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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ckung suchen? Viel weniger kan das ewige Leben leiden / Kranckheit / Wiederwärtigkeit / Noth vnd Gefahr. Das verweßliche kan nicht erben das vnverweßliche. Dann was were mir das für ein Himmel / da mein Leib sich noch müste für Kranckheit vnd Wehtag fürchten?

Darumb mag Fleisch vnnd Blut das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden / daß nichts bleibe / was der Teuffel darein geblasen / Vnverstand / Irrthumb / Boßheit: Ja auch die Natur selbst kan nicht also bleiben / wie sie erschaffen ist / dann gesetzet / wir weren rein ohne Sünde / gleich wie Adam in seiner ersten Erschaffung / so hätten wir doch nur einen natürlichen Leib mit natürlichen Eygenschafften. In den Himmel gehöret ein geistlicher Leib. Darumb ist nothwendig / diß verweßliche muß anziehen das vnverweßliche / vnnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Vnd ehe das geschicht / können wir das ewige Leben nicht besitzen. Sonsten haben wir schon das recht zum ewigen Leben. Weil wir durch JEsum GOttes Kinder seyn / seynd wir auch seine Erben. Gleichwol können wir noch nicht zum Besitz gestattet werden in diesem Leben; das macht / Fleisch vnnd Blut kan das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden.

Hierbey bedenck lieber Christ / was für ein grosser Schad vns geschicht / wenn wir sterben. So lang wir diesen Madensack nehren vnd schmücken / so lang bawen wir das Elend; wann aber dieser Madensack zu nicht wird / da werden wir erst bereytet zur rechten Schönheit. Was ist nun sterben / als den alten zerrissenen Rock wegwerffen / daß ich in der herrlichen Aufferstehung einen newen anziehe? Nicht zwar einen frembden Leib / sondern meinen eignen / damit ich nun bekley det bin / aber mit viel ander Farben. Hie nehre ich meinen Leib mit Ochsen vnnd Schweinenfleisch / vnnd mit Koth der Erden / darauß allerley Gewächs seinen Safft hat. Aber Koth bringt Koth. Wenn ich nun mit Göttlicher Hülffe selig

ckung suchen? Viel weniger kan das ewige Leben leiden / Kranckheit / Wiederwärtigkeit / Noth vnd Gefahr. Das verweßliche kan nicht erben das vnverweßliche. Dann was were mir das für ein Himmel / da mein Leib sich noch müste für Kranckheit vnd Wehtag fürchten?

Darumb mag Fleisch vnnd Blut das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden / daß nichts bleibe / was der Teuffel darein geblasen / Vnverstand / Irrthumb / Boßheit: Ja auch die Natur selbst kan nicht also bleiben / wie sie erschaffen ist / dann gesetzet / wir weren rein ohne Sünde / gleich wie Adam in seiner ersten Erschaffung / so hätten wir doch nur einen natürlichen Leib mit natürlichen Eygenschafften. In den Himmel gehöret ein geistlicher Leib. Darumb ist nothwendig / diß verweßliche muß anziehen das vnverweßliche / vnnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Vnd ehe das geschicht / können wir das ewige Leben nicht besitzen. Sonsten haben wir schon das recht zum ewigen Leben. Weil wir durch JEsum GOttes Kinder seyn / seynd wir auch seine Erben. Gleichwol können wir noch nicht zum Besitz gestattet werden in diesem Leben; das macht / Fleisch vnnd Blut kan das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden.

Hierbey bedenck lieber Christ / was für ein grosser Schad vns geschicht / wenn wir sterben. So lang wir diesen Madensack nehren vnd schmücken / so lang bawen wir das Elend; wann aber dieser Madensack zu nicht wird / da werden wir erst bereytet zur rechten Schönheit. Was ist nun sterben / als den alten zerrissenen Rock wegwerffen / daß ich in der herrlichen Aufferstehung einen newen anziehe? Nicht zwar einen frembden Leib / sondern meinen eignen / damit ich nun bekley det bin / aber mit viel ander Farben. Hie nehre ich meinen Leib mit Ochsen vnnd Schweinenfleisch / vnnd mit Koth der Erden / darauß allerley Gewächs seinen Safft hat. Aber Koth bringt Koth. Weñ ich nun mit Göttlicher Hülffe selig

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[754/0774] ckung suchen? Viel weniger kan das ewige Leben leiden / Kranckheit / Wiederwärtigkeit / Noth vnd Gefahr. Das verweßliche kan nicht erben das vnverweßliche. Dann was were mir das für ein Himmel / da mein Leib sich noch müste für Kranckheit vnd Wehtag fürchten? Darumb mag Fleisch vnnd Blut das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden / daß nichts bleibe / was der Teuffel darein geblasen / Vnverstand / Irrthumb / Boßheit: Ja auch die Natur selbst kan nicht also bleiben / wie sie erschaffen ist / dann gesetzet / wir weren rein ohne Sünde / gleich wie Adam in seiner ersten Erschaffung / so hätten wir doch nur einen natürlichen Leib mit natürlichen Eygenschafften. In den Himmel gehöret ein geistlicher Leib. Darumb ist nothwendig / diß verweßliche muß anziehen das vnverweßliche / vnnd diß sterbliche muß anziehen die Vnsterbligkeit. Vnd ehe das geschicht / können wir das ewige Leben nicht besitzen. Sonsten haben wir schon das recht zum ewigen Leben. Weil wir durch JEsum GOttes Kinder seyn / seynd wir auch seine Erben. Gleichwol können wir noch nicht zum Besitz gestattet werden in diesem Leben; das macht / Fleisch vnnd Blut kan das Reich GOttes nicht ererben / es muß verwandelt werden. Hierbey bedenck lieber Christ / was für ein grosser Schad vns geschicht / wenn wir sterben. So lang wir diesen Madensack nehren vnd schmücken / so lang bawen wir das Elend; wann aber dieser Madensack zu nicht wird / da werden wir erst bereytet zur rechten Schönheit. Was ist nun sterben / als den alten zerrissenen Rock wegwerffen / daß ich in der herrlichen Aufferstehung einen newen anziehe? Nicht zwar einen frembden Leib / sondern meinen eignen / damit ich nun bekley det bin / aber mit viel ander Farben. Hie nehre ich meinen Leib mit Ochsen vnnd Schweinenfleisch / vnnd mit Koth der Erden / darauß allerley Gewächs seinen Safft hat. Aber Koth bringt Koth. Weñ ich nun mit Göttlicher Hülffe selig

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/774>, abgerufen am 22.11.2024.