Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.über den 68. Psalm und deiner Feinde/ und sprich nur ein Wortzur Sache; Ja das wirst du thun/ unser GOtt wird sie alle zerstreuen. So stehet nun hie zwey- erley/ das die Feinde zu erwarten haben: 1. Gott schilt sie. 2. GOtt zerstreuet sie. Das ge- schicht beydes zugleich. Denn das Schelten Gottes ist kein ohnmächtiger Wort-Wechsel; sondern ein Wort mit Macht gestärckt. Im 18. Psalm v. 15: Er schoß seine Stralen/ und zer- streuet sie/ Er ließ sehr blitzen/ und schrecket sie. Da sahe man Wassergösse/ und deß Erdboden Grund ward auffgedeckt/ Herr von deinem Schelten/ von dem Odem und Schnauben deiner Nasen. Im 76. Psalm v. 7: Von dei- nem Schelten/ GOTT Jacob/ sinckt im Schlaff beyde Roß und Wagen. Du bist er- schrecklich/ wer kan für eir stehen/ wenn du zür- nest? So lange GOtt schweiget/ gehen die Fein- de in ihrem stoltzen Sinn einher/ und dürffen sich einbilden/ sie thun recht und wohl. Da ist der Satan geschäfftig. So bald aber GOtt seinen Mund auffthut/ und spricht: was macht ihr? so müssen sie ihren Willen nicht haben. Als der HErr Jesus schlieff/ tobte das Meer/ und die Winde brauseten; so bald er aber dem Meer und dem Winde dräuete/ musten sich legen die ungestüme Wellen. Wenn unser Gott schilt/ so
über den 68. Pſalm und deiner Feinde/ und ſprich nur ein Wortzur Sache; Ja das wirſt du thun/ unſer GOtt wird ſie alle zerſtreuen. So ſtehet nun hie zwey- erley/ das die Feinde zu erwarten haben: 1. Gott ſchilt ſie. 2. GOtt zerſtreuet ſie. Das ge- ſchicht beydes zugleich. Denn das Schelten Gottes iſt kein ohnmächtiger Wort-Wechſel; ſondern ein Wort mit Macht geſtärckt. Im 18. Pſalm v. 15: Er ſchoß ſeine Stralen/ und zer- ſtreuet ſie/ Er ließ ſehr blitzen/ und ſchrecket ſie. Da ſahe man Waſſergöſſe/ und deß Erdboden Grund ward auffgedeckt/ Herr von deinem Schelten/ von dem Odem und Schnauben deiner Naſen. Im 76. Pſalm v. 7: Von dei- nem Schelten/ GOTT Jacob/ ſinckt im Schlaff beyde Roß und Wagen. Du biſt er- ſchrecklich/ wer kan für eir ſtehen/ wenn du zür- neſt? So lange GOtt ſchweiget/ gehen die Fein- de in ihrem ſtoltzen Sinn einher/ und dürffen ſich einbilden/ ſie thun recht und wohl. Da iſt der Satan geſchäfftig. So bald aber GOtt ſeinen Mund auffthut/ und ſpricht: was macht ihr? ſo müſſen ſie ihren Willen nicht haben. Als der HErr Jeſus ſchlieff/ tobte das Meer/ und die Winde brauſeten; ſo bald er aber dem Meer und dem Winde dräuete/ muſten ſich legen die ungeſtüme Wellen. Wenn unſer Gott ſchilt/ ſo
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0431" n="408"/><fw place="top" type="header">über den 68. Pſalm</fw><lb/> und deiner Feinde/ und ſprich nur ein Wort<lb/> zur Sache; Ja das wirſt du thun/ unſer GOtt<lb/> wird ſie alle zerſtreuen. So ſtehet nun hie zwey-<lb/> erley/ das die Feinde zu erwarten haben: 1. Gott<lb/> ſchilt ſie. 2. GOtt zerſtreuet ſie. Das ge-<lb/> ſchicht beydes zugleich. Denn das Schelten<lb/> Gottes iſt kein ohnmächtiger Wort-Wechſel;<lb/> ſondern ein Wort mit Macht geſtärckt. Im 18.<lb/> Pſalm v. 15: Er ſchoß ſeine Stralen/ und zer-<lb/> ſtreuet ſie/ Er ließ ſehr blitzen/ und ſchrecket ſie.<lb/> Da ſahe man Waſſergöſſe/ und deß Erdboden<lb/> Grund ward auffgedeckt/ <hi rendition="#fr">Herr von deinem<lb/> Schelten</hi>/ von dem Odem und Schnauben<lb/> deiner Naſen. Im 76. Pſalm v. 7: <hi rendition="#fr">Von dei-<lb/> nem Schelten</hi>/ GOTT Jacob/ ſinckt im<lb/> Schlaff beyde Roß und Wagen. Du biſt er-<lb/> ſchrecklich/ wer kan für eir ſtehen/ wenn du zür-<lb/> neſt? So lange GOtt ſchweiget/ gehen die Fein-<lb/> de in ihrem ſtoltzen Sinn einher/ und dürffen<lb/> ſich einbilden/ ſie thun recht und wohl. Da iſt der<lb/> Satan geſchäfftig. So bald aber GOtt ſeinen<lb/> Mund auffthut/ und ſpricht: was macht ihr?<lb/> ſo müſſen ſie ihren Willen nicht haben. Als der<lb/> HErr Jeſus ſchlieff/ tobte das Meer/ und die<lb/> Winde brauſeten; ſo bald er aber dem Meer<lb/> und dem Winde dräuete/ muſten ſich legen die<lb/> ungeſtüme Wellen. Wenn unſer Gott ſchilt/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [408/0431]
über den 68. Pſalm
und deiner Feinde/ und ſprich nur ein Wort
zur Sache; Ja das wirſt du thun/ unſer GOtt
wird ſie alle zerſtreuen. So ſtehet nun hie zwey-
erley/ das die Feinde zu erwarten haben: 1. Gott
ſchilt ſie. 2. GOtt zerſtreuet ſie. Das ge-
ſchicht beydes zugleich. Denn das Schelten
Gottes iſt kein ohnmächtiger Wort-Wechſel;
ſondern ein Wort mit Macht geſtärckt. Im 18.
Pſalm v. 15: Er ſchoß ſeine Stralen/ und zer-
ſtreuet ſie/ Er ließ ſehr blitzen/ und ſchrecket ſie.
Da ſahe man Waſſergöſſe/ und deß Erdboden
Grund ward auffgedeckt/ Herr von deinem
Schelten/ von dem Odem und Schnauben
deiner Naſen. Im 76. Pſalm v. 7: Von dei-
nem Schelten/ GOTT Jacob/ ſinckt im
Schlaff beyde Roß und Wagen. Du biſt er-
ſchrecklich/ wer kan für eir ſtehen/ wenn du zür-
neſt? So lange GOtt ſchweiget/ gehen die Fein-
de in ihrem ſtoltzen Sinn einher/ und dürffen
ſich einbilden/ ſie thun recht und wohl. Da iſt der
Satan geſchäfftig. So bald aber GOtt ſeinen
Mund auffthut/ und ſpricht: was macht ihr?
ſo müſſen ſie ihren Willen nicht haben. Als der
HErr Jeſus ſchlieff/ tobte das Meer/ und die
Winde brauſeten; ſo bald er aber dem Meer
und dem Winde dräuete/ muſten ſich legen die
ungeſtüme Wellen. Wenn unſer Gott ſchilt/
ſo
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Weitere Informationen:Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |