Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

liche Tage auff Erden gewündschet haben. Also weil wir jrrdisch seyn / vnd von der Erden / können wir von vns selbsten nichts dann jrrdisches gedencken vnnd begehren. Wie reiche Gaben wir auch in Christo an der Seelen haben / seynd wir doch damit nicht zu frieden / sondern wollen auch noch etwas in der Welt seyn vnnd haben.

Es antwortet aber der HErr seinen Jüngern: Es gebühretV. 7, 8. euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde / welche der Vatter seiner Macht vorbehalten hat / sondern jhr werdet die Krafft deß heyligen Geistes empfahen / welcher auff euch kommen wird / vnd werdet meine Zeugen seyn zu Jerusalem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd biß an das Ende der Erden. Ist so viel gesagt: Bekümmert euch nur nicht vmb Zeit vnd Stunde / vnd was darinnen geschehen solle / alleine predigt / nicht allein den Juden / sondern auch den Heyden; den Fortgang befehlet GOtt / der wirds wol wissen zu machen.

Hiemit antwortet Christus auff die fürgelegte Frage / durch nein vnd ja / verweiset sie auff jhr Ampt / vnd zeuget was von jhnen geschehen soll oder nicht. Erstlich spricht er: Euch gebühret nicht zu wissen Zeit noch Stunde / das ist / was in künfftigen Zeiten geschehen soll; Vrsach: Dann solches hat der Vatter seiner Macht vorbehalten.

Es hat zwar GOtt durch seine Propheten / allermeist durch Daniel / vnd in der Offenbahrung Johannis in gemein etwas angedeutet / wie es in dem Regiment / vnd in der Kirche Gottes würde daher gehen / das meiste aber hat der Vatter vorbehalten seiner Gewalt. Wie er alles weiß / vnd alles zu thun Macht hat / nach seinem Willen / also hat ers auch seiner Macht vorbehalten / was zu

liche Tage auff Erden gewündschet haben. Also weil wir jrrdisch seyn / vnd von der Erden / können wir von vns selbsten nichts dann jrrdisches gedencken vnnd begehren. Wie reiche Gaben wir auch in Christo an der Seelen haben / seynd wir doch damit nicht zu frieden / sondern wollen auch noch etwas in der Welt seyn vnnd haben.

Es antwortet aber der HErr seinen Jüngern: Es gebühretV. 7, 8. euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde / welche der Vatter seiner Macht vorbehalten hat / sondern jhr werdet die Krafft deß heyligen Geistes empfahen / welcher auff euch kommen wird / vnd werdet meine Zeugen seyn zu Jerusalem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd biß an das Ende der Erden. Ist so viel gesagt: Bekümmert euch nur nicht vmb Zeit vnd Stunde / vnd was darinnen geschehen solle / alleine predigt / nicht allein den Juden / sondern auch den Heyden; den Fortgang befehlet GOtt / der wirds wol wissen zu machen.

Hiemit antwortet Christus auff die fürgelegte Frage / durch nein vnd ja / verweiset sie auff jhr Ampt / vnd zeuget was von jhnen geschehen soll oder nicht. Erstlich spricht er: Euch gebühret nicht zu wissen Zeit noch Stunde / das ist / was in künfftigen Zeiten geschehen soll; Vrsach: Dann solches hat der Vatter seiner Macht vorbehalten.

