Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite
Die andere Betrachtung.


Gedencke hie an die Märtyrer/ was für Mar-
ter sie außgestanden/ wie keine Pein sie von
Christi Liebe hat können abziehen/ wie müthig
und freudig sie mitten im Tode gewesen; Was
sie gestärckent/ das stärcket uns auch/ denn GOtt
ist unser Zuversicht und Särcke/ eine Hülf-
fe in den grossen Nöthen/ die uns getroffen
haben
/ Psal. 46. 2. Daher ist kein Unglück so
groß/ wir finden dagegen Trost und Stärcke in
Christo/ und also können wir überwinden ein
Unglück nach dem andern; Das ist viel ein herr-
licher Sieg für GOtt/ als der Sieg aller Käy-
ser und Könige. Die Potentaten in der Welt
überwinden Land und Leute/ Christen über-
winden den Teuffel und das höllische Reich/ und
dürffen sich für kein Unglück fürchten/ wie groß
es ist. Das muß man ansehen als ein Zeichen
der gnädigen Beywohnung GOttes. Sie
gehen von einer Krafft zur andern/ und erhal-
ten einen Sieg nach dem andern/ daß man
sehen muß/ der rechte GOtt sey zu Zion.

Zion ist die Versamlung der Gläubigen.
Ausser diesem Zion ist kein Heyl/ welche Zion
angehören/ die haben GOtt bey sich/ als ihren
Schutz-Herrn/ ihren Tröster und Erretter.
Das merckt man augenscheinlich dabey/ daß
sie in so mannicher Hitze nicht verschmachtet/

son-
G g ij
Die andere Betrachtung.


Gedencke hie an die Märtyrer/ was für Mar-
ter ſie außgeſtanden/ wie keine Pein ſie von
Chriſti Liebe hat können abziehen/ wie müthig
und freudig ſie mitten im Tode geweſen; Was
ſie geſtärckẽt/ das ſtärcket uns auch/ denn GOtt
iſt unſer Zuverſicht und Särcke/ eine Hülf-
fe in den groſſen Nöthen/ die uns getroffen
haben
/ Pſal. 46. 2. Daher iſt kein Unglück ſo
groß/ wir finden dagegen Troſt und Stärcke in
Chriſto/ und alſo können wir überwinden ein
Unglück nach dem andern; Das iſt viel ein herr-
licher Sieg für GOtt/ als der Sieg aller Käy-
ſer und Könige. Die Potentaten in der Welt
überwinden Land und Leute/ Chriſten über-
winden den Teuffel und das hölliſche Reich/ und
dürffen ſich für kein Unglück fürchten/ wie groß
es iſt. Das muß man anſehen als ein Zeichen
der gnädigen Beywohnung GOttes. Sie
gehen von einer Krafft zur andern/ und erhal-
ten einen Sieg nach dem andern/ daß man
ſehen muß/ der rechte GOtt ſey zu Zion.

Zion iſt die Verſamlung der Gläubigen.
Auſſer dieſem Zion iſt kein Heyl/ welche Zion
angehören/ die haben GOtt bey ſich/ als ihren
Schutz-Herrn/ ihren Tröſter und Erretter.
Das merckt man augenſcheinlich dabey/ daß
ſie in ſo mannicher Hitze nicht verſchmachtet/

ſon-
G g ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0490" n="467"/>
          <fw place="top" type="header">Die andere Betrachtung.</fw><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Gedencke hie an die Märtyrer/ was für Mar-<lb/>
ter &#x017F;ie außge&#x017F;tanden/ wie keine Pein &#x017F;ie von<lb/>
Chri&#x017F;ti Liebe hat können abziehen/ wie müthig<lb/>
und freudig &#x017F;ie mitten im Tode gewe&#x017F;en; Was<lb/>
&#x017F;ie ge&#x017F;tärck&#x1EBD;t/ das &#x017F;tärcket uns auch/ denn <hi rendition="#fr">GOtt<lb/>
i&#x017F;t un&#x017F;er Zuver&#x017F;icht und Särcke/ eine Hülf-<lb/>
fe in den gro&#x017F;&#x017F;en Nöthen/ die uns getroffen<lb/>
haben</hi>/ <hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 46. 2. Daher i&#x017F;t kein Unglück &#x017F;o<lb/>
groß/ wir finden dagegen Tro&#x017F;t und Stärcke in<lb/>
Chri&#x017F;to/ und al&#x017F;o können wir überwinden ein<lb/>
Unglück nach dem andern; Das i&#x017F;t viel ein herr-<lb/>
licher Sieg für GOtt/ als der Sieg aller Käy-<lb/>
&#x017F;er und Könige. Die Potentaten in der Welt<lb/>
überwinden Land und Leute/ Chri&#x017F;ten über-<lb/>
winden den Teuffel und das hölli&#x017F;che Reich/ und<lb/>
dürffen &#x017F;ich für kein Unglück fürchten/ wie groß<lb/>
es i&#x017F;t. Das muß man an&#x017F;ehen als ein Zeichen<lb/>
der gnädigen Beywohnung GOttes. Sie<lb/>
gehen von einer Krafft zur andern/ <hi rendition="#fr">und erhal-<lb/>
ten einen Sieg nach dem andern/ daß man<lb/>
&#x017F;ehen muß/ der rechte GOtt &#x017F;ey zu Zion.</hi><lb/>
Zion i&#x017F;t die Ver&#x017F;amlung der Gläubigen.<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;er die&#x017F;em Zion i&#x017F;t kein Heyl/ welche Zion<lb/>
angehören/ die haben GOtt bey &#x017F;ich/ als ihren<lb/>
Schutz-Herrn/ ihren Trö&#x017F;ter und Erretter.<lb/>
Das merckt man augen&#x017F;cheinlich dabey/ daß<lb/>
&#x017F;ie in &#x017F;o mannicher Hitze nicht ver&#x017F;chmachtet/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g ij</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;on-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[467/0490] Die andere Betrachtung. Gedencke hie an die Märtyrer/ was für Mar- ter ſie außgeſtanden/ wie keine Pein ſie von Chriſti Liebe hat können abziehen/ wie müthig und freudig ſie mitten im Tode geweſen; Was ſie geſtärckẽt/ das ſtärcket uns auch/ denn GOtt iſt unſer Zuverſicht und Särcke/ eine Hülf- fe in den groſſen Nöthen/ die uns getroffen haben/ Pſal. 46. 2. Daher iſt kein Unglück ſo groß/ wir finden dagegen Troſt und Stärcke in Chriſto/ und alſo können wir überwinden ein Unglück nach dem andern; Das iſt viel ein herr- licher Sieg für GOtt/ als der Sieg aller Käy- ſer und Könige. Die Potentaten in der Welt überwinden Land und Leute/ Chriſten über- winden den Teuffel und das hölliſche Reich/ und dürffen ſich für kein Unglück fürchten/ wie groß es iſt. Das muß man anſehen als ein Zeichen der gnädigen Beywohnung GOttes. Sie gehen von einer Krafft zur andern/ und erhal- ten einen Sieg nach dem andern/ daß man ſehen muß/ der rechte GOtt ſey zu Zion. Zion iſt die Verſamlung der Gläubigen. Auſſer dieſem Zion iſt kein Heyl/ welche Zion angehören/ die haben GOtt bey ſich/ als ihren Schutz-Herrn/ ihren Tröſter und Erretter. Das merckt man augenſcheinlich dabey/ daß ſie in ſo mannicher Hitze nicht verſchmachtet/ ſon- G g ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/490
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/490>, abgerufen am 22.11.2024.