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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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men / daß wir mit Paulo rühmen können: Ich habe euch Act. 20, 27. nichts verhalten / daß ich nicht verkundiget hette / alle den Rath GOttes. Gründlich / daß wir abermal mit demselben Apostel rühmen können: Ich als ein weiser Baumeister habe durch Gottes Gnade den Grund an euer Seeligkeit geleget / und weis daß keiner einen andern Grund legen kan. Da müssen wir nicht oben hin arbeiten / sondern mit Ringen arbeiten. Ich arbeite und ringe / spricht der Apostel. Wenn wir von ringen hören / haben wir leicht zu dencken / daß wir Widerstand finden werden. Wenn unsere Meinung ist / einen jglichen Menschen darzustellen vollkommen in Christo JEsu / so ist des Satans Meinung hingegen / einen jglichen Menschen hierinnen verhinderlich zu seyn. Dem müssen wir uns widersetzen mit ringen. Beredet der Sathan die Menschenkinder zum Bösen / mussen wir sie bereden zum guten / und solche Arbeit verrichten mit hefftigen Beten und Flehen / daß GOtt dem Sathan wehre und unser Arbeit gesegne. Es ist diese Prediger Arbeit so viel mühseeliger / wie weniger Frucht sie in derselben spüren; ja wie mehr Spott / Stanck / und Undanck sie einfressen müssen. Es ist die Prediger Arbeit auch so viel wichtiger / so viel mehr Gefahr darauf stehet. Möchten doch einem die Haar zu Berge stehen / wann wir gedencken / wie der HERR uns anredet: Du EZech. 3, 17. 18. Menschenkind / ich habe dich zum Wächter gesetzet / über das Hauß Israel / du solt aus meinem Munde das Wort hören / und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage / du must des Todes sterben / und du warnest jhn nicht / und sagest es jhm nicht / damit sich der Gottlose für seinem gottlosen Wesen hüte / auf daß er lebendig bleibe / so wird der Gottlose umb seiner Sünde willen sterben / aber sein Blut wil ich von deiner Hand fodern. HErr müssen

men / daß wir mit Paulo rühmen können: Ich habe euch Act. 20, 27. nichts verhalten / daß ich nicht verkůndiget hette / alle den Rath GOttes. Gründlich / daß wir abermal mit demselben Apostel rühmen können: Ich als ein weiser Baumeister habe durch Gottes Gnade den Grund an euer Seeligkeit geleget / und weis daß keiner einen andern Grund legen kan. Da müssen wir nicht oben hin arbeiten / sondern mit Ringen arbeiten. Ich arbeite und ringe / spricht der Apostel. Wenn wir von ringen hören / haben wir leicht zu dencken / daß wir Widerstand finden werden. Wenn unsere Meinung ist / einen jglichen Menschen darzustellen vollkommen in Christo JEsu / so ist des Satans Meinung hingegen / einen jglichen Menschen hierinnen verhinderlich zu seyn. Dem müssen wir uns widersetzen mit ringen. Beredet der Sathan die Menschenkinder zum Bösen / můssen wir sie bereden zum guten / und solche Arbeit verrichten mit hefftigen Beten und Flehen / daß GOtt dem Sathan wehre und unser Arbeit gesegne. Es ist diese Prediger Arbeit so viel mühseeliger / wie weniger Frucht sie in derselben spüren; ja wie mehr Spott / Stanck / und Undanck sie einfressen müssen. Es ist die Prediger Arbeit auch so viel wichtiger / so viel mehr Gefahr darauf stehet. Möchten doch einem die Haar zu Berge stehen / wann wir gedencken / wie der HERR uns anredet: Du EZech. 3, 17. 18. Menschenkind / ich habe dich zum Wächter gesetzet / über das Hauß Israel / du solt aus meinem Munde das Wort hören / und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage / du must des Todes sterben / und du warnest jhn nicht / und sagest es jhm nicht / damit sich der Gottlose für seinem gottlosen Wesen hüte / auf daß er lebendig bleibe / so wird der Gottlose umb seiner Sünde willen sterben / aber sein Blut wil ich von deiner Hand fodern. HErr müssen

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[8/0016] men / daß wir mit Paulo rühmen können: Ich habe euch nichts verhalten / daß ich nicht verkůndiget hette / alle den Rath GOttes. Gründlich / daß wir abermal mit demselben Apostel rühmen können: Ich als ein weiser Baumeister habe durch Gottes Gnade den Grund an euer Seeligkeit geleget / und weis daß keiner einen andern Grund legen kan. Da müssen wir nicht oben hin arbeiten / sondern mit Ringen arbeiten. Ich arbeite und ringe / spricht der Apostel. Wenn wir von ringen hören / haben wir leicht zu dencken / daß wir Widerstand finden werden. Wenn unsere Meinung ist / einen jglichen Menschen darzustellen vollkommen in Christo JEsu / so ist des Satans Meinung hingegen / einen jglichen Menschen hierinnen verhinderlich zu seyn. Dem müssen wir uns widersetzen mit ringen. Beredet der Sathan die Menschenkinder zum Bösen / můssen wir sie bereden zum guten / und solche Arbeit verrichten mit hefftigen Beten und Flehen / daß GOtt dem Sathan wehre und unser Arbeit gesegne. Es ist diese Prediger Arbeit so viel mühseeliger / wie weniger Frucht sie in derselben spüren; ja wie mehr Spott / Stanck / und Undanck sie einfressen müssen. Es ist die Prediger Arbeit auch so viel wichtiger / so viel mehr Gefahr darauf stehet. Möchten doch einem die Haar zu Berge stehen / wann wir gedencken / wie der HERR uns anredet: Du Menschenkind / ich habe dich zum Wächter gesetzet / über das Hauß Israel / du solt aus meinem Munde das Wort hören / und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage / du must des Todes sterben / und du warnest jhn nicht / und sagest es jhm nicht / damit sich der Gottlose für seinem gottlosen Wesen hüte / auf daß er lebendig bleibe / so wird der Gottlose umb seiner Sünde willen sterben / aber sein Blut wil ich von deiner Hand fodern. HErr müssen Act. 20, 27. EZech. 3, 17. 18.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/16>, abgerufen am 26.04.2024.