Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

JEsu / sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel vnd auff Erden / auch vnter der Erden sind. Kniebeugen ist bey Menschen eine eusserliche Geberde / vnd Zeichen der Ehrerbietung. Bedeutet hie in gemein die Vnterthänigkeit aller Creaturen / die sich müssen vnter Christo beugen / jhn ehren / anbeten vnd fürchten. Das müssen sie thun dem Menschen Christo; Indem Namen JEsu / müssen sich alle Knye beugen. Das ist: Nach seinem Befehl vnd Willen müssen sie sich richten / vnd jhm zu Gebotte stehen. Die dermassen Christo vnterworffen seyn / werden in drey Hauffen getheilet. Erstlich müssen jhm vnterthan seyn die himmlische Creaturen / als die Engel vnnd außerwehlte Seelen im Himmel; Zum andern die jrrdische / als Menschen / vnnd alles was auff Erden ist; Zum dritten / die vnterirrdische / als die Teuffel vnd verdampte Seelen der Menschen. Die vnterirrdische heissen / nicht eben darumb / weil jhr Ort vnd Wohnung vnter der Erden ist; sintemal auch sonsten die bösen Geister 1. Petr. 5, 8. Eph. 6, 12.in Heiliger Schrifft beschrieben werden / als in der Welt herumbschleichende Geister / die in der Welt herrschen; vielmehr werden sie vnterirrdisch genennt jhres Standes halben / weil sie noch weit vnter die jrrdische Creaturen verstossen seyn. Dazu können wir eine scheutzliche Wohnung nicht besser vns einbilden / als vnter der gestalt einer finstern Abgrund in der Erden. Diese alle müssen für dem Menschen Christo Knie beugen / die Glaubigen zwar also / daß sie nicht allein mit den H. Engeln jhn preisen vnd loben / sondern auch jhr Hoffnung vnd Zuversicht auff jhn setzen; die gottlosen aber sampt den Teufflen also / daß sie für jhm müssen erschrecken. Iac. 2, 19.Dann die Teuffel glauben auch / vnd zittern / wie Jacobus sagt. Alle Creaturen in gemein müssen sich nach seinem Winck vnd Willen richten. Also ist deiselbe der eine kleine Zeit vnter alle Engeln vnd Menschen gebeuget / vnnd ein verachtes Würmlein geworden / bald hernach über alle Engel vnnd Teuffel er-

JEsu / sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel vnd auff Erden / auch vnter der Erden sind. Kniebeugen ist bey Menschen eine eusserliche Geberde / vnd Zeichen der Ehrerbietung. Bedeutet hie in gemein die Vnterthänigkeit aller Creaturen / die sich müssen vnter Christo beugen / jhn ehren / anbeten vnd fürchten. Das müssen sie thun dem Menschen Christo; Indem Namen JEsu / müssen sich alle Knye beugen. Das ist: Nach seinem Befehl vnd Willen müssen sie sich richten / vnd jhm zu Gebotte stehen. Die dermassen Christo vnterworffen seyn / werden in drey Hauffen getheilet. Erstlich müssen jhm vnterthan seyn die him̃lische Creaturen / als die Engel vnnd außerwehlte Seelen im Himmel; Zum andern die jrrdische / als Menschen / vnnd alles was auff Erden ist; Zum dritten / die vnterirrdische / als die Teuffel vnd verdampte Seelen der Menschen. Die vnterirrdische heissen / nicht eben darumb / weil jhr Ort vnd Wohnung vnter der Erden ist; sintemal auch sonsten die bösen Geister 1. Petr. 5, 8. Eph. 6, 12.in Heiliger Schrifft beschrieben werden / als in der Welt herumbschleichende Geister / die in der Welt herrschen; vielmehr werden sie vnterirrdisch genennt jhres Standes halben / weil sie noch weit vnter die jrrdische Creaturen verstossen seyn. Dazu können wir eine scheutzliche Wohnung nicht besser vns einbilden / als vnter der gestalt einer finstern Abgrund in der Erden. Diese alle müssen für dem Menschen Christo Knie beugen / die Glaubigen zwar also / daß sie nicht allein mit den H. Engeln jhn preisen vnd loben / sondern auch jhr Hoffnung vnd Zuversicht auff jhn setzen; die gottlosen aber sampt den Teufflen also / daß sie für jhm müssen erschrecken. Iac. 2, 19.Dann die Teuffel glauben auch / vnd zittern / wie Jacobus sagt. Alle Creaturen in gemein müssen sich nach seinem Winck vnd Willen richten. Also ist deiselbe der eine kleine Zeit vnter alle Engeln vnd Menschen gebeuget / vnnd ein verachtes Würmlein geworden / bald hernach über alle Engel vnnd Teuffel er-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0580" n="560"/>
