Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite

merdar ein Bawer ist / du seyst nun wer du wilst / so gedencke / du seyst gesetzet auff einen Spielplatz. Das Wesen dieser Welt vergehet / darnach du deine Persohn wol oder über gespielet / darnach wirstu Lob oder Preiß haben an jenem Tage. Darumb sehe auff das Künfftige / und verhalte dich hie also in dieser Vergängligkeit / daß du dort in der Ewigkeit dich dessen ewig zufrewen habest; Gehestu in solcher Fürsichtigkeit einher / so hastu dich wol verwahret gegen die Anlauffe des bösen Feindes: Denn du wirst nicht leicht zugeben / daß du in etwas bewilligest / dadurch du umb deine himlische Krone kommen köntest.

Führe dennoch deinen Wandel so lange du hie bist / sorgfältiglich2. ad pugnan prudenter gerendam. / und werde nicht sicher / vergisse nicht in was Gefahr du lebest / aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Stehest du / so siche zu / daß du nicht fallest. Die Leiche itz hie vor Augen / ruffet uns zu auß dem Sarck / und bezeuget / wie leicht der Todt uns beschleichen könne / zu einer solchen Zeit / da wir zum Abscheid gantz ungeschickt seyn. Solche Exempel muß man nicht in den Wind schlagen. Derowegen schaffe daß du seelig werdest mit Furcht und Zittern / hüte dich für allen / daran Gott kein gefallen hat / und trachte nach dem das wolgefällig ist für dem HErrn. Wirstu von einer Sünde übereilet / so ruhe doch in derselbigen nicht / sondern eile / daß du wieder mit Gott versöhnet werdest / und vergiß nicht / ohne Unterlaß zu beten / daß Gott dich ja in einer Sünden nicht wegnehme / sondern dir allewege Zeit zur Busse vergönne. Siehe du hast das Recht zu der himlischen Kronen / dadurch daß du ein Kind Gottes durch CHristum JEsum geworden bist / hüte dich / daß du nicht / weil du noch auff dem Wege bist / umb dein Recht gebracht werdest / in welchem

merdar ein Bawer ist / du seyst nun wer du wilst / so gedencke / du seyst gesetzet auff einen Spielplatz. Das Wesen dieser Welt vergehet / darnach du deine Persohn wol oder über gespielet / darnach wirstu Lob oder Preiß haben an jenem Tage. Darumb sehe auff das Künfftige / und verhalte dich hie also in dieser Vergängligkeit / daß du dort in der Ewigkeit dich dessen ewig zufrewen habest; Gehestu in solcher Fürsichtigkeit einher / so hastu dich wol verwahret gegen die Anlauffe des bösen Feindes: Denn du wirst nicht leicht zugeben / daß du in etwas bewilligest / dadurch du umb deine himlische Krone kommen köntest.

