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Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653.

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uns im Himmel gesamlet werden. Es ist ein köstlich Ding / umb die Gottseligkeit. Sie führet zwar ihre Mühseligkeit mit sich / aber alles / was bey der Ubung der Gottseligkeit mühselig ist / daß verschwindet / der Lohn aber bleibet ewiglich. Denn zweyerley findet man in der Gerechtigkeit / erstlich Arbeit / hernach den Lohn / die Arbeit vergehet / der Lohn bleibet ewiglich. Also hält die Gerechtigkeit den Baw des gesegneten Hauses zusammen / daß er nicht falle. Bey Ungerechtigkeit bawet sichs übel / Ungerechtigkeit verwüstet nicht allein ein eintziges Hauß / sondern ein gantzes Land / die Gerechtigkeit hingegen erhält nicht allein ein Hauß / sondern das gantze Land / nicht allein das Hauß eines Privat-Menschen / sondern die Häuser der Fürsten.

Kürtzlich hab ich die Gelegenheit des gesegneten Hauses angedeutet / Wenn der Grund geleget in wahrer Gottseligkeit / so bawet Gott darauff ein gesegnetes Geschlecht / und zieret dasselbe mit zeitlichen und geistlichen Segen / mit Macht und Ehr / Mit Reichthumb und Uberfluß. Solches alles lest die Gerechtigkeit der Frommen nicht fallen / sondern hälts im Stande. Das heist denn billich ein gesegnetes Hauß.

Darumb wolte ich rahten / wo jemand gedencket ein gesegnetes Hauß zu bawen / daß er vor allem lernete Gottseligkeit üben / dann die Gottseligkeit ist beides der Grund / darauff der Segen muß gebawet seyn / und die eiserne Klammer / dadurch der gantze Baw muß zusammen gehalten werden. Die Gottseligkeit ist eine lebendige Wurtzel / was aus derselben entspriesset / muß immer grünen. Denn das muß man nicht meynen / daß es bey uns stehe / den Segen über unser Psal. 127, 1.Hauß zu bringen und zu erhalten. Der Baumeister des gesegneten Hauses muß GOtt seyn. Denn es heisset: Wo der HERR nicht das Hauß bawet / so arbeiten umbsonst die daran bawen. Begehrest du nun ein gesegnetes

uns im Himmel gesamlet werden. Es ist ein köstlich Ding / umb die Gottseligkeit. Sie führet zwar ihre Mühseligkeit mit sich / aber alles / was bey der Ubung der Gottseligkeit mühselig ist / daß verschwindet / der Lohn aber bleibet ewiglich. Denn zweyerley findet man in der Gerechtigkeit / erstlich Arbeit / hernach den Lohn / die Arbeit vergehet / der Lohn bleibet ewiglich. Also hält die Gerechtigkeit den Baw des gesegneten Hauses zusammen / daß er nicht falle. Bey Ungerechtigkeit bawet sichs übel / Ungerechtigkeit verwüstet nicht allein ein eintziges Hauß / sondern ein gantzes Land / die Gerechtigkeit hingegen erhält nicht allein ein Hauß / sondern das gantze Land / nicht allein das Hauß eines Privat-Menschen / sondern die Häuser der Fürsten.

Kürtzlich hab ich die Gelegenheit des gesegneten Hauses angedeutet / Wenn der Grund geleget in wahrer Gottseligkeit / so bawet Gott darauff ein gesegnetes Geschlecht / und zieret dasselbe mit zeitlichen und geistlichen Segen / mit Macht und Ehr / Mit Reichthumb und Uberfluß. Solches alles lest die Gerechtigkeit der Frommen nicht fallen / sondern hälts im Stande. Das heist denn billich ein gesegnetes Hauß.

