Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

zum Volck / er ist aufferstanden von den Todten / vnnd werde der letzte Betrug ärger dann der erste. Pilatus sprach zu jhnen / da habet jhr die Hüter / gehet hin / vnd verwahret wie jhr wisset.

Sie giengen hin / vnd verwahreten das Grab mit Hütern / vnd versiegelten den Stein.

Geliebte in Christo JEsu.

NAch dem alles vollenbracht / was von dem Leiden vnsersExord. In mortuo Iesu habitat vita. Erlösers zuvor verkündiget / rufft JEsus laut: Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände. Vnd als er das gesagt / neigt er das Haupt / vnd gab den Geist auff.

Soweit haben wir diese Fastenzeit von dem Leiden Christi geprediget. Ruhe hie ein wenig vnter dem Creutz / du glaubige Seele / vnd betrachte den Leib deß gecreutzigten JEsu.

Sihe da ist keine Gestalt die vns möchte gefallen / da ist kein Ansehen / das jhn für der Welt möchte herrlich machen. Seine Arme seynd außgespannet / Hände vnd Füsse seynd angenagelt / der gantze Leib ist gerecket / daß man alle seine Glieder zehlen möchte. Das Haupt ist geneigt gegen die Erde. Da hanget ein Leib in seinem Blut gantz erblichen vnd lebloß.

Soll dann dieser erblichener vnd lebloser Leib seyn ein Tempel deines Lebens / der Brunn deines Segens / vnnd der Schatz deiner Seelen? Ja so ists vnd nicht anders. Mein Leben ligt verborgen in diesem todt verblichenen Leib / am verfluchten Holtz hanget mein Segen.

Verflucht ist das Holtz deß Creutzes. Dann verflucht istDeut. 21. V. ult. der am Holtz stirbt / aber dieses verfluchte Holtz ist nun ein Holtz deß Lebens / ein Baum voller Segen / dann es stehet geschrieben:

zum Volck / er ist aufferstanden von den Todten / vnnd werde der letzte Betrug ärger dann der erste. Pilatus sprach zu jhnen / da habet jhr die Hüter / gehet hin / vnd verwahret wie jhr wisset.

Sie giengen hin / vnd verwahreten das Grab mit Hütern / vnd versiegelten den Stein.

Geliebte in Christo JEsu.

NAch dem alles vollenbracht / was von dem Leiden vnsersExord. In mortuo Iesu habitat vita. Erlösers zuvor verkündiget / rufft JEsus laut: Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände. Vnd als er das gesagt / neigt er das Haupt / vnd gab den Geist auff.

Soweit haben wir diese Fastenzeit von dem Leiden Christi geprediget. Ruhe hie ein wenig vnter dem Creutz / du glaubige Seele / vnd betrachte den Leib deß gecreutzigten JEsu.

Sihe da ist keine Gestalt die vns möchte gefallen / da ist kein Ansehen / das jhn für der Welt möchte herrlich machen. Seine Arme seynd außgespannet / Hände vnd Füsse seynd angenagelt / der gantze Leib ist gerecket / daß man alle seine Glieder zehlen möchte. Das Haupt ist geneigt gegen die Erde. Da hanget ein Leib in seinem Blut gantz erblichen vnd lebloß.

Soll dann dieser erblichener vnd lebloser Leib seyn ein Tempel deines Lebens / der Brunn deines Segens / vnnd der Schatz deiner Seelen? Ja so ists vnd nicht anders. Mein Leben ligt verborgen in diesem todt verblichenen Leib / am verfluchten Holtz hanget mein Segen.