Führe dennoch deinen Wandel so lange du hie bist / sorgfältiglich2. ad pugnã prudenter gerendam. / und werde nicht sicher / vergisse nicht in was Gefahr du lebest / aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Stehest du / so siche zu / daß du nicht fallest. Die Leiche itz hie vor Augen / ruffet uns zu auß dem Sarck / und bezeuget / wie leicht der Todt uns beschleichen könne / zu einer solchen Zeit / da wir zum Abscheid gantz ungeschickt seyn. Solche Exempel muß man nicht in den Wind schlagen. Derowegen schaffe daß du seelig werdest mit Furcht und Zittern / hüte dich für allen / daran Gott kein gefallen hat / und trachte nach dem das wolgefällig ist für dem HErrn. Wirstu von einer Sünde übereilet / so ruhe doch in derselbigen nicht / sondern eile / daß du wieder mit Gott versöhnet werdest / und vergiß nicht / ohne Unterlaß zu beten / daß Gott dich ja in einer Sünden nicht wegnehme / sondern dir allewege Zeit zur Busse vergönne. Siehe du hast das Recht zu der himlischen Kronen / dadurch daß du ein Kind Gottes durch CHristum JEsum geworden bist / hüte dich / daß du nicht / weil du noch auff dem Wege bist / umb dein Recht gebracht werdest / in welchem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0027" n="27"/>
merdar ein Bawer ist / du seyst nun wer du wilst / so gedencke / du seyst gesetzet auff einen Spielplatz. Das Wesen dieser Welt vergehet / darnach du deine Persohn wol oder über gespielet / darnach wirstu Lob oder Preiß haben an jenem Tage. Darumb sehe auff das Künfftige / und verhalte dich hie also in dieser Vergängligkeit / daß du dort in der Ewigkeit dich dessen ewig zufrewen habest; Gehestu in solcher Fürsichtigkeit einher / so hastu dich wol verwahret gegen die Anlauffe des bösen Feindes: Denn du wirst nicht leicht zugeben / daß du in etwas bewilligest / dadurch du umb deine himlische Krone kommen köntest.</p>
        <p>Führe dennoch deinen Wandel so lange du hie bist / sorgfältiglich<note place="right">2. ad pugna&#x0303; prudenter gerendam.</note> / und werde nicht sicher / vergisse nicht in was Gefahr du lebest / aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Stehest du / so siche zu / daß du nicht fallest. Die Leiche itz hie vor Augen / ruffet uns zu auß dem Sarck / und bezeuget / wie leicht der Todt uns beschleichen könne / zu einer solchen Zeit / da wir zum Abscheid gantz ungeschickt seyn. Solche Exempel muß man nicht in den Wind schlagen. Derowegen schaffe daß du seelig werdest mit Furcht und Zittern / hüte dich für allen / daran Gott kein gefallen hat / und trachte nach dem das wolgefällig ist für dem HErrn. Wirstu von einer Sünde übereilet / so ruhe doch in derselbigen nicht / sondern eile / daß du wieder mit Gott versöhnet werdest / und vergiß nicht / ohne Unterlaß zu beten / daß Gott dich ja in einer Sünden nicht wegnehme / sondern dir allewege Zeit zur Busse vergönne. Siehe du hast das Recht zu der himlischen Kronen / dadurch daß du ein Kind Gottes durch CHristum JEsum geworden bist / hüte dich / daß du nicht / weil du noch auff dem Wege bist / umb dein Recht gebracht werdest / in welchem
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0027] merdar ein Bawer ist / du seyst nun wer du wilst / so gedencke / du seyst gesetzet auff einen Spielplatz. Das Wesen dieser Welt vergehet / darnach du deine Persohn wol oder über gespielet / darnach wirstu Lob oder Preiß haben an jenem Tage. Darumb sehe auff das Künfftige / und verhalte dich hie also in dieser Vergängligkeit / daß du dort in der Ewigkeit dich dessen ewig zufrewen habest; Gehestu in solcher Fürsichtigkeit einher / so hastu dich wol verwahret gegen die Anlauffe des bösen Feindes: Denn du wirst nicht leicht zugeben / daß du in etwas bewilligest / dadurch du umb deine himlische Krone kommen köntest. Führe dennoch deinen Wandel so lange du hie bist / sorgfältiglich / und werde nicht sicher / vergisse nicht in was Gefahr du lebest / aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Stehest du / so siche zu / daß du nicht fallest. Die Leiche itz hie vor Augen / ruffet uns zu auß dem Sarck / und bezeuget / wie leicht der Todt uns beschleichen könne / zu einer solchen Zeit / da wir zum Abscheid gantz ungeschickt seyn. Solche Exempel muß man nicht in den Wind schlagen. Derowegen schaffe daß du seelig werdest mit Furcht und Zittern / hüte dich für allen / daran Gott kein gefallen hat / und trachte nach dem das wolgefällig ist für dem HErrn. Wirstu von einer Sünde übereilet / so ruhe doch in derselbigen nicht / sondern eile / daß du wieder mit Gott versöhnet werdest / und vergiß nicht / ohne Unterlaß zu beten / daß Gott dich ja in einer Sünden nicht wegnehme / sondern dir allewege Zeit zur Busse vergönne. Siehe du hast das Recht zu der himlischen Kronen / dadurch daß du ein Kind Gottes durch CHristum JEsum geworden bist / hüte dich / daß du nicht / weil du noch auff dem Wege bist / umb dein Recht gebracht werdest / in welchem 2. ad pugnã prudenter gerendam.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/27
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/27>, abgerufen am 21.11.2024.