Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.

Bild:
<< vorherige Seite

vmbgeben / da Sünde vnd Gerechtigkeit / Leben vnd Todt bey einem Menschen zusammen wohnet; Daß Leben im Schawen verschlinget alle Sünde vnd den Todt. Das Leben im Glauben ist ein verborgenes Leben / da sehen vun empfinden wir nicht dasselbige was wir gläuben: Wir seynd durch den Glauben hocher habene Könige für Gott / dem Ansehen nach offt elende verlassene Stümpler. Wann wir aber im Schawen leben werden / wird alles offenbahr seyn / zun Colossern am 3. Ewer Leben ist verborgen mit Christo in Gott / wenn aber Christus / ewerCol. 3, 3. 4. Leben / sich offenbahren wird / denn werdet jhr auch offenbahr werden mit jhm in der Herrligkeit. Eben das zeiget Johannes in seiner 1. Epistel am 3. Cap.1. Joh. 3, 2. Meine Lieben / wir seynd nun GOttes Kinder. Sehet / welch eine Liebe hat er vns erzeiget / daß wlr seine Kinder seyn sollen. Was kan höhers gesaget werden / als daß wir des Allerhöchsten Königes Kinder vnd Erben seyn / Aber es ist noch nicht erschienen / was wir seyn werden / wir wissen doch / wann er erscheinen wird / daß wir jhn gleich seyn werden / denn wir werden jhn sehen wie er ist. Das wird kein ohnmächtiges ansehen seyn / als wann man eine Taffel voller gemahlter Braten ansthet / das den hungerigen Bauch nicht sätiget; Sondern es wird ein kräfftiges Anschawen seyn / dadurch wir geniessen dessen / das wir anschawen / also daß die Seeligkeit / die wir sehen / auch zu vns komme / vnd in vns empfunden werde. Darumb spricht er: Wir werden jhm gleich seyn in der Herrligkeit / warumb?

