Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 84. Psalm allen Füchsen Trotz bieten/ und für allen Sturm-winden und Platzregen sicher seyn. Nun daß eine Seele in GOttes Haus beym das
über den 84. Pſalm allen Füchſen Trotz bieten/ und für allen Sturm-winden und Platzregen ſicher ſeyn. Nun daß eine Seele in GOttes Haus beym das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0469" n="446"/><fw place="top" type="header">über den 84. Pſalm</fw><lb/> allen Füchſen Trotz bieten/ und für allen Sturm-<lb/> winden und Platzregen ſicher ſeyn.</p><lb/> <p>Nun daß eine Seele in GOttes Haus beym<lb/> Altar deß Herrn Ruhe finde/ verſtehet ſich wohl/<lb/> was iſts aber/ daß die Schwalbe daſelbſt Junge<lb/> hecke? Auſſer Zweiffel iſts/ daß ein Vöglein nir-<lb/> gends gröſſere Luſt hat/ als in ihrem Neſt bey ih-<lb/> ren Jungen. Wenn ein Vögelein im Walde<lb/> und auff dem Felde Speiſe eingeſamlet/ und kom̃t<lb/> damit zu ihren Jungen in ihrem Neſtlein/ da fin-<lb/> det ſie ihre Luſt. Alſo findet auch gewißlich meine<lb/> Seele nirgends beſſere Luſt als beym Altar im<lb/> Hauſe GOttes. Aber das heiſt noch nicht Jun-<lb/> gen hecken. Wir halten dafür/ es werde hie geſe-<lb/> hen auff der gläubigen Seelen Fruchtbarkeit.<lb/> Dem neuen Menſchen iſt nichts liebers als nur<lb/> immer neue Früchte deß Glaubens herfür brin-<lb/> gen; Früchte der Gerechtigkeit/ die in Chri-<lb/> ſto JEſu geſchehen/ zu GOttes Lob und Ehren.<lb/> Einem Vögelein iſts in der Natur eingepflan-<lb/> tzet/ daß es ſeine Eyer nicht auff dem Wege und<lb/> auff den Gaſſen lege/ da ſie würden zutreten/<lb/> und gar leicht geraubet werden; Sondern ſie<lb/> ſuchen ihnen verborgene Winckel/ da ſie vermei-<lb/> nen mit ihren Eyern und Jungen ſicher zu ſeyn.<lb/> Die Welt-Menſchen thun auch wohl gutes/<lb/> thun offt groſſe Dinge; aber all das gute/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">das</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [446/0469]
über den 84. Pſalm
allen Füchſen Trotz bieten/ und für allen Sturm-
winden und Platzregen ſicher ſeyn.
Nun daß eine Seele in GOttes Haus beym
Altar deß Herrn Ruhe finde/ verſtehet ſich wohl/
was iſts aber/ daß die Schwalbe daſelbſt Junge
hecke? Auſſer Zweiffel iſts/ daß ein Vöglein nir-
gends gröſſere Luſt hat/ als in ihrem Neſt bey ih-
ren Jungen. Wenn ein Vögelein im Walde
und auff dem Felde Speiſe eingeſamlet/ und kom̃t
damit zu ihren Jungen in ihrem Neſtlein/ da fin-
det ſie ihre Luſt. Alſo findet auch gewißlich meine
Seele nirgends beſſere Luſt als beym Altar im
Hauſe GOttes. Aber das heiſt noch nicht Jun-
gen hecken. Wir halten dafür/ es werde hie geſe-
hen auff der gläubigen Seelen Fruchtbarkeit.
Dem neuen Menſchen iſt nichts liebers als nur
immer neue Früchte deß Glaubens herfür brin-
gen; Früchte der Gerechtigkeit/ die in Chri-
ſto JEſu geſchehen/ zu GOttes Lob und Ehren.
Einem Vögelein iſts in der Natur eingepflan-
tzet/ daß es ſeine Eyer nicht auff dem Wege und
auff den Gaſſen lege/ da ſie würden zutreten/
und gar leicht geraubet werden; Sondern ſie
ſuchen ihnen verborgene Winckel/ da ſie vermei-
nen mit ihren Eyern und Jungen ſicher zu ſeyn.
Die Welt-Menſchen thun auch wohl gutes/
thun offt groſſe Dinge; aber all das gute/
das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |