Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.sonderheit beym Propheten Osea am 13. Todt ich will dir Os. 13, 14.ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn: Das ist eben so viel gesagt: Ich will siegen / vnd der Todt vnd das höllische Reich soll verschlungen vnd verstöret werden. Hieher gehöret auch der Hauptspruch: Deß Weibes Same soll Gen. 3.der Schlangen den Kopff zu tretten; darinn auch versprochen wird / daß deß Satans Reich soll zerstöret werden / vnnd daß solches einer von den Menschen Kindern thun soll. Scheinet also / Luth. n h. l. tom. 6. Ien. germ.wie der Mann Gottes Lutherus redet / daß der Apostel nach seinem reichen Geist hie viele Sprüche auff einen Klumpen schmeltze / vnd giesse darauß einen solchen Text / welcher der gantzen Schrifft Meynung ist. Vber denselben Spruch ergetzet sich der Geist Pauli / vnd macht darüber ein Triumphliedlein; darinnen eben dieselbige Meynung V. 55. 56. 57.gefasset: Todt wo ist dein Stachel? Hölle / wo ist dein Sieg? Der Stachel deß Todtes ist zwar die Sünde / vnd die Krafft der Sünden ist das Gesetz; GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn JEsum Christum. Hie sollen wir vns fürs erst erinnern vnsers grossen Vnglücks / da Sünd / Teuffel vnnd Todt vber vns seynd Meister geworden. Der deß Todtes Macht hat / siegete / vnnd hielt vns gefangen. Vnd dem Todt war ein Spieß gegeben / vnns zu quelen vnd zu stechen. Der Stachol deß Todtes ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz. So bald der Mensch sündiget / fällt er vnter den Fluch deß Gesetzes / der Fluch machet die Sünde zu einem beissenden Wurm / vnd spitzigen Stachel deß Todes. Daher gerathen wir in Gewalt deß Todtes vnd der Höllen. Je mehr Sünde / je kräfftiger der Todt. Dann alle Krafft deß Todtes kompt von der Sünde. Es ist nur ein höllisch Fewer / doch müssen sonderheit beym Propheten Osea am 13. Todt ich will dir Os. 13, 14.ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn: Das ist eben so viel gesagt: Ich will siegen / vnd der Todt vnd das höllische Reich soll verschlungen vnd verstöret werden. Hieher gehöret auch der Hauptspruch: Deß Weibes Same soll Gen. 3.der Schlangen den Kopff zu tretten; darinn auch versprochen wird / daß deß Satans Reich soll zerstöret werden / vnnd daß solches einer von den Menschen Kindern thun soll. Scheinet also / Luth. n h. l. tom. 6. Ien. germ.wie der Mann Gottes Lutherus redet / daß der Apostel nach seinem reichen Geist hie viele Sprüche auff einen Klumpen schmeltze / vnd giesse darauß einen solchen Text / welcher der gantzen Schrifft Meynung ist. Vber denselben Spruch ergetzet sich der Geist Pauli / vnd macht darüber ein Triumphliedlein; dariñen eben dieselbige Meynung V. 55. 56. 57.gefasset: Todt wo ist dein Stachel? Hölle / wo ist dein Sieg? Der Stachel deß Todtes ist zwar die Sünde / vnd die Krafft der Sünden ist das Gesetz; GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn JEsum Christum. Hie sollen wir vns fürs erst erinnern vnsers grossen Vnglücks / da Sünd / Teuffel vnnd Todt vber vns seynd Meister geworden. Der deß Todtes Macht hat / siegete / vnnd hielt vns gefangen. Vnd dem Todt war ein Spieß gegeben / vnns zu quelen vnd zu stechen. Der Stachol deß Todtes ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz. So bald der Mensch sündiget / fällt er vnter den Fluch deß Gesetzes / der Fluch machet die Sünde zu einem beissenden Wurm / vnd spitzigen Stachel deß Todes. Daher gerathen wir in Gewalt deß Todtes vnd der Höllen. Je mehr Sünde / je kräfftiger der Todt. 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sonderheit beym Propheten Osea am 13. Todt ich will dir ein Gifft seyn / Hölle ich will dir eine Pestilentz seyn: Das ist eben so viel gesagt: Ich will siegen / vnd der Todt vnd das höllische Reich soll verschlungen vnd verstöret werden. Hieher gehöret auch der Hauptspruch: Deß Weibes Same soll der Schlangen den Kopff zu tretten; darinn auch versprochen wird / daß deß Satans Reich soll zerstöret werden / vnnd daß solches einer von den Menschen Kindern thun soll. Scheinet also / wie der Mann Gottes Lutherus redet / daß der Apostel nach seinem reichen Geist hie viele Sprüche auff einen Klumpen schmeltze / vnd giesse darauß einen solchen Text / welcher der gantzen Schrifft Meynung ist.
Os. 13, 14.
Gen. 3.
Luth. n h. l. tom. 6. Ien. germ. Vber denselben Spruch ergetzet sich der Geist Pauli / vnd macht darüber ein Triumphliedlein; dariñen eben dieselbige Meynung gefasset: Todt wo ist dein Stachel? Hölle / wo ist dein Sieg? Der Stachel deß Todtes ist zwar die Sünde / vnd die Krafft der Sünden ist das Gesetz; GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / durch vnsern HErrn JEsum Christum.
V. 55. 56. 57. Hie sollen wir vns fürs erst erinnern vnsers grossen Vnglücks / da Sünd / Teuffel vnnd Todt vber vns seynd Meister geworden. Der deß Todtes Macht hat / siegete / vnnd hielt vns gefangen. Vnd dem Todt war ein Spieß gegeben / vnns zu quelen vnd zu stechen. Der Stachol deß Todtes ist die Sünde / die Krafft der Sünden ist das Gesetz. So bald der Mensch sündiget / fällt er vnter den Fluch deß Gesetzes / der Fluch machet die Sünde zu einem beissenden Wurm / vnd spitzigen Stachel deß Todes. Daher gerathen wir in Gewalt deß Todtes vnd der Höllen. Je mehr Sünde / je kräfftiger der Todt. Dann alle Krafft deß Todtes kompt von der Sünde. Es ist nur ein höllisch Fewer / doch müssen
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 756. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/776>, abgerufen am 16.02.2025. |