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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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Die neundte Betrachtung.
gebens hören und lesen/ der HErr wird seinem
Volck Krafft geben/ ob wir schon die Wirckung
deß Wortes nicht allezeit mercken. Gläube nur/
daß GOtt dadurch in deiner Seelen kräfftig wir-
cken wil. Gelobet sey GOtt/ Amen!

1.
KOmmet her ihr starcke Helden/
Preiset mit mir GOttes Macht/
Die er selber lässet melden
In dem Wort mit hoher Pracht:
Hat er nicht die gantze Welt
Außgespannet/ wie ein Zelt/
Auch verordnet/ daß sie stehet/
Und nicht gar zu Grunde gehet?
2. Seine Herrschafft sich erstrecket
Uber alles was da lebt:
Wenn er nur die Hand außrecket/
Himmel und auch Erde bebt.
Wenn er spricht/ so geht sein Wort/
Wie der Donner schnelle fort/
Daß er Seel und Geist durchdringe/
Und ein gut Gewissen bringe.
3. GOtt weiß Wunder außzurichten/
Wenn er bey uns ziehet ein:
Was in uns ist/ zu zernichten/
Daß wir trauen ihm allein:
Schicket uns groß Elend zu/
Daß uns offt fehlt Rast und Ruh:
Doch erhält er uns im Leide/
Daß wir in ihm haben Freude.
4. Nun/

Die neundte Betrachtung.
gebens hören und leſen/ der HErr wird ſeinem
Volck Krafft geben/ ob wir ſchon die Wirckung
deß Wortes nicht allezeit mercken. Gläube nur/
daß GOtt dadurch in deiner Seelen kräfftig wir-
cken wil. Gelobet ſey GOtt/ Amen!

1.
KOmmet her ihr ſtarcke Helden/
Preiſet mit mir GOttes Macht/
Die er ſelber läſſet melden
In dem Wort mit hoher Pracht:
Hat er nicht die gantze Welt
Außgeſpannet/ wie ein Zelt/
Auch verordnet/ daß ſie ſtehet/
Und nicht gar zu Grunde gehet?
2. Seine Herrſchafft ſich erſtrecket
Uber alles was da lebt:
Wenn er nur die Hand außrecket/
Himmel und auch Erde bebt.
Wenn er ſpricht/ ſo geht ſein Wort/
Wie der Donner ſchnelle fort/
Daß er Seel und Geiſt durchdringe/
Und ein gut Gewiſſen bringe.
3. GOtt weiß Wunder außzurichten/
Wenn er bey uns ziehet ein:
Was in uns iſt/ zu zernichten/
Daß wir trauen ihm allein:
Schicket uns groß Elend zu/
Daß uns offt fehlt Raſt und Ruh:
Doch erhält er uns im Leide/
Daß wir in ihm haben Freude.
4. Nun/
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[427/0450] Die neundte Betrachtung. gebens hören und leſen/ der HErr wird ſeinem Volck Krafft geben/ ob wir ſchon die Wirckung deß Wortes nicht allezeit mercken. Gläube nur/ daß GOtt dadurch in deiner Seelen kräfftig wir- cken wil. Gelobet ſey GOtt/ Amen! 1. KOmmet her ihr ſtarcke Helden/ Preiſet mit mir GOttes Macht/ Die er ſelber läſſet melden In dem Wort mit hoher Pracht: Hat er nicht die gantze Welt Außgeſpannet/ wie ein Zelt/ Auch verordnet/ daß ſie ſtehet/ Und nicht gar zu Grunde gehet? 2. Seine Herrſchafft ſich erſtrecket Uber alles was da lebt: Wenn er nur die Hand außrecket/ Himmel und auch Erde bebt. Wenn er ſpricht/ ſo geht ſein Wort/ Wie der Donner ſchnelle fort/ Daß er Seel und Geiſt durchdringe/ Und ein gut Gewiſſen bringe. 3. GOtt weiß Wunder außzurichten/ Wenn er bey uns ziehet ein: Was in uns iſt/ zu zernichten/ Daß wir trauen ihm allein: Schicket uns groß Elend zu/ Daß uns offt fehlt Raſt und Ruh: Doch erhält er uns im Leide/ Daß wir in ihm haben Freude. 4. Nun/

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 427. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/450>, abgerufen am 22.11.2024.