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Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674.

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über den 34. Psalm
Herr nicht solte Rath wissen. Gott hat von E-
wigkeit her dein Creutz zuvor gesehen und bestim-
met/ wie groß es seyn/ und wie lang es wären
soll/ und wie er diß bestimmet/ hat er zugleich
Hülff widers Creutz verordnet. Sey nur ge-
trost/ fasse deine Seele in Gedult/ und klage dein
Anliegen dem HErrn. Kein besser Mittel
ist/ als zum Herrn schreyen. Daß Gott mein
Trost und Hülff ist in aller meiner Noth/ ist
mir besser/ als wenn ich keine Noth auff Erden
hätte. Ich weiß/ wie wohl es GOtt meinet.
Darum wil ich den HErrn loben allezeit/ und
sein Lob soll immerdar in meinem Munde seyn.

1.
BOtt sitzt im Thron deß Himmels nun
Und schauet auff die Erde/
Betrachtet aller Menschen Thun/
Wie es verrichtet werde:
Die recht thun/ die gefallen GOtt/
Er hört ihr Ruffen/ in der Noth
Wil Er sie nicht verlassen.
2. Denn dero Augen sind gericht
Auff seine Gnad und Güten:
Wenn gleich die Welt ihr achtet nicht/
Wil Er sie doch behüten:
Ja

über den 34. Pſalm
Herr nicht ſolte Rath wiſſen. Gott hat von E-
wigkeit her dein Creutz zuvor geſehen uñ beſtim-
met/ wie groß es ſeyn/ und wie lang es wären
ſoll/ und wie er diß beſtimmet/ hat er zugleich
Hülff widers Creutz verordnet. Sey nur ge-
troſt/ faſſe deine Seele in Gedult/ und klage dein
Anliegen dem HErrn. Kein beſſer Mittel
iſt/ als zum Herrn ſchreyen. Daß Gott mein
Troſt und Hülff iſt in aller meiner Noth/ iſt
mir beſſer/ als wenn ich keine Noth auff Erden
hätte. Ich weiß/ wie wohl es GOtt meinet.
Darum wil ich den HErrn loben allezeit/ und
ſein Lob ſoll immerdar in meinem Munde ſeyn.

1.
BOtt ſitzt im Thron deß Himmels nun
Und ſchauet auff die Erde/
Betrachtet aller Menſchen Thun/
Wie es verrichtet werde:
Die recht thun/ die gefallen GOtt/
Er hört ihr Ruffen/ in der Noth
Wil Er ſie nicht verlaſſen.
2. Denn dero Augen ſind gericht
Auff ſeine Gnad und Güten:
Wenn gleich die Welt ihr achtet nicht/
Wil Er ſie doch behüten:
Ja
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[182/0205] über den 34. Pſalm Herr nicht ſolte Rath wiſſen. Gott hat von E- wigkeit her dein Creutz zuvor geſehen uñ beſtim- met/ wie groß es ſeyn/ und wie lang es wären ſoll/ und wie er diß beſtimmet/ hat er zugleich Hülff widers Creutz verordnet. Sey nur ge- troſt/ faſſe deine Seele in Gedult/ und klage dein Anliegen dem HErrn. Kein beſſer Mittel iſt/ als zum Herrn ſchreyen. Daß Gott mein Troſt und Hülff iſt in aller meiner Noth/ iſt mir beſſer/ als wenn ich keine Noth auff Erden hätte. Ich weiß/ wie wohl es GOtt meinet. Darum wil ich den HErrn loben allezeit/ und ſein Lob ſoll immerdar in meinem Munde ſeyn. 1. BOtt ſitzt im Thron deß Himmels nun Und ſchauet auff die Erde/ Betrachtet aller Menſchen Thun/ Wie es verrichtet werde: Die recht thun/ die gefallen GOtt/ Er hört ihr Ruffen/ in der Noth Wil Er ſie nicht verlaſſen. 2. Denn dero Augen ſind gericht Auff ſeine Gnad und Güten: Wenn gleich die Welt ihr achtet nicht/ Wil Er ſie doch behüten: Ja

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Harpffe Von zehen Seyten. Frankfurt/Leipzig, 1674, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luettkemann_harpffe_1674/205>, abgerufen am 22.11.2024.