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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 118. Psalm
wir denn dessen nicht froh seyn? Durch Chri-
stum haben wir Trost und Hülff bey GOTT/
und sehen eine grosse/ unendliche Güte/ solten
wir nicht mit Freuden dancken? Dancket dem
HErrn denn Er ist freundlich/ und seine Güte
währet ewiglich. Diß ist in diesem Psalm der
Anfang und das Ende. Davon machen wir
im Namen JEsu Christi den Anfang/ und wen-
den uns mit unser Andacht zu der ewigen Güte/
zu bedencken wie dieselbe ein Grund deß Lobes
GOttes ist.

Was GOtt loben sey/ mögen wir sehen
in dem Spruch Petri in seinem ersten Brieff
am 2. C. v. 9: Ihr seyd das außerwehlte
Geschlecht/ das königliche Priesterthum/
daß ihr verkündigen solt die Tugend deß/
der euch beruffen hat von der Finsterniß
zu seinem wunderbaren Liecht.
So ist
nun GOtt loben so viel/ als seine Tugend ver-
kündigen/ dazu gehöret dann/ daß ich erstlich die
Tugend GOttes erkenne/ und hernach davon
rede entweder bey mir selbst oder mit andern/
wenn ich nur einen Menschen loben wil/ muß
ich seine Tugend kennen/ denn was wil ich an
ihm loben/ wenn keine Tugend da ist? Also ists
auch von nöthen/ daß ich Gottes Tugend kenne/
wenn ich GOtt loben und Ihm dancken wil.

Dar-

über den 118. Pſalm
wir denn deſſen nicht froh ſeyn? Durch Chri-
ſtum haben wir Troſt und Hülff bey GOTT/
und ſehen eine groſſe/ unendliche Güte/ ſolten
wir nicht mit Freuden dancken? Dancket dem
HErrn denn Er iſt freundlich/ und ſeine Güte
währet ewiglich. Diß iſt in dieſem Pſalm der
Anfang und das Ende. Davon machen wir
im Namen JEſu Chriſti den Anfang/ und wen-
den uns mit unſer Andacht zu der ewigen Güte/
zu bedencken wie dieſelbe ein Grund deß Lobes
GOttes iſt.

Was GOtt loben ſey/ mögen wir ſehen
in dem Spruch Petri in ſeinem erſten Brieff
am 2. C. v. 9: Ihr ſeyd das außerwehlte
Geſchlecht/ das königliche Prieſterthum/
daß ihr verkündigen ſolt die Tugend deß/
der euch beruffen hat von der Finſterniß
zu ſeinem wunderbaren Liecht.
So iſt
nun GOtt loben ſo viel/ als ſeine Tugend ver-
kündigen/ dazu gehöret dann/ daß ich erſtlich die
Tugend GOttes erkenne/ und hernach davon
rede entweder bey mir ſelbſt oder mit andern/
wenn ich nur einen Menſchen loben wil/ muß
ich ſeine Tugend kennen/ denn was wil ich an
ihm loben/ wenn keine Tugend da iſt? Alſo iſts
auch von nöthen/ daß ich Gottes Tugend kenne/
wenn ich GOtt loben und Ihm dancken wil.

Dar-
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[670/0693] über den 118. Pſalm wir denn deſſen nicht froh ſeyn? Durch Chri- ſtum haben wir Troſt und Hülff bey GOTT/ und ſehen eine groſſe/ unendliche Güte/ ſolten wir nicht mit Freuden dancken? Dancket dem HErrn denn Er iſt freundlich/ und ſeine Güte währet ewiglich. Diß iſt in dieſem Pſalm der Anfang und das Ende. Davon machen wir im Namen JEſu Chriſti den Anfang/ und wen- den uns mit unſer Andacht zu der ewigen Güte/ zu bedencken wie dieſelbe ein Grund deß Lobes GOttes iſt. Was GOtt loben ſey/ mögen wir ſehen in dem Spruch Petri in ſeinem erſten Brieff am 2. C. v. 9: Ihr ſeyd das außerwehlte Geſchlecht/ das königliche Prieſterthum/ daß ihr verkündigen ſolt die Tugend deß/ der euch beruffen hat von der Finſterniß zu ſeinem wunderbaren Liecht. So iſt nun GOtt loben ſo viel/ als ſeine Tugend ver- kündigen/ dazu gehöret dann/ daß ich erſtlich die Tugend GOttes erkenne/ und hernach davon rede entweder bey mir ſelbſt oder mit andern/ wenn ich nur einen Menſchen loben wil/ muß ich ſeine Tugend kennen/ denn was wil ich an ihm loben/ wenn keine Tugend da iſt? Alſo iſts auch von nöthen/ daß ich Gottes Tugend kenne/ wenn ich GOtt loben und Ihm dancken wil. Dar-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/693>, abgerufen am 23.11.2024.