Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650.

Bild:
<< vorherige Seite

leugnen. Sey du nicht vermessen / Sondern erkenne / daß es umb uns armen Sündern leicht geschehen sey. Wenn du einen andern Christen fallen sihest / so gedencke daran / daß du ebenmessig auch fallen könnest. 2. Habe die Furcht Gottes allezeit für deinen Augen / und halte dich stetig behutsam / daß du nicht etwas wider deinen Gott thust / Und deswegen prüfe dich offt / ob dein Hertz es recht meine / und du auff guten Wegen seyst; Solt es aber zum 3. geschehen / daß du von einem Fehl übereilet würdest / so trage doch kein Belieben zur Sünde / verharre nicht darinnen / sondern eile / weine bitterlich / und richte dich wieder auff durch die Versöhnung in dem Blute JEsu Christi. Neben diesem allen / vergiß nicht / mit dem Gebet ohn unterlaß anzuhalten / daß GOtt unsern Glauben bewahre / damit er nicht auffhöre; Daß Gott / der das gute Werck der Seeligkeit in uns angefangen / es in gnaden volführe; Daß Gott uns ja nicht wegwerffe wenn wir fallen / uns in unsern Sünden nicht wegnehme / sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit uns allezeit wieder auffrichte / und Zeit zur Busse gebe.

Wenn wir uns dergestalt verhalten / können wir in gutem Vertrawen mit Paulo sagen: Ich weis daß mich nichts scheiden kan / von der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu. So ich muthwillig wider das Gewissen in Sünden verharre / so verdam ich mich jtzt selbst / und bezeuge / daß ich billich umbkomme. Falle ich aber aus Schwachheit / solts auch ein schwerer Fall seyn / so trage ich doch die Hoffnung zu meinem Gott / Er werde mich wieder auffrichten. Denn ich werde doch durch Beystand Göttlicher Gnade / kein Belieben daran haben / sondern mit zerbrochenem Hertzen / und zuschlagenem Geist / für GOttes

leugnen. Sey du nicht vermessen / Sondern erkenne / daß es umb uns armen Sündern leicht geschehen sey. Wenn du einen andern Christen fallen sihest / so gedencke daran / daß du ebenmessig auch fallen könnest. 2. Habe die Furcht Gottes allezeit für deinen Augen / und halte dich stetig behutsam / daß du nicht etwas wider deinen Gott thust / Und deswegen prüfe dich offt / ob dein Hertz es recht meine / und du auff guten Wegen seyst; Solt es aber zum 3. geschehen / daß du von einem Fehl übereilet würdest / so trage doch kein Belieben zur Sünde / verharre nicht darinnen / sondern eile / weine bitterlich / und richte dich wieder auff durch die Versöhnung in dem Blute JEsu Christi. Neben diesem allen / vergiß nicht / mit dem Gebet ohn unterlaß anzuhalten / daß GOtt unsern Glauben bewahre / damit er nicht auffhöre; Daß Gott / der das gute Werck der Seeligkeit in uns angefangen / es in gnaden volführe; Daß Gott uns ja nicht wegwerffe wenn wir fallen / uns in unsern Sünden nicht wegnehme / sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit uns allezeit wieder auffrichte / und Zeit zur Busse gebe.

Wenn wir uns dergestalt verhalten / können wir in gutem Vertrawen mit Paulo sagen: Ich weis daß mich nichts scheiden kan / von der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu. So ich muthwillig wider das Gewissen in Sünden verharre / so verdam ich mich jtzt selbst / und bezeuge / daß ich billich umbkomme. Falle ich aber aus Schwachheit / solts auch ein schwerer Fall seyn / so trage ich doch die Hoffnung zu meinem Gott / Er werde mich wieder auffrichten. Denn ich werde doch durch Beystand Göttlicher Gnade / kein Belieben daran haben / sondern mit zerbrochenem Hertzen / und zuschlagenem Geist / für GOttes