Darumb wolte ich rahten / wo jemand gedencket ein gesegnetes Hauß zu bawen / daß er vor allem lernete Gottseligkeit üben / dann die Gottseligkeit ist beides der Grund / darauff der Segen muß gebawet seyn / und die eiserne Klammer / dadurch der gantze Baw muß zusammen gehalten werden. Die Gottseligkeit ist eine lebendige Wurtzel / was aus derselben entspriesset / muß immer grünen. Denn das muß man nicht meynen / daß es bey uns stehe / den Segen über unser Psal. 127, 1.Hauß zu bringen und zu erhalten. Der Baumeister des gesegneten Hauses muß GOtt seyn. Denn es heisset: Wo der HERR nicht das Hauß bawet / so arbeiten umbsonst die daran bawen. Begehrest du nun ein gesegnetes

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                     zwar ihre Mühseligkeit mit sich / aber alles / was bey der Ubung der
                     Gottseligkeit mühselig ist / daß verschwindet / der Lohn aber bleibet ewiglich.
                     Denn zweyerley findet man in der Gerechtigkeit / erstlich Arbeit / hernach den
                     Lohn / die Arbeit vergehet / der Lohn bleibet ewiglich. Also hält die
                     Gerechtigkeit den Baw des gesegneten Hauses zusammen / daß er nicht falle. Bey
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                     eintziges Hauß / sondern ein gantzes Land / die Gerechtigkeit hingegen erhält
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[10/0012] uns im Himmel gesamlet werden. Es ist ein köstlich Ding / umb die Gottseligkeit. Sie führet zwar ihre Mühseligkeit mit sich / aber alles / was bey der Ubung der Gottseligkeit mühselig ist / daß verschwindet / der Lohn aber bleibet ewiglich. Denn zweyerley findet man in der Gerechtigkeit / erstlich Arbeit / hernach den Lohn / die Arbeit vergehet / der Lohn bleibet ewiglich. Also hält die Gerechtigkeit den Baw des gesegneten Hauses zusammen / daß er nicht falle. Bey Ungerechtigkeit bawet sichs übel / Ungerechtigkeit verwüstet nicht allein ein eintziges Hauß / sondern ein gantzes Land / die Gerechtigkeit hingegen erhält nicht allein ein Hauß / sondern das gantze Land / nicht allein das Hauß eines Privat-Menschen / sondern die Häuser der Fürsten. Kürtzlich hab ich die Gelegenheit des gesegneten Hauses angedeutet / Wenn der Grund geleget in wahrer Gottseligkeit / so bawet Gott darauff ein gesegnetes Geschlecht / und zieret dasselbe mit zeitlichen und geistlichen Segen / mit Macht und Ehr / Mit Reichthumb und Uberfluß. Solches alles lest die Gerechtigkeit der Frommen nicht fallen / sondern hälts im Stande. Das heist denn billich ein gesegnetes Hauß. Darumb wolte ich rahten / wo jemand gedencket ein gesegnetes Hauß zu bawen / daß er vor allem lernete Gottseligkeit üben / dann die Gottseligkeit ist beides der Grund / darauff der Segen muß gebawet seyn / und die eiserne Klammer / dadurch der gantze Baw muß zusammen gehalten werden. Die Gottseligkeit ist eine lebendige Wurtzel / was aus derselben entspriesset / muß immer grünen. Denn das muß man nicht meynen / daß es bey uns stehe / den Segen über unser Hauß zu bringen und zu erhalten. Der Baumeister des gesegneten Hauses muß GOtt seyn. Denn es heisset: Wo der HERR nicht das Hauß bawet / so arbeiten umbsonst die daran bawen. Begehrest du nun ein gesegnetes Psal. 127, 1.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Das gesegnete Hauß : Aus dem Anfang des 112. Psalms/ Bey der Hochansehnlichen Fürstlichen Vermählung/ Des ... Herren Friedrichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ ... Mit ... Fräulein Clara Augusta/ Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg. Wolfenbüttel, 1653, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_hauss_1653/12>, abgerufen am 22.11.2024.