Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

Eben dieser / auff welchen alle Propheten weisen / ist JEsus von Nazareth / der Gecreutzigte / der wieder von Todten erstanden ist. Welches sich also befindet / wann man alle Weissagung von dem HErrn Messia hält gegen das Leben vnsers JEsus. Die Summa der Prophetischen Lehre ist / daß Gott wolt seinen Sohn senden / vnnd denselben lassen Mensch werden auß dem Samen Abrahams; derselbe solte leyden vnnd sterben für die Sünde der Menschen / vnd hernachmals erhaben werden / vnnd also dem höllischen Feind sein Reich zerstören. Das alles ist in vnserm JEsu erfüllet.

Wann nun Petrus saget / daß von diesem JEsu / der getödtet / vnd wie der vom Todte aufferstanden ist / alle Propheten zeugen / wie durch seinen Namen / alle die an jhn glauben / Vergebung der Sünden empfahen sollen; bethewret er / daß Jesus der Gecreutziget / vnd wieder aufferstanden ist / sey der wahre Messias vnd Gesalbter Gottes / ein Erlöser aller Menschen. Auff jhn haben gesehen / alle die auffs Reich Gottes vor seiner Zukunfft gewartet haben; auff jhn sehen wir auch. Hie ist ein Himmel / eine Seligkeit / ein Weg zum ewigen Leben / ein Christus / ein Glaube. Wie vnd wodurch die Altvätter seynd selig worden / also vnd durch denselben hoffen wir auch selig zu werden. Da ist kein Vnderscheid / ohn allein / daß sie gesehen haben / auff den Gesalbten deß HERRN / von GOtt verheissen / der kommen solte; wir sehen auff denselbigen Gesalbten / doch aber als auff einen / der schon gekommen ist. Alle Glaubige vnd alle Heyligen stimmen auff Christum.

Dieser einträchtiger consens bekräfftiget vns sehr. Dann leicht geräth ein Christ auff wunderliche Gedancken / wann man die Niedrigkeit vnnd Schmach Christi betrachtet; was solt vns da anders stärcken / als daß viel hundert Jahr zuvor GOtt vnnd die Propheten verheissen haben / durch solch einen verschmäheten Messiam / deß Teuffels Reich zu zerstören / vnd sein Reich in vns anzurichten.

Eben dieser / auff welchen alle Propheten weisen / ist JEsus von Nazareth / der Gecreutzigte / der wieder von Todten erstanden ist. Welches sich also befindet / wann man alle Weissagung von dem HErrn Messia hält gegen das Leben vnsers JEsus. Die Summa der Prophetischen Lehre ist / daß Gott wolt seinen Sohn senden / vnnd denselben lassen Mensch werden auß dem Samen Abrahams; derselbe solte leyden vnnd sterben für die Sünde der Menschen / vnd hernachmals erhaben werden / vnnd also dem höllischen Feind sein Reich zerstören. Das alles ist in vnserm JEsu erfüllet.

Wann nun Petrus saget / daß von diesem JEsu / der getödtet / vnd wie der vom Todte aufferstanden ist / alle Propheten zeugen / wie durch seinen Namen / alle die an jhn glauben / Vergebung der Sünden empfahen sollen; bethewret er / daß Jesus der Gecreutziget / vnd wieder aufferstanden ist / sey der wahre Messias vnd Gesalbter Gottes / ein Erlöser aller Menschen. Auff jhn haben gesehen / alle die auffs Reich Gottes vor seiner Zukunfft gewartet haben; auff jhn sehen wir auch. Hie ist ein Himmel / eine Seligkeit / ein Weg zum ewigen Leben / ein Christus / ein Glaube. Wie vnd wodurch die Altvätter seynd selig worden / also vnd durch denselben hoffen wir auch selig zu werden. Da ist kein Vnderscheid / ohn allein / daß sie gesehen haben / auff den Gesalbten deß HERRN / von GOtt verheissen / der kommen solte; wir sehen auff denselbigen Gesalbten / doch aber als auff einen / der schon gekommen ist. Alle Glaubige vnd alle Heyligen stimmen auff Christum.

