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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Sihe / das muß seyn die Probe deines Glaubens / wer auß Gott geboren ist der liebet Gott / befleissiget sich zu halten seine Gebott / vnd vberwindet die Welt / es gehe vns wol oder vbel darinnen; wer aber nicht vberwindet / der ist auch nicht auß Gott gebohren. Begehrestu nun nicht die Welt zu vberwinden / magstu wol viel rühmen von Christo vnd dem Glauben / aber dein Werck zeuget wieder dich / daß du nicht ein Kind Gottes seyest / auß Gott geboren. Bistu faul vnd verdrossen die Welt zu vberwinden / so thue auch Gott nicht die Schmache an / daß du sagest du seyst auß Gott geboren. Deuchts dir ein schwer Ding zu seyn / in der Welt zu leben / vnd dennoch die Welt nichts achten; so bedenck / wie ein hoch Ding es sey / auß Gott geboren seyn: Im 84. Psalm steht geschrieben:Psal. 84, 3. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / daß man sehen muß / der rechte GOtt sey zu Zion. Wer ein Kind Gottes seyn will / auß Gott geboren / muß auch grosse Dinge thun. Dann diese Geburt macht Könige vnd Fürsten / vnd solche starcke Helden / die die gantze Welt vberwinden / solche Ritter / die hindan setzen vnd verachten alles was in der Welt ist / es sey gutes oder böses / alles damit der Teuffel das begierige Hertz reitzen vnd locken / vnd das blöde erschrecken kan. Darumb achte es für deine Hoheit / alles vberwinden vnd verachten gegen der Liebe Gottes.

Dem Fleisch wirds schwer fürkommen / du aber wisse / daßIoh. 16, 33. Aug. Quantaslibet machinas adversus nos erigat Sathan, quando non tenet locum cordis, ubi fides habitat, ejectus estforas, & sunt omnia salva. Christus vor dir die Welt vberwunden hat. Darumb haben wir vns für das Reich deß Teuffels als einem bezwungen Feind nichts zu fürchten. Der Teuffel sampt der Welt ist wie ein gifftiges niedergeschlagenes Thier / das beisset nach den Füssen / weil es ans Haupt nicht mehr reichen kan. Es wird zwar viel beginnen vnnd starck ansetzen / so es aber nur nit das Hertz einnimbt / da der Glaube seinen Sitz hat / so ists noch alles gut / vnd hat der Feind noch nicht gewonnen.

Befindestu dich also im Glauben verwahret / so sey nur deines Glaubens gewiß / O wie reichen Trost hastu! Wie kanstu so

Sihe / das muß seyn die Probe deines Glaubens / wer auß Gott geboren ist der liebet Gott / befleissiget sich zu halten seine Gebott / vnd vberwindet die Welt / es gehe vns wol oder vbel darinnen; wer aber nicht vberwindet / der ist auch nicht auß Gott gebohren. Begehrestu nun nicht die Welt zu vberwinden / magstu wol viel rühmen von Christo vnd dem Glauben / aber dein Werck zeuget wieder dich / daß du nicht ein Kind Gottes seyest / auß Gott geboren. Bistu faul vnd verdrossen die Welt zu vberwinden / so thue auch Gott nicht die Schmache an / daß du sagest du seyst auß Gott geboren. Deuchts dir ein schwer Ding zu seyn / in der Welt zu leben / vnd dennoch die Welt nichts achten; so bedenck / wie ein hoch Ding es sey / auß Gott geboren seyn: Im 84. Psalm steht geschrieben:Psal. 84, 3. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / daß man sehen muß / der rechte GOtt sey zu Zion. Wer ein Kind Gottes seyn will / auß Gott geboren / muß auch grosse Dinge thun. Dann diese Geburt macht Könige vnd Fürsten / vnd solche starcke Helden / die die gantze Welt vberwinden / solche Ritter / die hindan setzen vnd verachten alles was in der Welt ist / es sey gutes oder böses / alles damit der Teuffel das begierige Hertz reitzen vnd locken / vnd das blöde erschrecken kan. Darumb achte es für deine Hoheit / alles vberwinden vnd verachten gegen der Liebe Gottes.

Dem Fleisch wirds schwer fürkommen / du aber wisse / daßIoh. 16, 33. Aug. Quãtaslibet machinas adversus nos erigat Sathã, quãdo non tenet locum cordis, ubi fides habitat, ejectus estforas, & sũt omnia salva. Christus vor dir die Welt vberwunden hat. Darumb haben wir vns für das Reich deß Teuffels als einem bezwungen Feind nichts zu fürchten. Der Teuffel sampt der Welt ist wie ein gifftiges niedergeschlagenes Thier / das beisset nach den Füssen / weil es ans Haupt nicht mehr reichen kan. Es wird zwar viel beginnen vnnd starck ansetzen / so es aber nur nit das Hertz einnimbt / da der Glaube seinen Sitz hat / so ists noch alles gut / vnd hat der Feind noch nicht gewonnen.

Befindestu dich also im Glauben verwahret / so sey nur deines Glaubens gewiß / O wie reichen Trost hastu! Wie kanstu so

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[683/0703] Sihe / das muß seyn die Probe deines Glaubens / wer auß Gott geboren ist der liebet Gott / befleissiget sich zu halten seine Gebott / vnd vberwindet die Welt / es gehe vns wol oder vbel darinnen; wer aber nicht vberwindet / der ist auch nicht auß Gott gebohren. Begehrestu nun nicht die Welt zu vberwinden / magstu wol viel rühmen von Christo vnd dem Glauben / aber dein Werck zeuget wieder dich / daß du nicht ein Kind Gottes seyest / auß Gott geboren. Bistu faul vnd verdrossen die Welt zu vberwinden / so thue auch Gott nicht die Schmache an / daß du sagest du seyst auß Gott geboren. Deuchts dir ein schwer Ding zu seyn / in der Welt zu leben / vnd dennoch die Welt nichts achten; so bedenck / wie ein hoch Ding es sey / auß Gott geboren seyn: Im 84. Psalm steht geschrieben: Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / daß man sehen muß / der rechte GOtt sey zu Zion. Wer ein Kind Gottes seyn will / auß Gott geboren / muß auch grosse Dinge thun. Dann diese Geburt macht Könige vnd Fürsten / vnd solche starcke Helden / die die gantze Welt vberwinden / solche Ritter / die hindan setzen vnd verachten alles was in der Welt ist / es sey gutes oder böses / alles damit der Teuffel das begierige Hertz reitzen vnd locken / vnd das blöde erschrecken kan. Darumb achte es für deine Hoheit / alles vberwinden vnd verachten gegen der Liebe Gottes. Psal. 84, 3. Dem Fleisch wirds schwer fürkommen / du aber wisse / daß Christus vor dir die Welt vberwunden hat. Darumb haben wir vns für das Reich deß Teuffels als einem bezwungen Feind nichts zu fürchten. Der Teuffel sampt der Welt ist wie ein gifftiges niedergeschlagenes Thier / das beisset nach den Füssen / weil es ans Haupt nicht mehr reichen kan. Es wird zwar viel beginnen vnnd starck ansetzen / so es aber nur nit das Hertz einnimbt / da der Glaube seinen Sitz hat / so ists noch alles gut / vnd hat der Feind noch nicht gewonnen. Ioh. 16, 33. Aug. Quãtaslibet machinas adversus nos erigat Sathã, quãdo non tenet locum cordis, ubi fides habitat, ejectus estforas, & sũt omnia salva. Befindestu dich also im Glauben verwahret / so sey nur deines Glaubens gewiß / O wie reichen Trost hastu! Wie kanstu so

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/703>, abgerufen am 22.11.2024.