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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 66. Psalm
3. Die Freunde GOttes nun betrachten das also/
Daß es erwecket Lob/ und werden drüber froh.
Die Feinde schmeicheln GOtt/ und dienen ihm auch
zwar/
Das Hertz ist aber falsch/ es fehlet ihnen gar.
4. So hüte dich mein Christ/ daß du nicht in der Zahl
Der Feinde Gottes seyst/ gib von dir einen Schall
Deß Lobes und deß Dancks/ weil Gott so gütig ist/
So lieb' ihn inniglich ietzt und zu ieder Frist.


Die 2. Betrachtung.
Von der Majestätischen Herrschafft

GOttes.

WEnn der heilige Geist uns zum Lobe
Gottes durch Erinnerung seiner gros-
sen herrlichen und wunderbaren Were-
ke auffgewecket/ nimmt er uns bey der Hand und
führet uns auff den Augenschein/ und spricht:
Kommet her und sehet an die Wercke GOt-
tes/ der so wunderlich ist mit seinem Thun
unter den Menschen-Kindern;
v. 5. Als wolt
er sagen: Muntert euch nur auff/ liebe Seelen/
und nehmet euch für eins und ander Werck Got-
tes/ so werdet ihrs selber genug sehen/ wie wun-

der-
über den 66. Pſalm
3. Die Freunde GOttes nun betrachten das alſo/
Daß es erwecket Lob/ und werden drüber froh.
Die Feinde ſchmeicheln GOtt/ und dienen ihm auch
zwar/
Das Hertz iſt aber falſch/ es fehlet ihnen gar.
4. So hüte dich mein Chriſt/ daß du nicht in der Zahl
Der Feinde Gottes ſeyſt/ gib von dir einen Schall
Deß Lobes und deß Dancks/ weil Gott ſo gütig iſt/
So lieb’ ihn inniglich ietzt und zu ieder Friſt.


Die 2. Betrachtung.
Von der Majeſtätiſchen Herrſchafft

GOttes.

WEnn der heilige Geiſt uns zum Lobe
Gottes durch Erinnerung ſeiner groſ-
ſen herrlichen und wunderbaren Were-
ke auffgewecket/ nimmt er uns bey der Hand und
führet uns auff den Augenſchein/ und ſpricht:
Kommet her und ſehet an die Wercke GOt-
tes/ der ſo wunderlich iſt mit ſeinem Thun
unter den Menſchen-Kindern;
v. 5. Als wolt
er ſagen: Muntert euch nur auff/ liebe Seelen/
und nehmet euch für eins und ander Werck Got-
tes/ ſo werdet ihrs ſelber genug ſehen/ wie wun-

der-
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[198/0221] über den 66. Pſalm 3. Die Freunde GOttes nun betrachten das alſo/ Daß es erwecket Lob/ und werden drüber froh. Die Feinde ſchmeicheln GOtt/ und dienen ihm auch zwar/ Das Hertz iſt aber falſch/ es fehlet ihnen gar. 4. So hüte dich mein Chriſt/ daß du nicht in der Zahl Der Feinde Gottes ſeyſt/ gib von dir einen Schall Deß Lobes und deß Dancks/ weil Gott ſo gütig iſt/ So lieb’ ihn inniglich ietzt und zu ieder Friſt. Die 2. Betrachtung. Von der Majeſtätiſchen Herrſchafft GOttes. WEnn der heilige Geiſt uns zum Lobe Gottes durch Erinnerung ſeiner groſ- ſen herrlichen und wunderbaren Were- ke auffgewecket/ nimmt er uns bey der Hand und führet uns auff den Augenſchein/ und ſpricht: Kommet her und ſehet an die Wercke GOt- tes/ der ſo wunderlich iſt mit ſeinem Thun unter den Menſchen-Kindern; v. 5. Als wolt er ſagen: Muntert euch nur auff/ liebe Seelen/ und nehmet euch für eins und ander Werck Got- tes/ ſo werdet ihrs ſelber genug ſehen/ wie wun- der-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/221>, abgerufen am 24.11.2024.