Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 33. Psalm dem/ der allein den Leib tödten kan/ fürchtet euch aber für dem/ der Leib und Seel zugleich in die Hölle werffen kan. Denn so er spricht/ so ge- schichts/ so er gebeut/ so stehets da. Da gedencke kein Mensch/ daß er dem Wil- dar-
über den 33. Pſalm dem/ der allein den Leib tödten kan/ fürchtet euch aber für dem/ der Leib und Seel zugleich in die Hölle werffen kan. Denn ſo er ſpricht/ ſo ge- ſchichts/ ſo er gebeut/ ſo ſtehets da. Da gedencke kein Menſch/ daß er dem Wil- dar-
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über den 33. Pſalm
dem/ der allein den Leib tödten kan/ fürchtet euch
aber für dem/ der Leib und Seel zugleich in die
Hölle werffen kan. Denn ſo er ſpricht/ ſo ge-
ſchichts/ ſo er gebeut/ ſo ſtehets da.
Da gedencke kein Menſch/ daß er dem Wil-
len GOttes widerſtehen oder ſeinem Gebot
entlauffen könne: Der Herr machet zu nich-
te der Heyden Rath/ und wendet die Ge-
dancken der Völcker. Aber der Rath des
HErrn bleibet ewiglich/ ſeines Hertzen Ge-
dancken für und für. Was Menſchen für-
nehmen/ kan GOtt zu nichte machen/ was ihm
aber GOtt fürnimmt/ das kan kein Menſch um-
ſtoſſen. Siehe was GOtt vermag/ er kan nicht
allein außrichten was er ihm fürnimmt/ ſondern
auch aller Menſchen Fürnehmen umkehren/
wehren und wenden. Zu erſt ſiehet GOtt den
Menſchen ins Hertz/ und erkennet all ihre Ge-
dancken/ wie David ſpricht im 139. Pſalm:
Du verſteheſt alle meine Gedancken von fer-
ne. Wehe denen/ ſpricht Eſaias; die im fin-
ſtern wollen verborgen ſeyn/ ihr Thun zu
verhelen/ und ſagen: Der HErr ſiehets
nicht. cap. 29, 15. Zum andern/ lencket und
wendet GOtt die Gedancken der Menſchen
wie er wil. Da muß mancher guter Rath zu
nichte werden/ nach dem Wort Eſaiæ: Be-
ſchlieſſet einen Rath/ und es werde nichts
dar-
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