Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.vnd den Stecken jhres Treibers zerbrochen / wie zur Zeit Midian / da sonsten aller Krieg geschiehet mit Vngestüm / daß das Kleid mit Blut besudelt / oder gar mit Fewer verzehret werde. Das ist eine Beschreibung deß geistlichen Sieges vnd Erlösung / vnd ist fast eben was Paulus saget 1. Cor. 15, 55.1. Corinth. 15. Der Todt ist verschlungen in dem Sieg / Todt wo ist dein Stachel / Höll wo ist dein Sieg? Aber der Stachel deß Todtes ist die Sünde / die Krafft aber der Sünden ist das Gesetze / GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn Jesum Christ. Da bedencke erstlich vnser Gefängnüß / es redet Esaias gleich als vom Eseltreiber / da ist Last / Ruthe vnd Treiber. Das Joch ist der geistliche Todt / wann das Gewissen sich entsetzet / vnd das Gerichte Gottes fühlet / daran will der Mensch nicht gern / wie man dann sihet bey den Weltkindern / wann man denselbigen die Sünde vorhält / so wehren sie sich / wollen nichtes davon hören / damit sie in jhrem Gewissen nicht verunruhiget werden. Darumb brauchet GOtt die Ruthe / vnd schläget vns damit an den Nacken / zwinget vns durch sein Gesetze / daß wir die Sünde erkennen. So lange die Sünder die Sünde nicht fühlen / werden sie deß Todes nicht gewahr / denn die Sünde ist der Stachel deß Todes / denn er hätte kein Recht noch Krafft / wenn keine Sünde wäre / daß aber die Sünde offenbahret werde / so wird endlich das Gewissen durchs Gesetz eröffnet. Eben dazu brauchet Gott auch seinen Treiber Hebr. 2, 14.vnd Engstiger / welchem die Macht deß Todes gegeben ist / der treibet mit seinem Stecken / mit dem Fluch vnd mit der Gewalt deß Gesetzes / das weiß er meisterlich zu schärffen / daß die Seele für Angst verzehret wird / denn er treibet jmmer fort / vnd überzeuget vns / vnd lässet dem Gewissen für treiben keine Ruhe / so lange vnd den Stecken jhres Treibers zerbrochen / wie zur Zeit Midian / da sonsten aller Krieg geschiehet mit Vngestüm / daß das Kleid mit Blut besudelt / oder gar mit Fewer verzehret werde. Das ist eine Beschreibung deß geistlichen Sieges vnd Erlösung / vnd ist fast eben was Paulus saget 1. Cor. 15, 55.1. Corinth. 15. Der Todt ist verschlungen in dem Sieg / Todt wo ist dein Stachel / Höll wo ist dein Sieg? Aber der Stachel deß Todtes ist die Sünde / die Krafft aber der Sünden ist das Gesetze / GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn Jesum Christ. Da bedencke erstlich vnser Gefängnüß / es redet Esaias gleich als vom Eseltreiber / da ist Last / Ruthe vnd Treiber. Das Joch ist der geistliche Todt / wann das Gewissen sich entsetzet / vnd das Gerichte Gottes fühlet / daran will der Mensch nicht gern / wie man dann sihet bey den Weltkindern / wann man denselbigen die Sünde vorhält / so wehren sie sich / wollen nichtes davon hören / damit sie in jhrem Gewissen nicht verunruhiget werden. Darumb brauchet GOtt die Ruthe / vnd schläget vns damit an den Nacken / zwinget vns durch sein Gesetze / daß wir die Sünde erkennen. So lange die Sünder die Sünde nicht fühlen / werden sie deß Todes nicht gewahr / denn die Sünde ist der Stachel deß Todes / denn er hätte kein Recht noch Krafft / wenn keine Sünde wäre / daß aber die Sünde offenbahret werde / so wird endlich das Gewissen durchs Gesetz eröffnet. Eben dazu brauchet Gott auch seinen Treiber Hebr. 2, 14.vnd Engstiger / welchem die Macht deß Todes gegeben ist / der treibet mit seinem Stecken / mit dem Fluch vnd mit der Gewalt deß Gesetzes / das weiß er meisterlich zu schärffen / daß die Seele für Angst verzehret wird / denn er treibet jmmer fort / vnd überzeuget vns / vnd lässet dem Gewissen für treiben keine Ruhe / so lange <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0098" n="78"/> vnd den Stecken jhres Treibers zerbrochen / wie zur Zeit Midian / da sonsten aller Krieg geschiehet mit Vngestüm / daß das Kleid mit Blut besudelt / oder gar mit Fewer verzehret werde. Das ist eine Beschreibung deß geistlichen Sieges vnd Erlösung / vnd ist fast eben was Paulus saget <note place="left">1. Cor. 15, 55.</note>1. Corinth. 15. Der Todt ist verschlungen in dem Sieg / Todt wo ist dein Stachel / Höll wo ist dein Sieg? 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So lange die Sünder die Sünde nicht fühlen / werden sie deß Todes nicht gewahr / denn die Sünde ist der Stachel deß Todes / denn er hätte kein Recht noch Krafft / wenn keine Sünde wäre / daß aber die Sünde offenbahret werde / so wird endlich das Gewissen durchs Gesetz eröffnet. Eben dazu brauchet Gott auch seinen Treiber <note place="left">Hebr. 2, 14.</note>vnd Engstiger / welchem die Macht deß Todes gegeben ist / der treibet mit seinem Stecken / mit dem Fluch vnd mit der Gewalt deß Gesetzes / das weiß er meisterlich zu schärffen / daß die Seele für Angst verzehret wird / denn er treibet jmmer fort / vnd überzeuget vns / vnd lässet dem Gewissen für treiben keine Ruhe / so lange </p> </div> </body> </text> </TEI> [78/0098]
vnd den Stecken jhres Treibers zerbrochen / wie zur Zeit Midian / da sonsten aller Krieg geschiehet mit Vngestüm / daß das Kleid mit Blut besudelt / oder gar mit Fewer verzehret werde. Das ist eine Beschreibung deß geistlichen Sieges vnd Erlösung / vnd ist fast eben was Paulus saget 1. Corinth. 15. Der Todt ist verschlungen in dem Sieg / Todt wo ist dein Stachel / Höll wo ist dein Sieg? Aber der Stachel deß Todtes ist die Sünde / die Krafft aber der Sünden ist das Gesetze / GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn Jesum Christ.
1. Cor. 15, 55. Da bedencke erstlich vnser Gefängnüß / es redet Esaias gleich als vom Eseltreiber / da ist Last / Ruthe vnd Treiber. Das Joch ist der geistliche Todt / wann das Gewissen sich entsetzet / vnd das Gerichte Gottes fühlet / daran will der Mensch nicht gern / wie man dann sihet bey den Weltkindern / wann man denselbigen die Sünde vorhält / so wehren sie sich / wollen nichtes davon hören / damit sie in jhrem Gewissen nicht verunruhiget werden. Darumb brauchet GOtt die Ruthe / vnd schläget vns damit an den Nacken / zwinget vns durch sein Gesetze / daß wir die Sünde erkennen. So lange die Sünder die Sünde nicht fühlen / werden sie deß Todes nicht gewahr / denn die Sünde ist der Stachel deß Todes / denn er hätte kein Recht noch Krafft / wenn keine Sünde wäre / daß aber die Sünde offenbahret werde / so wird endlich das Gewissen durchs Gesetz eröffnet. Eben dazu brauchet Gott auch seinen Treiber vnd Engstiger / welchem die Macht deß Todes gegeben ist / der treibet mit seinem Stecken / mit dem Fluch vnd mit der Gewalt deß Gesetzes / das weiß er meisterlich zu schärffen / daß die Seele für Angst verzehret wird / denn er treibet jmmer fort / vnd überzeuget vns / vnd lässet dem Gewissen für treiben keine Ruhe / so lange
Hebr. 2, 14.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/98>, abgerufen am 22.07.2024. |