Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.Die andere Betrachtung. Geist übers Fleisch/ und thue einmahl was demFleisch zuwidern ist/ und erhebe dein Gemüth zu beschauen die Wunder deß HErrn/ daß du auch könnest sagen: Ach HErr/ wie herrlich und wunderlich bist du mit deinem Thun unter den Menschen-Kindern. Was ists aber für ein Werck/ dazu absonder- Troc- N v
Die andere Betrachtung. Geiſt übers Fleiſch/ und thue einmahl was demFleiſch zuwidern iſt/ und erhebe dein Gemüth zu beſchauen die Wunder deß HErrn/ daß du auch könneſt ſagen: Ach HErr/ wie herrlich und wunderlich biſt du mit deinem Thun unter den Menſchen-Kindern. Was iſts aber für ein Werck/ dazu abſonder- Troc- N v
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Die andere Betrachtung.
Geiſt übers Fleiſch/ und thue einmahl was dem
Fleiſch zuwidern iſt/ und erhebe dein Gemüth
zu beſchauen die Wunder deß HErrn/ daß du
auch könneſt ſagen: Ach HErr/ wie herrlich und
wunderlich biſt du mit deinem Thun unter den
Menſchen-Kindern.
Was iſts aber für ein Werck/ dazu abſonder-
lich uns der heilige Geiſt führet? Er führet uns
zum roten Meer/ und zum Jordan/ und ſpricht
von GOtt: Er verwandelt das Meer ins
Trocken/ daß man zu Fuſſe über das Waſſer
gehet. v. 6. Wie das Volck Iſrael auß Egyp-
ten durchs rote Meer/ und wiederum durch den
Jordan ins gelobte Land geführet/ iſt bekant.
Exod. 14. v. 16. Joſ. 3. v. 11. Daſſelbe Wunder-
werck muß GOtt alle Tage thun. Siehe/ wir
ſeynd auß Egypten/ auß deß Satans Reich ge-
führet/ wir haben aber noch manches Meer/
manchen Fluß für uns/ wer wil hindurch führen?
Hölle und Sünde iſt ein grauſam Meer/ das
ſtehet zwiſchen GOtt/ und den armen Sün-
der/ darinn muß manche Seele erſauffen/ aber
der HErr verwandelts ins Trocken/ daß wir ſi-
cher mit Glaubens-Füſſen hindurch gehen. Die
Welt mit aller Anfechtung iſt ein trübes Meer/
da erheben ſich mancherley Wellen wider uns.
Aber der HErr ſchilt das Meer/ ſo wirds ins
Troc-
N v
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/224>, abgerufen am 16.02.2025. |