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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
daß wir unser Gemüth zu der Güte GOttts er-
heben/ und daran gedencken/ wie dieselbe über
uns walte. Also muß eine Wohlthat uns Ur-
sach geben/ zugedencken an alle Wohlthaten/ wie
wohl sie nicht zu zehlen seyn. Wir müssen sa-
gen: Ach du bist doch gar ein gütiger Gott/ der
nur immerdar wohl thut/ deine Güte ist alle
Morgen neu. Wenn solches von Hertzen ge-
het/ so kan nicht fehlen/ unser Sinn/ Gemüth
und gantzes Leben wird mit einstimmen/ und
dem HErrn dancken. Denn nicht müglich/
daß einiges Lob GOttes von Hertzen gehe/ da
nicht unser Sinn und gantzes Leben zu dem Ge-
horsam und Preise GOttes gerichtet wird.

Nun wir wissen/ daß unser GOtt zu loben/
und woher es komme. Nemlich/ weil Gottes
Güte ewig über uns waltet/ sollen wir auch
GOtt für seine Güte ewiglich dancken. Unser
GOtt ist von Natur gütig und fromm/ und auß
lauter Güte häuffet er seine Wohlthaten über
uns/ damit verbindet Er uns zu seinem Preiß/
daß wir Ihm dancken/ wenn wir schon keinen
Befehl davon hätten. Nun aber foderts der
Herr von uns/ und begehret für alle seine Güte
nicht mehr/ als daß wir ihm dancken. Erbezeugts
auch/ daß es Ihm soll angenehm seyn. Denn wir
können GOtt kein besser Opffer bringen/ als

Danck-

über den 118. Pſalm
daß wir unſer Gemüth zu der Güte GOttts er-
heben/ und daran gedencken/ wie dieſelbe über
uns walte. Alſo muß eine Wohlthat uns Ur-
ſach geben/ zugedencken an alle Wohlthaten/ wie
wohl ſie nicht zu zehlen ſeyn. Wir müſſen ſa-
gen: Ach du biſt doch gar ein gütiger Gott/ der
nur immerdar wohl thut/ deine Güte iſt alle
Morgen neu. Wenn ſolches von Hertzen ge-
het/ ſo kan nicht fehlen/ unſer Sinn/ Gemüth
und gantzes Leben wird mit einſtimmen/ und
dem HErrn dancken. Denn nicht müglich/
daß einiges Lob GOttes von Hertzen gehe/ da
nicht unſer Sinn und gantzes Leben zu dem Ge-
horſam und Preiſe GOttes gerichtet wird.

Nun wir wiſſen/ daß unſer GOtt zu loben/
und woher es komme. Nemlich/ weil Gottes
Güte ewig über uns waltet/ ſollen wir auch
GOtt für ſeine Güte ewiglich dancken. Unſer
GOtt iſt von Natur gütig und fromm/ und auß
lauter Güte häuffet er ſeine Wohlthaten über
uns/ damit verbindet Er uns zu ſeinem Preiß/
daß wir Ihm dancken/ wenn wir ſchon keinen
Befehl davon hätten. Nun aber foderts der
Herr von uns/ und begehret für alle ſeine Güte
nicht mehr/ als daß wir ihm dancken. Erbezeugts
auch/ daß es Ihm ſoll angenehm ſeyn. Denn wir
können GOtt kein beſſer Opffer bringen/ als

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[678/0701] über den 118. Pſalm daß wir unſer Gemüth zu der Güte GOttts er- heben/ und daran gedencken/ wie dieſelbe über uns walte. Alſo muß eine Wohlthat uns Ur- ſach geben/ zugedencken an alle Wohlthaten/ wie wohl ſie nicht zu zehlen ſeyn. Wir müſſen ſa- gen: Ach du biſt doch gar ein gütiger Gott/ der nur immerdar wohl thut/ deine Güte iſt alle Morgen neu. Wenn ſolches von Hertzen ge- het/ ſo kan nicht fehlen/ unſer Sinn/ Gemüth und gantzes Leben wird mit einſtimmen/ und dem HErrn dancken. Denn nicht müglich/ daß einiges Lob GOttes von Hertzen gehe/ da nicht unſer Sinn und gantzes Leben zu dem Ge- horſam und Preiſe GOttes gerichtet wird. Nun wir wiſſen/ daß unſer GOtt zu loben/ und woher es komme. Nemlich/ weil Gottes Güte ewig über uns waltet/ ſollen wir auch GOtt für ſeine Güte ewiglich dancken. Unſer GOtt iſt von Natur gütig und fromm/ und auß lauter Güte häuffet er ſeine Wohlthaten über uns/ damit verbindet Er uns zu ſeinem Preiß/ daß wir Ihm dancken/ wenn wir ſchon keinen Befehl davon hätten. Nun aber foderts der Herr von uns/ und begehret für alle ſeine Güte nicht mehr/ als daß wir ihm dancken. Erbezeugts auch/ daß es Ihm ſoll angenehm ſeyn. Denn wir können GOtt kein beſſer Opffer bringen/ als Danck-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/701>, abgerufen am 23.11.2024.