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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 116. Psalm
um/ meine Seele/ begib dich wied zu deiner Ruhe.
Wird sie durch Geitz getrieben/ weltlichen Reich-
thum zu suchen und zu lieben/ das macht sie un-
ruhig/ da ruff ihr zu: Das ist nicht deine Ruhe/
kehre um! Wenn sie durch Ehrsucht trachtet
nach hohen Dingen/ das macht sie unruhig/ da
ruff ihr zu: Das ist nicht deine Ruhe/ kehre um!
Wenn sie durch den Teuffel und bösen Men-
schen betrübt wird/ da kränckt sie der Schimpff
und Schad/ wird zornig und ungedultig/ und
suchet Ruhe in der Unruhe/ da ruffe ihr zu:
Wohin meine Seele/ du läuffst zur Unruhe/
kehre um zu deiner Ruhe! Geschicht dir was
zu Leide/ klags CHristo/ so wird sich dein
Hertz zu frieden geben. Das muß man einmahl
für allemahl mercken/ daß der nimmer zur Ruhe
kommen wird/ der nicht weiß die Welt zu über-
winden. Es. am 57. v. 20: Die Gottlosen
seynd wie ein ungestüm Meer/ sie haben kei-
nen Friede.
Ps. 95, 11. Uber die Gottlosen
hat GOtt in seinem Zorn geschworen; Sie sol-
len nicht kommen zu meiner Ruhe: Aber für
dem Volck GOttes ist noch eine Ruhe ver-
handen
/ Hebr. 4. v. 3. 9. warum? Denn der
Glaub ist der Sieg über die Welt/ 1. Johan.
5. Wenn die Seele anfähet die himmlische
Lebens-Krafft auß CHristo zu saugen/ und

ihren

über den 116. Pſalm
um/ meine Seele/ begib dich wied zu deineꝛ Ruhe.
Wird ſie durch Geitz getrieben/ weltlichen Reich-
thum zu ſuchen und zu lieben/ das macht ſie un-
ruhig/ da ruff ihr zu: Das iſt nicht deine Ruhe/
kehre um! Wenn ſie durch Ehrſucht trachtet
nach hohen Dingen/ das macht ſie unruhig/ da
ruff ihr zu: Das iſt nicht deine Ruhe/ kehre um!
Wenn ſie durch den Teuffel und böſen Men-
ſchen betrübt wird/ da kränckt ſie der Schimpff
und Schad/ wird zornig und ungedultig/ und
ſuchet Ruhe in der Unruhe/ da ruffe ihr zu:
Wohin meine Seele/ du läuffſt zur Unruhe/
kehre um zu deiner Ruhe! Geſchicht dir was
zu Leide/ klags CHriſto/ ſo wird ſich dein
Hertz zu frieden geben. Das muß man einmahl
für allemahl mercken/ daß der nimmer zur Ruhe
kommen wird/ der nicht weiß die Welt zu über-
winden. Eſ. am 57. v. 20: Die Gottloſen
ſeynd wie ein ungeſtüm Meer/ ſie haben kei-
nen Friede.
Pſ. 95, 11. Uber die Gottloſen
hat GOtt in ſeinem Zorn geſchworen; Sie ſol-
len nicht kommen zu meiner Ruhe: Aber für
dem Volck GOttes iſt noch eine Ruhe ver-
handen
/ Hebr. 4. v. 3. 9. warum? Denn der
Glaub iſt der Sieg über die Welt/ 1. Johan.
5. Wenn die Seele anfähet die himmliſche
Lebens-Krafft auß CHriſto zu ſaugen/ und

ihren
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[590/0613] über den 116. Pſalm um/ meine Seele/ begib dich wied zu deineꝛ Ruhe. Wird ſie durch Geitz getrieben/ weltlichen Reich- thum zu ſuchen und zu lieben/ das macht ſie un- ruhig/ da ruff ihr zu: Das iſt nicht deine Ruhe/ kehre um! Wenn ſie durch Ehrſucht trachtet nach hohen Dingen/ das macht ſie unruhig/ da ruff ihr zu: Das iſt nicht deine Ruhe/ kehre um! Wenn ſie durch den Teuffel und böſen Men- ſchen betrübt wird/ da kränckt ſie der Schimpff und Schad/ wird zornig und ungedultig/ und ſuchet Ruhe in der Unruhe/ da ruffe ihr zu: Wohin meine Seele/ du läuffſt zur Unruhe/ kehre um zu deiner Ruhe! Geſchicht dir was zu Leide/ klags CHriſto/ ſo wird ſich dein Hertz zu frieden geben. Das muß man einmahl für allemahl mercken/ daß der nimmer zur Ruhe kommen wird/ der nicht weiß die Welt zu über- winden. Eſ. am 57. v. 20: Die Gottloſen ſeynd wie ein ungeſtüm Meer/ ſie haben kei- nen Friede. Pſ. 95, 11. Uber die Gottloſen hat GOtt in ſeinem Zorn geſchworen; Sie ſol- len nicht kommen zu meiner Ruhe: Aber für dem Volck GOttes iſt noch eine Ruhe ver- handen/ Hebr. 4. v. 3. 9. warum? Denn der Glaub iſt der Sieg über die Welt/ 1. Johan. 5. Wenn die Seele anfähet die himmliſche Lebens-Krafft auß CHriſto zu ſaugen/ und ihren

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/613>, abgerufen am 22.11.2024.