Verflucht ist das Holtz deß Creutzes. Dann verflucht istDeut. 21. V. ult. der am Holtz stirbt / aber dieses verfluchte Holtz ist nun ein Holtz deß Lebens / ein Baum voller Segen / dann es stehet geschrieben:

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0591" n="571"/>
zum Volck / er ist aufferstanden von den Todten /                      vnnd werde der letzte Betrug ärger dann der erste. Pilatus sprach zu jhnen / da                      habet jhr die Hüter / gehet hin / vnd verwahret wie jhr wisset.</p>
        <p>Sie giengen hin / vnd verwahreten das Grab mit Hütern / vnd versiegelten den                      Stein.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Geliebte in Christo JEsu.</head><lb/>
        <p>NAch dem alles vollenbracht / was von dem Leiden vnsers<note place="right">Exord. In mortuo Iesu habitat vita.</note> Erlösers zuvor verkündiget /                      rufft JEsus laut: Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände. Vnd als er das                      gesagt / neigt er das Haupt / vnd gab den Geist auff.</p>
        <p>Soweit haben wir diese Fastenzeit von dem Leiden Christi geprediget. Ruhe hie ein                      wenig vnter dem Creutz / du glaubige Seele / vnd betrachte den Leib deß                      gecreutzigten JEsu.</p>
        <p>Sihe da ist keine Gestalt die vns möchte gefallen / da ist kein Ansehen / das jhn                      für der Welt möchte herrlich machen. Seine Arme seynd außgespannet / Hände vnd                      Füsse seynd angenagelt / der gantze Leib ist gerecket / daß man alle seine                      Glieder zehlen möchte. Das Haupt ist geneigt gegen die Erde. Da hanget ein Leib                      in seinem Blut gantz erblichen vnd lebloß.</p>
        <p>Soll dann dieser erblichener vnd lebloser Leib seyn ein Tempel deines Lebens /                      der Brunn deines Segens / vnnd der Schatz deiner Seelen? Ja so ists vnd nicht                      anders. Mein Leben ligt verborgen in diesem todt verblichenen Leib / am                      verfluchten Holtz hanget mein Segen.</p>
        <p>Verflucht ist das Holtz deß Creutzes. Dann verflucht ist<note place="right">Deut. 21. V. ult.</note> der am Holtz stirbt / aber                      dieses verfluchte Holtz ist nun ein Holtz deß Lebens / ein Baum voller Segen /                      dann es stehet geschrieben:
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[571/0591] zum Volck / er ist aufferstanden von den Todten / vnnd werde der letzte Betrug ärger dann der erste. Pilatus sprach zu jhnen / da habet jhr die Hüter / gehet hin / vnd verwahret wie jhr wisset. Sie giengen hin / vnd verwahreten das Grab mit Hütern / vnd versiegelten den Stein. Geliebte in Christo JEsu. NAch dem alles vollenbracht / was von dem Leiden vnsers Erlösers zuvor verkündiget / rufft JEsus laut: Vatter ich befehl meinen Geist in deine Hände. Vnd als er das gesagt / neigt er das Haupt / vnd gab den Geist auff. Exord. In mortuo Iesu habitat vita. Soweit haben wir diese Fastenzeit von dem Leiden Christi geprediget. Ruhe hie ein wenig vnter dem Creutz / du glaubige Seele / vnd betrachte den Leib deß gecreutzigten JEsu. Sihe da ist keine Gestalt die vns möchte gefallen / da ist kein Ansehen / das jhn für der Welt möchte herrlich machen. Seine Arme seynd außgespannet / Hände vnd Füsse seynd angenagelt / der gantze Leib ist gerecket / daß man alle seine Glieder zehlen möchte. Das Haupt ist geneigt gegen die Erde. Da hanget ein Leib in seinem Blut gantz erblichen vnd lebloß. Soll dann dieser erblichener vnd lebloser Leib seyn ein Tempel deines Lebens / der Brunn deines Segens / vnnd der Schatz deiner Seelen? Ja so ists vnd nicht anders. Mein Leben ligt verborgen in diesem todt verblichenen Leib / am verfluchten Holtz hanget mein Segen. Verflucht ist das Holtz deß Creutzes. Dann verflucht ist der am Holtz stirbt / aber dieses verfluchte Holtz ist nun ein Holtz deß Lebens / ein Baum voller Segen / dann es stehet geschrieben: Deut. 21. V. ult.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/591
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/591>, abgerufen am 22.07.2024.