Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

Bild:
<< vorherige Seite

über den 68. Psalm
Seine Blitzen leuchten auff dem Erdboden; In
diesem Licht sehen die Menschen ihre Schandt
und Verderben/ in diesem Licht erscheinet ihnen
auch die heilsame Gnade GOttes. Also ist das
Wort GOttes das Mittel/ dadurch der HErr
unser König Krafft und Macht über/ daher heists
in heiliger Schrifft/ eine Krafft GOttes selig
zu machen
/ Rom. 1, 16. ein Ambt deß Gei-
stes
/ 2. Cor. 3. 8. ein lebendiges und kräffti-
ges Wort/ schärffer denn ein zweyschneidig
Schwerdt/ das durchdringet/ biß daß es
scheidet Seel und Geist/ auch Marck und
Bein
/ Heb. 4, 12.

Zum dritten wird gezeiget/ wo und an wem
Christus solche Macht üben wird: Seine Herr-
ligkeit ist in Israel/ und seine Macht ist in
den Wolcken.
Wie er seine Macht sehen läst
in den Wolcken/ also läst er auch seine herrliche
Krafft sehen in Israel. Die Macht die GOtt
in den Wolcken sehen läst/ kan ein ieder sehen;
Die Herrligkeit aber deß Wortes siehet man
nicht/ ohne bey dem Glauben Israel. In Israel
ist sein Name herrlich/ wie aber? GOtt ist wun-
dersam in seinem Heiligthum/ er ist GOtt
Israel/ er wird dem Volck Macht und Kraft
geben; Gelobet sey GOtt.
Vormahls hat
GOtt gewohnet in einem Heiligthum von Holtz

und

über den 68. Pſalm
Seine Blitzen leuchten auff dem Erdboden; In
dieſem Licht ſehen die Menſchen ihre Schandt
und Verderben/ in dieſem Licht erſcheinet ihnen
auch die heilſame Gnade GOttes. Alſo iſt das
Wort GOttes das Mittel/ dadurch der HErr
unſer König Krafft und Macht über/ daher heiſts
in heiliger Schrifft/ eine Krafft GOttes ſelig
zu machen
/ Rom. 1, 16. ein Ambt deß Gei-
ſtes
/ 2. Cor. 3. 8. ein lebendiges und kräffti-
ges Wort/ ſchärffer denn ein zweyſchneidig
Schwerdt/ das durchdringet/ biß daß es
ſcheidet Seel und Geiſt/ auch Marck und
Bein
/ Heb. 4, 12.

Zum dritten wird gezeiget/ wo und an wem
Chriſtus ſolche Macht üben wird: Seine Herr-
ligkeit iſt in Iſrael/ und ſeine Macht iſt in
den Wolcken.
Wie er ſeine Macht ſehen läſt
in den Wolcken/ alſo läſt er auch ſeine herrliche
Krafft ſehen in Iſrael. Die Macht die GOtt
in den Wolcken ſehen läſt/ kan ein ieder ſehen;
Die Herrligkeit aber deß Wortes ſiehet man
nicht/ ohne bey dem Glauben Iſrael. In Iſrael
iſt ſein Name herrlich/ wie aber? GOtt iſt wun-
derſam in ſeinem Heiligthum/ er iſt GOtt
Iſrael/ er wird dem Volck Macht und Kraft
geben; Gelobet ſey GOtt.
Vormahls hat
GOtt gewohnet in einem Heiligthum von Holtz

