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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
3. Doch ist noch etwas/ das dir angenehme:
Wann ich deß Fleisches Lüste dämpff und zähme/
Daß sie auffs neu mein Hertze nicht entzünden
Mit allen Sünden.
4. Weils aber nicht besteht in eignen Kräfften/
Fest die Begierden an das Creutz zu hefften/
So gib mir deinen Geist/ der mich regiere/
Zum guten führe.
5. Alsdann so werd ich deine Huld betrachten:
Auß Lieb an dich/ die Welt für nichtes achten.
Bemühen werd ich mich/ HErr/ deinen Willen
Stets zu erfüllen.
6. Ich werde dir zu Ehren alles wagen/ (gen/
Kein Creutz mehr achten/ keine Schmach und Pla-
Nichts von Verfolgung/ nichts von Todes-Schmer-
Gehr mir zu Hertzen. (tzen
7. Diß alles/ ob es zwar für schlecht zu schätzen/
Wir stu es doch nicht gar bey Seite setzen/
Zu Gnaden wirstu diß von mir annehmen/
Mich nicht beschämen.
8. Wann/ O HErr JEsu/ dort für deinem Throne/
Auff meinem Haupt wird stehn die Ehren-Krone:
Da wil ich dir/ wann alles wird wohl klingen/
Lob und Danck singen.


Die 5. Betrachtung.
Vom köstlichen Tode der Heiligen.

LS ist viel/ daß ein Mensch sich so willig er-
beut/ den Creutz-Becher anzunehmen;

Ich/
über den 116. Pſalm
3. Doch iſt noch etwas/ das dir angenehme:
Wann ich deß Fleiſches Lüſte dämpff und zähme/
Daß ſie auffs neu mein Hertze nicht entzünden
Mit allen Sünden.
4. Weils aber nicht beſteht in eignen Kräfften/
Feſt die Begierden an das Creutz zu hefften/
So gib mir deinen Geiſt/ der mich regiere/
Zum guten führe.
5. Alsdann ſo werd ich deine Huld betrachten:
Auß Lieb an dich/ die Welt für nichtes achten.
Bemühen werd ich mich/ HErr/ deinen Willen
Stets zu erfüllen.
6. Ich werde dir zu Ehren alles wagen/ (gen/
Kein Creutz mehr achten/ keine Schmach und Pla-
Nichts von Verfolgung/ nichts von Todes-Schmer-
Gehr mir zu Hertzen. (tzen
7. Diß alles/ ob es zwar für ſchlecht zu ſchätzen/
Wir ſtu es doch nicht gar bey Seite ſetzen/
Zu Gnaden wirſtu diß von mir annehmen/
Mich nicht beſchämen.
8. Wann/ O HErr JEſu/ dort für deinem Throne/
Auff meinem Haupt wird ſtehn die Ehren-Krone:
Da wil ich dir/ wann alles wird wohl klingen/
Lob und Danck ſingen.


Die 5. Betrachtung.
Vom köſtlichen Tode der Heiligen.

LS iſt viel/ daß ein Menſch ſich ſo willig er-
beut/ den Creutz-Becher anzunehmen;

Ich/
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[628/0651] über den 116. Pſalm 3. Doch iſt noch etwas/ das dir angenehme: Wann ich deß Fleiſches Lüſte dämpff und zähme/ Daß ſie auffs neu mein Hertze nicht entzünden Mit allen Sünden. 4. Weils aber nicht beſteht in eignen Kräfften/ Feſt die Begierden an das Creutz zu hefften/ So gib mir deinen Geiſt/ der mich regiere/ Zum guten führe. 5. Alsdann ſo werd ich deine Huld betrachten: Auß Lieb an dich/ die Welt für nichtes achten. Bemühen werd ich mich/ HErr/ deinen Willen Stets zu erfüllen. 6. Ich werde dir zu Ehren alles wagen/ (gen/ Kein Creutz mehr achten/ keine Schmach und Pla- Nichts von Verfolgung/ nichts von Todes-Schmer- Gehr mir zu Hertzen. (tzen 7. Diß alles/ ob es zwar für ſchlecht zu ſchätzen/ Wir ſtu es doch nicht gar bey Seite ſetzen/ Zu Gnaden wirſtu diß von mir annehmen/ Mich nicht beſchämen. 8. Wann/ O HErr JEſu/ dort für deinem Throne/ Auff meinem Haupt wird ſtehn die Ehren-Krone: Da wil ich dir/ wann alles wird wohl klingen/ Lob und Danck ſingen. Die 5. Betrachtung. Vom köſtlichen Tode der Heiligen. LS iſt viel/ daß ein Menſch ſich ſo willig er- beut/ den Creutz-Becher anzunehmen; Ich/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/651>, abgerufen am 22.11.2024.