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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die andere Betrachtung.


und das Wasser/ das ich ihm gebe/ wird in ihm ein
Strom seyn/ der ins ewige Leben fliesset/ denn
wer an mich gläubet/ von desselben Leibe werden
Ströme deß Lebens fliessen/ Joh. 4, 14. So voll
seynd sie deß Trostes Christi/ daß sie auch an-
dern können reichen Trost mittheilen.

Hiebey ist noch zu mercken/ wann wir sa-
gen; Die Lehrer werden mit viel Segen ge-
schmücket; daß nach der Haupt-Sprach es
auch also lauten kan; Die Teiche werden mit
Regen angefüllet.
Die Meinung ist/ wann
die Haußgenossen GOttes wandeln/ im dürren
Jammerthal/ so machen sie ihnen doch Brun-
nen/ gantze Seen und grosse Fisch-Teiche;
Fragt man aber/ woher kommt denn das Was-
ser? So ist die Antwort/ die Teiche werden mit
Regen gefüllet. Denn das Wasser in den
Brunnen Israelis qvillet von oben auß dem
Hertzen Gottes/ gehet also auff eines hinauß.
Denn daß die Lehrer mit Gaben deß Geistes
geschmücket/ dem dürstigen Israel einen Brun-
nen öffnen/ was ist das anders/ als daß der
Brunne Israels in der dürren Wüsten mit
Wasser vom Himmel gefüllet wird.

Last uns hören/ was der heilige Geist saget
von der Krafft dieses Trost-Brunnens: Sie
erhalten einen Sieg nach dem andern. Oder

sie
G g

Die andere Betrachtung.


und das Waſſer/ das ich ihm gebe/ wird in ihm ein
Strom ſeyn/ der ins ewige Leben flieſſet/ denn
wer an mich gläubet/ von deſſelben Leibe werden
Ströme deß Lebens flieſſen/ Joh. 4, 14. So voll
ſeynd ſie deß Troſtes Chriſti/ daß ſie auch an-
dern können reichen Troſt mittheilen.

Hiebey iſt noch zu mercken/ wann wir ſa-
gen; Die Lehrer werden mit viel Segen ge-
ſchmücket; daß nach der Haupt-Sprach es
auch alſo lauten kan; Die Teiche werden mit
Regen angefüllet.
Die Meinung iſt/ wann
die Haußgenoſſen GOttes wandeln/ im dürren
Jammerthal/ ſo machen ſie ihnen doch Brun-
nen/ gantze Seen und groſſe Fiſch-Teiche;
Fragt man aber/ woher kommt denn das Waſ-
ſer? So iſt die Antwort/ die Teiche werden mit
Regen gefüllet. Denn das Waſſer in den
Brunnen Iſraelis qvillet von oben auß dem
Hertzen Gottes/ gehet alſo auff eines hinauß.
Denn daß die Lehrer mit Gaben deß Geiſtes
geſchmücket/ dem dürſtigen Iſrael einen Brun-
nen öffnen/ was iſt das anders/ als daß der
Brunne Iſraels in der dürren Wüſten mit
Waſſer vom Himmel gefüllet wird.

Laſt uns hören/ was der heilige Geiſt ſaget
von der Krafft dieſes Troſt-Brunnens: Sie
erhalten einen Sieg nach dem andern. Oder

ſie
G g
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[465/0488] Die andere Betrachtung. und das Waſſer/ das ich ihm gebe/ wird in ihm ein Strom ſeyn/ der ins ewige Leben flieſſet/ denn wer an mich gläubet/ von deſſelben Leibe werden Ströme deß Lebens flieſſen/ Joh. 4, 14. So voll ſeynd ſie deß Troſtes Chriſti/ daß ſie auch an- dern können reichen Troſt mittheilen. Hiebey iſt noch zu mercken/ wann wir ſa- gen; Die Lehrer werden mit viel Segen ge- ſchmücket; daß nach der Haupt-Sprach es auch alſo lauten kan; Die Teiche werden mit Regen angefüllet. Die Meinung iſt/ wann die Haußgenoſſen GOttes wandeln/ im dürren Jammerthal/ ſo machen ſie ihnen doch Brun- nen/ gantze Seen und groſſe Fiſch-Teiche; Fragt man aber/ woher kommt denn das Waſ- ſer? So iſt die Antwort/ die Teiche werden mit Regen gefüllet. Denn das Waſſer in den Brunnen Iſraelis qvillet von oben auß dem Hertzen Gottes/ gehet alſo auff eines hinauß. Denn daß die Lehrer mit Gaben deß Geiſtes geſchmücket/ dem dürſtigen Iſrael einen Brun- nen öffnen/ was iſt das anders/ als daß der Brunne Iſraels in der dürren Wüſten mit Waſſer vom Himmel gefüllet wird. Laſt uns hören/ was der heilige Geiſt ſaget von der Krafft dieſes Troſt-Brunnens: Sie erhalten einen Sieg nach dem andern. Oder ſie G g

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/488>, abgerufen am 22.11.2024.