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0445" n="422"/><fw place="top" type="header">über den 68. P&#x017F;alm</fw><lb/>
Seine Blitzen leuchten auff dem Erdboden; In<lb/>
die&#x017F;em Licht &#x017F;ehen die Men&#x017F;chen ihre Schandt<lb/>
und Verderben/ in die&#x017F;em Licht er&#x017F;cheinet ihnen<lb/>
auch die heil&#x017F;ame Gnade GOttes. Al&#x017F;o i&#x017F;t das<lb/>
Wort GOttes das Mittel/ dadurch der HErr<lb/>
un&#x017F;er König Krafft und Macht über/ daher hei&#x017F;ts<lb/>
in heiliger Schrifft/ <hi rendition="#fr">eine Krafft GOttes &#x017F;elig<lb/>
zu machen</hi>/ <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 1, 16. <hi rendition="#fr">ein Ambt deß Gei-<lb/>
&#x017F;tes</hi>/ 2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 3. 8. <hi rendition="#fr">ein lebendiges und kräffti-<lb/>
ges Wort/ &#x017F;chärffer denn ein zwey&#x017F;chneidig<lb/>
Schwerdt/ das durchdringet/ biß daß es<lb/>
&#x017F;cheidet Seel und Gei&#x017F;t/ auch Marck und<lb/>
Bein</hi>/ <hi rendition="#aq">Heb.</hi> 4, 12.</p><lb/>
          <p>Zum dritten wird gezeiget/ wo und an wem<lb/>
Chri&#x017F;tus &#x017F;olche Macht üben wird: <hi rendition="#fr">Seine Herr-<lb/>
ligkeit i&#x017F;t in I&#x017F;rael/ und &#x017F;eine Macht i&#x017F;t in<lb/>
den Wolcken.</hi> Wie er &#x017F;eine Macht &#x017F;ehen lä&#x017F;t<lb/>
in den Wolcken/ al&#x017F;o lä&#x017F;t er auch &#x017F;eine herrliche<lb/>
Krafft &#x017F;ehen in I&#x017F;rael. Die Macht die GOtt<lb/>
in den Wolcken &#x017F;ehen lä&#x017F;t/ kan ein ieder &#x017F;ehen;<lb/>
Die Herrligkeit aber deß Wortes &#x017F;iehet man<lb/>
nicht/ ohne bey dem Glauben I&#x017F;rael. In I&#x017F;rael<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ein Name herrlich/ wie aber? <hi rendition="#fr">GOtt i&#x017F;t wun-<lb/>
der&#x017F;am in &#x017F;einem Heiligthum/ er i&#x017F;t GOtt<lb/>
I&#x017F;rael/ er wird dem Volck Macht und Kraft<lb/>
geben; Gelobet &#x017F;ey GOtt.</hi> Vormahls hat<lb/>
GOtt gewohnet in einem Heiligthum von Holtz<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[422/0445] über den 68. Pſalm Seine Blitzen leuchten auff dem Erdboden; In dieſem Licht ſehen die Menſchen ihre Schandt und Verderben/ in dieſem Licht erſcheinet ihnen auch die heilſame Gnade GOttes. Alſo iſt das Wort GOttes das Mittel/ dadurch der HErr unſer König Krafft und Macht über/ daher heiſts in heiliger Schrifft/ eine Krafft GOttes ſelig zu machen/ Rom. 1, 16. ein Ambt deß Gei- ſtes/ 2. Cor. 3. 8. ein lebendiges und kräffti- ges Wort/ ſchärffer denn ein zweyſchneidig Schwerdt/ das durchdringet/ biß daß es ſcheidet Seel und Geiſt/ auch Marck und Bein/ Heb. 4, 12. Zum dritten wird gezeiget/ wo und an wem Chriſtus ſolche Macht üben wird: Seine Herr- ligkeit iſt in Iſrael/ und ſeine Macht iſt in den Wolcken. Wie er ſeine Macht ſehen läſt in den Wolcken/ alſo läſt er auch ſeine herrliche Krafft ſehen in Iſrael. Die Macht die GOtt in den Wolcken ſehen läſt/ kan ein ieder ſehen; Die Herrligkeit aber deß Wortes ſiehet man nicht/ ohne bey dem Glauben Iſrael. In Iſrael iſt ſein Name herrlich/ wie aber? GOtt iſt wun- derſam in ſeinem Heiligthum/ er iſt GOtt Iſrael/ er wird dem Volck Macht und Kraft geben; Gelobet ſey GOtt. Vormahls hat GOtt gewohnet in einem Heiligthum von Holtz und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/445
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/445>, abgerufen am 25.11.2024.