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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Wenn ich gleich sterb / so sterb ich dir / Ein ewiges Leben hastu mir / Mit deinem Todt erworben. Weil du vom Todt erstanden bist / Werd ich im Grab nicht bleiben / Mein höchster Trost dein Auffarth ist / Todtesfurcht kan sie vertreiben. Dann wo du bist da komb ich hin / Daß ich stäts bey dir leb vnd bin. Drumb fahr ich hin mit Frewden.

Darumb müssen wir also bey Christo im Himmel wohnen / daß vnser Hertze an dem Zeitlichen nicht hange / dann es ist zeitlich / vnd kan nach dem Todte in Ewigkeit nichts helffen. Suchet nicht was drunten ist / sondern was droben ist / da Christus ist. Welcher dazu keine Begierde empfindet / sondern nur seine Lust in der Welt suchet / der ist zum allerwenigsten ein schwacher Christ / dann es ist nicht wol müglich / daß vnsere Seele durch den Geist mit Christo solte verbunden seyn / vnnd solte nicht mehr gen Himmel zu Christo gezogen werden als zur Welt / wann aber das Gemüthe zu Christo gezogen / vnnd nicht an der Erde hanget / so vbergibt es sich vnter den Willen GOT tes / vnnd ist zu Frieden / was vns GOtt zuschicket / vnd weil es sein Glücke auff dieser Erden nicht suchet oder findet / begehret es nur mit Paulo auffgelöset / vnd bey Christo zu seyn. Erfrewet sich mit Todtesgedancken / vnd hält den Todt auch für seine Himmelfahrt / vnnd einen seligen Schluß seiner Wanderschafft. Vnnd wie solten wir vns nicht frewen gegen dem Augenblick / da vnsere müheselige Wanderschafft / so selig mit einer Himmelfahrt geschlossen wird? Chri-

Wenn ich gleich sterb / so sterb ich dir / Ein ewiges Leben hastu mir / Mit deinem Todt erworben. Weil du vom Todt erstanden bist / Werd ich im Grab nicht bleiben / Mein höchster Trost dein Auffarth ist / Todtesfurcht kan sie vertreiben. Dann wo du bist da komb ich hin / Daß ich stäts bey dir leb vnd bin. Drumb fahr ich hin mit Frewden.

Darumb müssen wir also bey Christo im Himmel wohnen / daß vnser Hertze an dem Zeitlichen nicht hange / dann es ist zeitlich / vnd kan nach dem Todte in Ewigkeit nichts helffen. Suchet nicht was drunten ist / sondern was droben ist / da Christus ist. Welcher dazu keine Begierde empfindet / sondern nur seine Lust in der Welt suchet / der ist zum allerwenigsten ein schwacher Christ / dann es ist nicht wol müglich / daß vnsere Seele durch den Geist mit Christo solte verbunden seyn / vnnd solte nicht mehr gen Himmel zu Christo gezogen werden als zur Welt / wann aber das Gemüthe zu Christo gezogen / vnnd nicht an der Erde hanget / so vbergibt es sich vnter den Willen GOT tes / vnnd ist zu Frieden / was vns GOtt zuschicket / vnd weil es sein Glücke auff dieser Erden nicht suchet oder findet / begehret es nur mit Paulo auffgelöset / vnd bey Christo zu seyn. Erfrewet sich mit Todtesgedancken / vnd hält den Todt auch für seine Himmelfahrt / vnnd einen seligen Schluß seiner Wanderschafft. Vnnd wie solten wir vns nicht frewen gegen dem Augenblick / da vnsere müheselige Wanderschafft / so selig mit einer Himmelfahrt geschlossen wird? Chri-

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[783/0803] Wenn ich gleich sterb / so sterb ich dir / Ein ewiges Leben hastu mir / Mit deinem Todt erworben. Weil du vom Todt erstanden bist / Werd ich im Grab nicht bleiben / Mein höchster Trost dein Auffarth ist / Todtesfurcht kan sie vertreiben. Dann wo du bist da komb ich hin / Daß ich stäts bey dir leb vnd bin. Drumb fahr ich hin mit Frewden. Darumb müssen wir also bey Christo im Himmel wohnen / daß vnser Hertze an dem Zeitlichen nicht hange / dann es ist zeitlich / vnd kan nach dem Todte in Ewigkeit nichts helffen. Suchet nicht was drunten ist / sondern was droben ist / da Christus ist. Welcher dazu keine Begierde empfindet / sondern nur seine Lust in der Welt suchet / der ist zum allerwenigsten ein schwacher Christ / dann es ist nicht wol müglich / daß vnsere Seele durch den Geist mit Christo solte verbunden seyn / vnnd solte nicht mehr gen Himmel zu Christo gezogen werden als zur Welt / wann aber das Gemüthe zu Christo gezogen / vnnd nicht an der Erde hanget / so vbergibt es sich vnter den Willen GOT tes / vnnd ist zu Frieden / was vns GOtt zuschicket / vnd weil es sein Glücke auff dieser Erden nicht suchet oder findet / begehret es nur mit Paulo auffgelöset / vnd bey Christo zu seyn. Erfrewet sich mit Todtesgedancken / vnd hält den Todt auch für seine Himmelfahrt / vnnd einen seligen Schluß seiner Wanderschafft. Vnnd wie solten wir vns nicht frewen gegen dem Augenblick / da vnsere müheselige Wanderschafft / so selig mit einer Himmelfahrt geschlossen wird? Chri-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/803>, abgerufen am 25.11.2024.