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0014" n="14"/>
leugnen. Sey du nicht vermessen / Sondern erkenne / daß es umb uns armen Sündern leicht geschehen sey. Wenn du einen andern Christen fallen sihest / so gedencke daran / daß du ebenmessig auch fallen könnest. 2. Habe die Furcht Gottes allezeit für deinen Augen / und halte dich stetig behutsam / daß du nicht etwas wider deinen Gott thust / Und deswegen prüfe dich offt / ob dein Hertz es recht meine / und du auff guten Wegen seyst; Solt es aber zum 3. geschehen / daß du von einem Fehl übereilet würdest / so trage doch kein Belieben zur Sünde / verharre nicht darinnen / sondern eile / weine bitterlich / und richte dich wieder auff durch die Versöhnung in dem Blute JEsu Christi. Neben diesem allen / vergiß nicht / mit dem Gebet ohn unterlaß anzuhalten / daß GOtt unsern Glauben bewahre / damit er nicht auffhöre; Daß Gott / der das gute Werck der Seeligkeit in uns angefangen / es in gnaden volführe; Daß Gott uns ja nicht wegwerffe wenn wir fallen / uns in unsern Sünden nicht wegnehme / sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit uns allezeit wieder auffrichte / und Zeit zur Busse gebe.</p>
        <p>Wenn wir uns dergestalt verhalten / können wir in gutem Vertrawen mit Paulo sagen: Ich weis daß mich nichts scheiden kan / von der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu. So ich muthwillig wider das Gewissen in Sünden verharre / so verdam ich mich jtzt selbst / und bezeuge / daß ich billich umbkomme. Falle ich aber aus Schwachheit / solts auch ein schwerer Fall seyn / so trage ich doch die Hoffnung zu meinem Gott / Er werde mich wieder auffrichten. Denn ich werde doch durch Beystand Göttlicher Gnade / kein Belieben daran haben / sondern mit zerbrochenem Hertzen / und zuschlagenem Geist / für GOttes
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0014] leugnen. Sey du nicht vermessen / Sondern erkenne / daß es umb uns armen Sündern leicht geschehen sey. Wenn du einen andern Christen fallen sihest / so gedencke daran / daß du ebenmessig auch fallen könnest. 2. Habe die Furcht Gottes allezeit für deinen Augen / und halte dich stetig behutsam / daß du nicht etwas wider deinen Gott thust / Und deswegen prüfe dich offt / ob dein Hertz es recht meine / und du auff guten Wegen seyst; Solt es aber zum 3. geschehen / daß du von einem Fehl übereilet würdest / so trage doch kein Belieben zur Sünde / verharre nicht darinnen / sondern eile / weine bitterlich / und richte dich wieder auff durch die Versöhnung in dem Blute JEsu Christi. Neben diesem allen / vergiß nicht / mit dem Gebet ohn unterlaß anzuhalten / daß GOtt unsern Glauben bewahre / damit er nicht auffhöre; Daß Gott / der das gute Werck der Seeligkeit in uns angefangen / es in gnaden volführe; Daß Gott uns ja nicht wegwerffe wenn wir fallen / uns in unsern Sünden nicht wegnehme / sondern nach seiner grossen Barmhertzigkeit uns allezeit wieder auffrichte / und Zeit zur Busse gebe. Wenn wir uns dergestalt verhalten / können wir in gutem Vertrawen mit Paulo sagen: Ich weis daß mich nichts scheiden kan / von der Liebe Gottes / die da ist in Christo JEsu. So ich muthwillig wider das Gewissen in Sünden verharre / so verdam ich mich jtzt selbst / und bezeuge / daß ich billich umbkomme. Falle ich aber aus Schwachheit / solts auch ein schwerer Fall seyn / so trage ich doch die Hoffnung zu meinem Gott / Er werde mich wieder auffrichten. Denn ich werde doch durch Beystand Göttlicher Gnade / kein Belieben daran haben / sondern mit zerbrochenem Hertzen / und zuschlagenem Geist / für GOttes

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/14
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von der Krone nach einem Christlichen Kampff. Wolfenbüttel, 1650, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1650/14>, abgerufen am 21.11.2024.