/
als wann unſere Augen auff zwey Augen gerich-
tet wären/ und nicht auff das einige allgegenwär-
tige Auge/ welches niemand kan zudrücken.

Wir fahren fort in unſerm Pſalm/ und hören
weiter/ was ein Davids-Hertz hie zum vierdten
ſaget: Alle Heyden umgeben mich/ aber im

Na-
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[697/0720] Die andere Betrachtung. verläſt/ und hält Fleiſch für ſeinen Arm/ und mit ſeinem Hertzen vom HErrn weichet. Derwegen nimm dein Hertz wohl in acht und ſiehe zu/ an wem du es hängeſt. Wiltu was gutes anfahen/ fahe es an auff GOttes Hülffe/ und fürchte dich nicht vor der Welt. Dünckt dich aber/ du kanſt auff GOtt allein nicht trauen/ ſo ſage ich dir/ daß du an Menſchen Beyſtand kei- ne Ehre haben ſolleſt. Biſtu in einer Noth/ laß dir nicht grauen; Der Gottloſen Art iſt/ daß ſie darauff ſehen/ wie mächtig ſie und wie ſchwach wir ſeynd. Das lerne von den Gottloſen dir zum beſten und gedencke daran/ wie ſtarck du biſt/ der du GOtt haſt/ und wie gering die ſeyn/ die nichts als Fleiſch haben. Gönnet dir Gott auch einen guten frommen Herrn/ ſo gedenck/ daß er dir von GOtt gegeben ſey/ und höre nicht auff/ auff GOtt zu vertrauen. Unſere Feinde ſagen/ wenn wir etwas Schutzes auff Erden finden/ es iſt um ein Paar Augen zu thun/ wenn die zu ſeyn/ ſoll es ſich wohl geben; Gerade/ als wann unſere Augen auff zwey Augen gerich- tet wären/ und nicht auff das einige allgegenwär- tige Auge/ welches niemand kan zudrücken. Wir fahren fort in unſerm Pſalm/ und hören weiter/ was ein Davids-Hertz hie zum vierdten ſaget: Alle Heyden umgeben mich/ aber im Na- X x v

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/720>, abgerufen am 23.11.2024.