Dieser einträchtiger consens bekräfftiget vns sehr. Dann leicht geräth ein Christ auff wunderliche Gedancken / wann man die Niedrigkeit vnnd Schmach Christi betrachtet; was solt vns da anders stärcken / als daß viel hundert Jahr zuvor GOtt vnnd die Propheten verheissen haben / durch solch einen verschmäheten Messiam / deß Teuffels Reich zu zerstören / vnd sein Reich in vns anzurichten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0654" n="634"/>
        <p>Eben dieser / auff welchen alle Propheten weisen / ist JEsus von Nazareth / der                      Gecreutzigte / der wieder von Todten erstanden ist. Welches sich also befindet /                      wann man alle Weissagung von dem HErrn Messia hält gegen das Leben vnsers JEsus.                      Die Summa der Prophetischen Lehre ist / daß Gott wolt seinen Sohn senden / vnnd                      denselben lassen Mensch werden auß dem Samen Abrahams; derselbe solte leyden                      vnnd sterben für die Sünde der Menschen / vnd hernachmals erhaben werden / vnnd                      also dem höllischen Feind sein Reich zerstören. Das alles ist in vnserm JEsu                      erfüllet.</p>
        <p>Wann nun Petrus saget / daß von diesem JEsu / der getödtet / vnd wie der vom                      Todte aufferstanden ist / alle Propheten zeugen / wie durch seinen Namen / alle                      die an jhn glauben / Vergebung der Sünden empfahen sollen; bethewret er / daß                      Jesus der Gecreutziget / vnd wieder aufferstanden ist / sey der wahre Messias                      vnd Gesalbter Gottes / ein Erlöser aller Menschen. Auff jhn haben gesehen / alle                      die auffs Reich Gottes vor seiner Zukunfft gewartet haben; auff jhn sehen wir                      auch. Hie ist ein Himmel / eine Seligkeit / ein Weg zum ewigen Leben / ein                      Christus / ein Glaube. Wie vnd wodurch die Altvätter seynd selig worden / also                      vnd durch denselben hoffen wir auch selig zu werden. Da ist kein Vnderscheid /                      ohn allein / daß sie gesehen haben / auff den Gesalbten deß HERRN / von GOtt                      verheissen / der kommen solte; wir sehen auff denselbigen Gesalbten / doch aber                      als auff einen / der schon gekommen ist. Alle Glaubige vnd alle Heyligen stimmen                      auff Christum.</p>
        <p>Dieser einträchtiger consens bekräfftiget vns sehr. Dann leicht geräth ein Christ                      auff wunderliche Gedancken / wann man die Niedrigkeit vnnd Schmach Christi                      betrachtet; was solt vns da anders stärcken / als daß viel hundert Jahr zuvor                      GOtt vnnd die Propheten verheissen haben / durch solch einen verschmäheten                      Messiam / deß Teuffels Reich zu zerstören / vnd sein Reich in vns                      anzurichten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[634/0654] Eben dieser / auff welchen alle Propheten weisen / ist JEsus von Nazareth / der Gecreutzigte / der wieder von Todten erstanden ist. Welches sich also befindet / wann man alle Weissagung von dem HErrn Messia hält gegen das Leben vnsers JEsus. Die Summa der Prophetischen Lehre ist / daß Gott wolt seinen Sohn senden / vnnd denselben lassen Mensch werden auß dem Samen Abrahams; derselbe solte leyden vnnd sterben für die Sünde der Menschen / vnd hernachmals erhaben werden / vnnd also dem höllischen Feind sein Reich zerstören. Das alles ist in vnserm JEsu erfüllet. Wann nun Petrus saget / daß von diesem JEsu / der getödtet / vnd wie der vom Todte aufferstanden ist / alle Propheten zeugen / wie durch seinen Namen / alle die an jhn glauben / Vergebung der Sünden empfahen sollen; bethewret er / daß Jesus der Gecreutziget / vnd wieder aufferstanden ist / sey der wahre Messias vnd Gesalbter Gottes / ein Erlöser aller Menschen. Auff jhn haben gesehen / alle die auffs Reich Gottes vor seiner Zukunfft gewartet haben; auff jhn sehen wir auch. Hie ist ein Himmel / eine Seligkeit / ein Weg zum ewigen Leben / ein Christus / ein Glaube. Wie vnd wodurch die Altvätter seynd selig worden / also vnd durch denselben hoffen wir auch selig zu werden. Da ist kein Vnderscheid / ohn allein / daß sie gesehen haben / auff den Gesalbten deß HERRN / von GOtt verheissen / der kommen solte; wir sehen auff denselbigen Gesalbten / doch aber als auff einen / der schon gekommen ist. Alle Glaubige vnd alle Heyligen stimmen auff Christum. Dieser einträchtiger consens bekräfftiget vns sehr. Dann leicht geräth ein Christ auff wunderliche Gedancken / wann man die Niedrigkeit vnnd Schmach Christi betrachtet; was solt vns da anders stärcken / als daß viel hundert Jahr zuvor GOtt vnnd die Propheten verheissen haben / durch solch einen verschmäheten Messiam / deß Teuffels Reich zu zerstören / vnd sein Reich in vns anzurichten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/654
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/654>, abgerufen am 17.05.2024.