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Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.

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diger Mensch / alles was an jhm ist / das lebet. Aber / O elendes Leben! Das für Gott vnd in der Warheit nicht anders als ein Todt ist. Es ist Gottes Warheit / vnd bleibts auch / was der Mensche thut / vnd sey es noch so köstlich für der Welt / geschicht es nicht im Glauben des Sohns Gottes / so gehörts zum Todt vnd nicht zum Leben.

Es ist nicht sein vnter vns Christen / daß wir nicht mehr / als von natürlichen Leben zu sagen wissen. Wenn der Mensch empfangen vnd gebohren wird / so fenget er an / nach vnser Meynung / zu leben / wann er von der Welt scheidet / so heists / er ist gestorben / vnd seind die weinigsten die darauff dencken / was Leben oder Todt sey. Wenn der Mensch gezeuget vnd gebohren ist / siehe / so ist er in Sünden ein Todes Kind / lebendig todt / wann er in der Tauffe Christum JEsum anziehet / da fänget er erst an zu leben / vnd was er guts in Christo thut bey Leibes Leben / das hat er gelebt; Das vbrige / ist des Todes / vnd wann er endlich nach vnser Meynung stirbt / so ist er erst in der Warheit vollkommen lebendig geworden.

Hie findet sich rechtschaffener Trost / so wol für die /2. Consolatorius. die da sterben / als für dieselbe / die jhre sterbende Freunde betrawren. Leben wir im Glauben JEsu Christi / so stehet vns der Himmel stets offen / vnd können nicht anders gedencken / als daß JEsus stehe zur rechten Gottes vnd warte auff vnsere Seelen. Fürwar hertzlich wol muß der Seelen seyn / die diß bedenckt / wann sie nun nahe bey der Thür ist / vnd nun jmmer auffwartet / daß der liebe Heyland auffmache / sich offenbahre / vnd vns von dem Leibe der Sünden erlöse / daß wir in jhm gantz völlig vnd ewig leben /

diger Mensch / alles was an jhm ist / das lebet. Aber / O elendes Leben! Das für Gott vnd in der Warheit nicht anders als ein Todt ist. Es ist Gottes Warheit / vnd bleibts auch / was der Mensche thut / vnd sey es noch so köstlich für der Welt / geschicht es nicht im Glauben des Sohns Gottes / so gehörts zum Todt vnd nicht zum Leben.

Es ist nicht sein vnter vns Christen / daß wir nicht mehr / als von natürlichen Leben zu sagen wissen. Wenn der Mensch empfangen vnd gebohren wird / so fenget er an / nach vnser Meynung / zu leben / wann er von der Welt scheidet / so heists / er ist gestorben / vnd seind die weinigsten die darauff dencken / was Leben oder Todt sey. Wenn der Mensch gezeuget vnd gebohren ist / siehe / so ist er in Sünden ein Todes Kind / lebendig todt / wann er in der Tauffe Christum JEsum anziehet / da fänget er erst an zu leben / vnd was er guts in Christo thut bey Leibes Leben / das hat er gelebt; Das vbrige / ist des Todes / vnd wann er endlich nach vnser Meynung stirbt / so ist er erst in der Warheit vollkommen lebendig geworden.

Hie findet sich rechtschaffener Trost / so wol für die /2. Consolatorius. die da sterben / als für dieselbe / die jhre sterbende Freunde betrawren. Leben wir im Glauben JEsu Christi / so stehet vns der Himmel stets offen / vnd können nicht anders gedencken / als daß JEsus stehe zur rechten Gottes vnd warte auff vnsere Seelen. Fürwar hertzlich wol muß der Seelen seyn / die diß bedenckt / wann sie nun nahe bey der Thür ist / vnd nun jmmer auffwartet / daß der liebe Heyland auffmache / sich offenbahre / vnd vns von dem Leibe der Sünden erlöse / daß wir in jhm gantz völlig vnd ewig lebẽ /

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[0037] diger Mensch / alles was an jhm ist / das lebet. Aber / O elendes Leben! Das für Gott vnd in der Warheit nicht anders als ein Todt ist. Es ist Gottes Warheit / vnd bleibts auch / was der Mensche thut / vnd sey es noch so köstlich für der Welt / geschicht es nicht im Glauben des Sohns Gottes / so gehörts zum Todt vnd nicht zum Leben. Es ist nicht sein vnter vns Christen / daß wir nicht mehr / als von natürlichen Leben zu sagen wissen. Wenn der Mensch empfangen vnd gebohren wird / so fenget er an / nach vnser Meynung / zu leben / wann er von der Welt scheidet / so heists / er ist gestorben / vnd seind die weinigsten die darauff dencken / was Leben oder Todt sey. Wenn der Mensch gezeuget vnd gebohren ist / siehe / so ist er in Sünden ein Todes Kind / lebendig todt / wann er in der Tauffe Christum JEsum anziehet / da fänget er erst an zu leben / vnd was er guts in Christo thut bey Leibes Leben / das hat er gelebt; Das vbrige / ist des Todes / vnd wann er endlich nach vnser Meynung stirbt / so ist er erst in der Warheit vollkommen lebendig geworden. Hie findet sich rechtschaffener Trost / so wol für die / die da sterben / als für dieselbe / die jhre sterbende Freunde betrawren. Leben wir im Glauben JEsu Christi / so stehet vns der Himmel stets offen / vnd können nicht anders gedencken / als daß JEsus stehe zur rechten Gottes vnd warte auff vnsere Seelen. Fürwar hertzlich wol muß der Seelen seyn / die diß bedenckt / wann sie nun nahe bey der Thür ist / vnd nun jmmer auffwartet / daß der liebe Heyland auffmache / sich offenbahre / vnd vns von dem Leibe der Sünden erlöse / daß wir in jhm gantz völlig vnd ewig lebẽ / 2. Consolatorius.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644/37>, abgerufen am 28.03.2024.