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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 92. Psalm
davon er feyren muß/ wenn der Sabbath deß
HErrn eintritt: Also hat auch die Seele viel-
fältige Bekümmerniß/ und wird durch vielfäl-
tige Versuchung gezogen/ wann dieselbe über-
wunden/ bricht in der Seelen der Sabbath an/
Ruhe und Friede und eine süsse erquickung in
GOtt/ auff welchen zuletzt folget der ewige
Sabbath/ darin die Außerwehlten ruhen ohn
alle Sorge/ entfreuet von allen Plagen in alle
Ewigkeit. Ein unglückseliger Mensch ist es/
der von diesem Sabbath nicht weiß; höret und
betrachtet/ was der Geist redet im 4. Cap. an die
Hebraeer v. 9. 10: Es ist gewißlich noch eine
Ruhe verhanden dem Volck Gottes/ denn
wer zu seiner Ruhe kommen ist/ der ruhet
auch von seinen Wercken/ gleich wie GOtt
von seinen
/ er ist still und läst Gott in ihm ar-
beiten/ er schweiget und läst GOtt in ihm re-
den/ er gehet auß von dem Getümmel dieser
Welt/ auff daß er sich in GOtt möge ergetzen.
So last uns nun Fleiß thun einzukommen
zu dieser Ruhe.
Last uns die Verheissung
einzukommen beydes zu der inwendigen Glau-
bens-Ruhe und zur ewigen Himmels-Ruhe
nicht verseumen/ und daß keiner dahinden
bleibe. Welcher Feyer-Tag nicht dazu an-
gewendet wird/ daß die Seele gewehnet wer-

de

über den 92. Pſalm
davon er feyren muß/ wenn der Sabbath deß
HErrn eintritt: Alſo hat auch die Seele viel-
fältige Bekümmerniß/ und wird durch vielfäl-
tige Verſuchung gezogen/ wann dieſelbe über-
wunden/ bricht in der Seelen der Sabbath an/
Ruhe und Friede und eine ſüſſe erquickung in
GOtt/ auff welchen zuletzt folget der ewige
Sabbath/ darin die Außerwehlten ruhen ohn
alle Sorge/ entfreuet von allen Plagen in alle
Ewigkeit. Ein unglückſeliger Menſch iſt es/
der von dieſem Sabbath nicht weiß; höret und
betrachtet/ was der Geiſt redet im 4. Cap. an die
Hebræer v. 9. 10: Es iſt gewißlich noch eine
Ruhe verhanden dem Volck Gottes/ denn
wer zu ſeiner Ruhe kommen iſt/ der ruhet
auch von ſeinen Wercken/ gleich wie GOtt
von ſeinen
/ er iſt ſtill und läſt Gott in ihm ar-
beiten/ er ſchweiget und läſt GOtt in ihm re-
den/ er gehet auß von dem Getümmel dieſer
Welt/ auff daß er ſich in GOtt möge ergetzen.
So laſt uns nun Fleiß thun einzukommen
zu dieſer Ruhe.
Laſt uns die Verheiſſung
einzukommen beydes zu der inwendigen Glau-
bens-Ruhe und zur ewigen Himmels-Ruhe
nicht verſeumen/ und daß keiner dahinden
bleibe. Welcher Feyer-Tag nicht dazu an-
gewendet wird/ daß die Seele gewehnet wer-

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[498/0521] über den 92. Pſalm davon er feyren muß/ wenn der Sabbath deß HErrn eintritt: Alſo hat auch die Seele viel- fältige Bekümmerniß/ und wird durch vielfäl- tige Verſuchung gezogen/ wann dieſelbe über- wunden/ bricht in der Seelen der Sabbath an/ Ruhe und Friede und eine ſüſſe erquickung in GOtt/ auff welchen zuletzt folget der ewige Sabbath/ darin die Außerwehlten ruhen ohn alle Sorge/ entfreuet von allen Plagen in alle Ewigkeit. Ein unglückſeliger Menſch iſt es/ der von dieſem Sabbath nicht weiß; höret und betrachtet/ was der Geiſt redet im 4. Cap. an die Hebræer v. 9. 10: Es iſt gewißlich noch eine Ruhe verhanden dem Volck Gottes/ denn wer zu ſeiner Ruhe kommen iſt/ der ruhet auch von ſeinen Wercken/ gleich wie GOtt von ſeinen/ er iſt ſtill und läſt Gott in ihm ar- beiten/ er ſchweiget und läſt GOtt in ihm re- den/ er gehet auß von dem Getümmel dieſer Welt/ auff daß er ſich in GOtt möge ergetzen. So laſt uns nun Fleiß thun einzukommen zu dieſer Ruhe. Laſt uns die Verheiſſung einzukommen beydes zu der inwendigen Glau- bens-Ruhe und zur ewigen Himmels-Ruhe nicht verſeumen/ und daß keiner dahinden bleibe. Welcher Feyer-Tag nicht dazu an- gewendet wird/ daß die Seele gewehnet wer- de

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/521>, abgerufen am 27.11.2024.