vmbgeben / da Sünde vnd Gerechtigkeit / Leben vnd Todt bey einem Menschen zusammen wohnet; Daß Leben im Schawen verschlinget alle Sünde vnd den Todt. Das Leben im Glauben ist ein verborgenes Leben / da sehen vũ empfindẽ wir nicht dasselbige was wir gläubẽ: Wir seynd durch den Glauben hocher habene Könige für Gott / dem Ansehen nach offt elende verlassene Stümpler. Wann wir aber im Schawen leben werden / wird alles offenbahr seyn / zun Colossern am 3. Ewer Leben ist verborgen mit Christo in Gott / wenn aber Christus / ewerCol. 3, 3. 4. Leben / sich offenbahren wird / denn werdet jhr auch offenbahr werden mit jhm in der Herrligkeit. Eben das zeiget Johannes in seiner 1. Epistel am 3. Cap.1. Joh. 3, 2. Meine Lieben / wir seynd nun GOttes Kinder. Sehet / welch eine Liebe hat er vns erzeiget / daß wlr seine Kinder seyn sollen. Was kan höhers gesaget werden / als daß wir des Allerhöchsten Königes Kinder vnd Erben seyn / Aber es ist noch nicht erschienẽ / was wir seyn werden / wir wissen doch / wann er erscheinen wird / daß wir jhn gleich seyn werden / denn wir werden jhn sehen wie er ist. Das wird kein ohnmächtiges ansehen seyn / als wann man eine Taffel voller gemahlter Braten ansthet / das den hungerigen Bauch nicht sätiget; Sondern es wird ein kräfftiges Anschawen seyn / dadurch wir geniessen dessen / das wir anschawen / also daß die Seeligkeit / die wir sehen / auch zu vns komme / vnd in vns empfunden werde. Darumb spricht er: Wir werden jhm gleich seyn in der Herrligkeit / warumb?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0033"/>
vmbgeben / da Sünde vnd Gerechtigkeit                      / Leben vnd Todt bey einem Menschen zusammen wohnet; Daß Leben im Schawen                      verschlinget alle Sünde vnd den Todt. Das Leben im Glauben ist ein verborgenes                      Leben / da sehen vu&#x0303; empfinde&#x0303; wir nicht dasselbige                      was wir gläube&#x0303;: Wir seynd durch den Glauben hocher habene Könige                      für Gott / dem Ansehen nach offt elende verlassene Stümpler. Wann wir aber im                      Schawen leben werden / wird alles offenbahr seyn / zun Colossern am 3. Ewer                      Leben ist verborgen mit Christo in Gott / wenn aber Christus / ewer<note place="right"><hi rendition="#i">Col. 3, 3. 4.</hi></note> Leben /                      sich offenbahren wird / denn werdet jhr auch offenbahr werden mit jhm in der                      Herrligkeit. Eben das zeiget Johannes in seiner 1. Epistel am 3. Cap.<note place="right"><hi rendition="#i">1. Joh. 3, 2.</hi></note> Meine                      Lieben / wir seynd nun GOttes Kinder. Sehet / welch eine Liebe hat er vns                      erzeiget / daß wlr seine Kinder seyn sollen. Was kan höhers gesaget werden / als                      daß wir des Allerhöchsten Königes Kinder vnd Erben seyn / Aber es ist noch nicht                          erschiene&#x0303; / was wir seyn werden / wir wissen doch / wann er                      erscheinen wird / daß wir jhn gleich seyn werden / denn wir werden jhn sehen wie                      er ist. Das wird kein ohnmächtiges ansehen seyn / als wann man eine Taffel                      voller gemahlter Braten ansthet / das den hungerigen Bauch nicht sätiget;                      Sondern es wird ein kräfftiges Anschawen seyn / dadurch wir geniessen dessen /                      das wir anschawen / also daß die Seeligkeit / die wir sehen / auch zu vns komme                      / vnd in vns empfunden werde. Darumb spricht er: Wir werden jhm gleich seyn in                      der Herrligkeit / warumb?
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0033] vmbgeben / da Sünde vnd Gerechtigkeit / Leben vnd Todt bey einem Menschen zusammen wohnet; Daß Leben im Schawen verschlinget alle Sünde vnd den Todt. Das Leben im Glauben ist ein verborgenes Leben / da sehen vũ empfindẽ wir nicht dasselbige was wir gläubẽ: Wir seynd durch den Glauben hocher habene Könige für Gott / dem Ansehen nach offt elende verlassene Stümpler. Wann wir aber im Schawen leben werden / wird alles offenbahr seyn / zun Colossern am 3. Ewer Leben ist verborgen mit Christo in Gott / wenn aber Christus / ewer Leben / sich offenbahren wird / denn werdet jhr auch offenbahr werden mit jhm in der Herrligkeit. Eben das zeiget Johannes in seiner 1. Epistel am 3. Cap. Meine Lieben / wir seynd nun GOttes Kinder. Sehet / welch eine Liebe hat er vns erzeiget / daß wlr seine Kinder seyn sollen. Was kan höhers gesaget werden / als daß wir des Allerhöchsten Königes Kinder vnd Erben seyn / Aber es ist noch nicht erschienẽ / was wir seyn werden / wir wissen doch / wann er erscheinen wird / daß wir jhn gleich seyn werden / denn wir werden jhn sehen wie er ist. Das wird kein ohnmächtiges ansehen seyn / als wann man eine Taffel voller gemahlter Braten ansthet / das den hungerigen Bauch nicht sätiget; Sondern es wird ein kräfftiges Anschawen seyn / dadurch wir geniessen dessen / das wir anschawen / also daß die Seeligkeit / die wir sehen / auch zu vns komme / vnd in vns empfunden werde. Darumb spricht er: Wir werden jhm gleich seyn in der Herrligkeit / warumb? Col. 3, 3. 4. 1. Joh. 3, 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644/33
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644/33>, abgerufen am 18.04.2024.