Lütkemann, Joachim: Von dem seeligen Seelen-Durst : Eine Leich-Sermon/ bey der Leichbegängniß Der ... Anna Wienkamps ... Wolfenbüttel, 1652.seinen wolweisen Rath das Hertz jhres itz betrübten hinterlassenen Ehemanns Herrn Caspar Wulfen / Fürstl. Amptmans allhie / zu jhr gezogen / mit welchen sie drey und zwantzig Jahr im Ehestand zugebracht. Und ob zwar in wehrender Kriegeszeit sie miteinander manches Unglück ausgestanden / und ausgeplündert, haben sie doch GOttes Segen im Ehestand gespüret / da GOTT nicht allein mit Nahrung und zeitlichen Gütern sie versorget / wie Sie denn eine fleissige Haußhalterin gewesen / sondern sie auch mit einer wol gezogenen Tochter erfrewet / Anna Sophia genant / welcher noch bey beyder Eltern Leben Herrn Christiano Augusto Mithobio / der Artzeney Doctori zur Ehe gegeben worden. Dieses alles ist als ein Liebes Band anzusehen / damit GOtt unsere seelige Mitschwester zu sich gezogen. Es bekomt leider der fromme GOtt für seine Gutthaten diesen Danck von der undanckbaren Welt / daß sie das Hertz von GOtt abwendet / und zu den Gaben kehret / daran aber haben die Gutthaten GOttes keine Schuld / sondern sie seynd an jhnen selbst rechte Liebesketten / dadurch GOtt der Menschen Gemüther zu sich locket / daß sie dem anhangen / von welchen sie allerley gutes empfangen / und künftig noch mehr empfangen werden. Endlich hat GOtt sie gezogen durch eine lang- seinen wolweisen Rath das Hertz jhres itz betrübten hinterlassenen Ehemanns Herrn Caspar Wulfen / Fürstl. Amptmans allhie / zu jhr gezogen / mit welchen sie drey und zwantzig Jahr im Ehestand zugebracht. Und ob zwar in wehrender Kriegeszeit sie miteinander manches Unglück ausgestanden / und ausgeplündert, haben sie doch GOttes Segen im Ehestand gespüret / da GOTT nicht allein mit Nahrung und zeitlichen Gütern sie versorget / wie Sie denn eine fleissige Haußhalterin gewesen / sondern sie auch mit einer wol gezogenen Tochter erfrewet / Anna Sophia genant / welcher noch bey beyder Eltern Leben Herrn Christiano Augusto Mithobio / der Artzeney Doctori zur Ehe gegeben worden. Dieses alles ist als ein Liebes Band anzusehen / damit GOtt unsere seelige Mitschwester zu sich gezogen. Es bekomt leider der from̃e GOtt für seine Gutthaten diesen Danck von der undanckbaren Welt / daß sie das Hertz von GOtt abwendet / und zu den Gaben kehret / daran aber haben die Gutthaten GOttes keine Schuld / sondern sie seynd an jhnen selbst rechte Liebesketten / dadurch GOtt der Menschen Gemüther zu sich locket / daß sie dem anhangen / von welchen sie allerley gutes empfangen / und künftig noch mehr empfangen werden. Endlich hat GOtt sie gezogen durch eine lang- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028" n="22"/> seinen wolweisen Rath das Hertz jhres itz betrübten hinterlassenen Ehemanns Herrn Caspar Wulfen / Fürstl. Amptmans allhie / zu jhr gezogen / mit welchen sie drey und zwantzig Jahr im Ehestand zugebracht. Und ob zwar in wehrender Kriegeszeit sie miteinander manches Unglück ausgestanden / und ausgeplündert, haben sie doch GOttes Segen im Ehestand gespüret / da GOTT nicht allein mit Nahrung und zeitlichen Gütern sie versorget / wie Sie denn eine fleissige Haußhalterin gewesen / sondern sie auch mit einer wol gezogenen Tochter erfrewet / Anna Sophia genant / welcher noch bey beyder Eltern Leben Herrn Christiano Augusto Mithobio / der Artzeney Doctori zur Ehe gegeben worden. Dieses alles ist als ein Liebes Band anzusehen / damit GOtt unsere seelige Mitschwester zu sich gezogen. Es bekomt leider der from̃e GOtt für seine Gutthaten diesen Danck von der undanckbaren Welt / daß sie das Hertz von GOtt abwendet / und zu den Gaben kehret / daran aber haben die Gutthaten GOttes keine Schuld / sondern sie seynd an jhnen selbst rechte Liebesketten / dadurch GOtt der Menschen Gemüther zu sich locket / daß sie dem anhangen / von welchen sie allerley gutes empfangen / und künftig noch mehr empfangen werden. Endlich hat GOtt sie gezogen durch eine lang- </p> </div> </body> </text> </TEI> [22/0028]
seinen wolweisen Rath das Hertz jhres itz betrübten hinterlassenen Ehemanns Herrn Caspar Wulfen / Fürstl. Amptmans allhie / zu jhr gezogen / mit welchen sie drey und zwantzig Jahr im Ehestand zugebracht. Und ob zwar in wehrender Kriegeszeit sie miteinander manches Unglück ausgestanden / und ausgeplündert, haben sie doch GOttes Segen im Ehestand gespüret / da GOTT nicht allein mit Nahrung und zeitlichen Gütern sie versorget / wie Sie denn eine fleissige Haußhalterin gewesen / sondern sie auch mit einer wol gezogenen Tochter erfrewet / Anna Sophia genant / welcher noch bey beyder Eltern Leben Herrn Christiano Augusto Mithobio / der Artzeney Doctori zur Ehe gegeben worden. Dieses alles ist als ein Liebes Band anzusehen / damit GOtt unsere seelige Mitschwester zu sich gezogen. Es bekomt leider der from̃e GOtt für seine Gutthaten diesen Danck von der undanckbaren Welt / daß sie das Hertz von GOtt abwendet / und zu den Gaben kehret / daran aber haben die Gutthaten GOttes keine Schuld / sondern sie seynd an jhnen selbst rechte Liebesketten / dadurch GOtt der Menschen Gemüther zu sich locket / daß sie dem anhangen / von welchen sie allerley gutes empfangen / und künftig noch mehr empfangen werden. Endlich hat GOtt sie gezogen durch eine lang-
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von dem seeligen Seelen-Durst : Eine Leich-Sermon/ bey der Leichbegängniß Der ... Anna Wienkamps ... Wolfenbüttel, 1652, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_seelendurst_1652/28>, abgerufen am 08.07.2024. |