Es hat zwar GOtt durch seine Propheten / allermeist durch Daniel / vnd in der Offenbahrung Johannis in gemein etwas angedeutet / wie es in dem Regiment / vnd in der Kirche Gottes würde daher gehen / das meiste aber hat der Vatter vorbehalten seiner Gewalt. Wie er alles weiß / vnd alles zu thun Macht hat / nach seinem Willen / also hat ers auch seiner Macht vorbehalten / was zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0795" n="775"/>
liche Tage auff Erden                      gewündschet haben. Also weil wir jrrdisch seyn / vnd von der Erden / können wir                      von vns selbsten nichts dann jrrdisches gedencken vnnd begehren. Wie reiche                      Gaben wir auch in Christo an der Seelen haben / seynd wir doch damit nicht zu                      frieden / sondern wollen auch noch etwas in der Welt seyn vnnd haben.</p>
        <p>Es antwortet aber der HErr seinen Jüngern: Es gebühret<note place="right">V. 7, 8.</note> euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde / welche der Vatter                      seiner Macht vorbehalten hat / sondern jhr werdet die Krafft deß heyligen                      Geistes empfahen / welcher auff euch kommen wird / vnd werdet meine Zeugen seyn                      zu Jerusalem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd biß an das Ende der Erden.                      Ist so viel gesagt: Bekümmert euch nur nicht vmb Zeit vnd Stunde / vnd was                      darinnen geschehen solle / alleine predigt / nicht allein den Juden / sondern                      auch den Heyden; den Fortgang befehlet GOtt / der wirds wol wissen zu                      machen.</p>
        <p>Hiemit antwortet Christus auff die fürgelegte Frage / durch nein vnd ja /                      verweiset sie auff jhr Ampt / vnd zeuget was von jhnen geschehen soll oder                      nicht. Erstlich spricht er: Euch gebühret nicht zu wissen Zeit noch Stunde / das                      ist / was in künfftigen Zeiten geschehen soll; Vrsach: Dann solches hat der                      Vatter seiner Macht vorbehalten.</p>
        <p>Es hat zwar GOtt durch seine Propheten / allermeist durch Daniel / vnd in der                      Offenbahrung Johannis in gemein etwas angedeutet / wie es in dem Regiment / vnd                      in der Kirche Gottes würde daher gehen / das meiste aber hat der Vatter                      vorbehalten seiner Gewalt. Wie er alles weiß / vnd alles zu thun Macht hat /                      nach seinem Willen / also hat ers auch seiner Macht vorbehalten / was zu
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[775/0795] liche Tage auff Erden gewündschet haben. Also weil wir jrrdisch seyn / vnd von der Erden / können wir von vns selbsten nichts dann jrrdisches gedencken vnnd begehren. Wie reiche Gaben wir auch in Christo an der Seelen haben / seynd wir doch damit nicht zu frieden / sondern wollen auch noch etwas in der Welt seyn vnnd haben. Es antwortet aber der HErr seinen Jüngern: Es gebühret euch nicht zu wissen Zeit oder Stunde / welche der Vatter seiner Macht vorbehalten hat / sondern jhr werdet die Krafft deß heyligen Geistes empfahen / welcher auff euch kommen wird / vnd werdet meine Zeugen seyn zu Jerusalem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd biß an das Ende der Erden. Ist so viel gesagt: Bekümmert euch nur nicht vmb Zeit vnd Stunde / vnd was darinnen geschehen solle / alleine predigt / nicht allein den Juden / sondern auch den Heyden; den Fortgang befehlet GOtt / der wirds wol wissen zu machen. V. 7, 8. Hiemit antwortet Christus auff die fürgelegte Frage / durch nein vnd ja / verweiset sie auff jhr Ampt / vnd zeuget was von jhnen geschehen soll oder nicht. Erstlich spricht er: Euch gebühret nicht zu wissen Zeit noch Stunde / das ist / was in künfftigen Zeiten geschehen soll; Vrsach: Dann solches hat der Vatter seiner Macht vorbehalten. Es hat zwar GOtt durch seine Propheten / allermeist durch Daniel / vnd in der Offenbahrung Johannis in gemein etwas angedeutet / wie es in dem Regiment / vnd in der Kirche Gottes würde daher gehen / das meiste aber hat der Vatter vorbehalten seiner Gewalt. Wie er alles weiß / vnd alles zu thun Macht hat / nach seinem Willen / also hat ers auch seiner Macht vorbehalten / was zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/795
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 775. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/795>, abgerufen am 18.05.2024.