JEsu / sich beugen sollen                      alle der Knye / die im Himmel vnd auff Erden / auch vnter der Erden sind.                      Kniebeugen ist bey Menschen eine eusserliche Geberde / vnd Zeichen der                      Ehrerbietung. Bedeutet hie in gemein die Vnterthänigkeit aller Creaturen / die                      sich müssen vnter Christo beugen / jhn ehren / anbeten vnd fürchten. Das müssen                      sie thun dem Menschen Christo; Indem Namen JEsu / müssen sich alle Knye beugen.                      Das ist: Nach seinem Befehl vnd Willen müssen sie sich richten / vnd jhm zu                      Gebotte stehen. Die dermassen Christo vnterworffen seyn / werden in drey Hauffen                      getheilet. Erstlich müssen jhm vnterthan seyn die him&#x0303;lische                      Creaturen / als die Engel vnnd außerwehlte Seelen im Himmel; Zum andern die                      jrrdische / als Menschen / vnnd alles was auff Erden ist; Zum dritten / die                      vnterirrdische / als die Teuffel vnd verdampte Seelen der Menschen. Die                      vnterirrdische heissen / nicht eben darumb / weil jhr Ort vnd Wohnung vnter der                      Erden ist; sintemal auch sonsten die bösen Geister <note place="left">1.                          Petr. 5, 8. Eph. 6, 12.</note>in Heiliger Schrifft beschrieben werden / als                      in der Welt herumbschleichende Geister / die in der Welt herrschen; vielmehr                      werden sie vnterirrdisch genennt jhres Standes halben / weil sie noch weit vnter                      die jrrdische Creaturen verstossen seyn. Dazu können wir eine scheutzliche                      Wohnung nicht besser vns einbilden / als vnter der gestalt einer finstern                      Abgrund in der Erden. Diese alle müssen für dem Menschen Christo Knie beugen /                      die Glaubigen zwar also / daß sie nicht allein mit den H. Engeln jhn preisen vnd                      loben / sondern auch jhr Hoffnung vnd Zuversicht auff jhn setzen; die gottlosen                      aber sampt den Teufflen also / daß sie für jhm müssen erschrecken. <note place="left">Iac. 2, 19.</note>Dann die Teuffel glauben auch / vnd                      zittern / wie Jacobus sagt. Alle Creaturen in gemein müssen sich nach seinem                      Winck vnd Willen richten. Also ist deiselbe der eine kleine Zeit vnter alle                      Engeln vnd Menschen gebeuget / vnnd ein verachtes Würmlein geworden / bald                      hernach über alle Engel vnnd Teuffel er-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[560/0580] JEsu / sich beugen sollen alle der Knye / die im Himmel vnd auff Erden / auch vnter der Erden sind. Kniebeugen ist bey Menschen eine eusserliche Geberde / vnd Zeichen der Ehrerbietung. Bedeutet hie in gemein die Vnterthänigkeit aller Creaturen / die sich müssen vnter Christo beugen / jhn ehren / anbeten vnd fürchten. Das müssen sie thun dem Menschen Christo; Indem Namen JEsu / müssen sich alle Knye beugen. Das ist: Nach seinem Befehl vnd Willen müssen sie sich richten / vnd jhm zu Gebotte stehen. Die dermassen Christo vnterworffen seyn / werden in drey Hauffen getheilet. Erstlich müssen jhm vnterthan seyn die him̃lische Creaturen / als die Engel vnnd außerwehlte Seelen im Himmel; Zum andern die jrrdische / als Menschen / vnnd alles was auff Erden ist; Zum dritten / die vnterirrdische / als die Teuffel vnd verdampte Seelen der Menschen. Die vnterirrdische heissen / nicht eben darumb / weil jhr Ort vnd Wohnung vnter der Erden ist; sintemal auch sonsten die bösen Geister in Heiliger Schrifft beschrieben werden / als in der Welt herumbschleichende Geister / die in der Welt herrschen; vielmehr werden sie vnterirrdisch genennt jhres Standes halben / weil sie noch weit vnter die jrrdische Creaturen verstossen seyn. Dazu können wir eine scheutzliche Wohnung nicht besser vns einbilden / als vnter der gestalt einer finstern Abgrund in der Erden. Diese alle müssen für dem Menschen Christo Knie beugen / die Glaubigen zwar also / daß sie nicht allein mit den H. Engeln jhn preisen vnd loben / sondern auch jhr Hoffnung vnd Zuversicht auff jhn setzen; die gottlosen aber sampt den Teufflen also / daß sie für jhm müssen erschrecken. Dann die Teuffel glauben auch / vnd zittern / wie Jacobus sagt. Alle Creaturen in gemein müssen sich nach seinem Winck vnd Willen richten. Also ist deiselbe der eine kleine Zeit vnter alle Engeln vnd Menschen gebeuget / vnnd ein verachtes Würmlein geworden / bald hernach über alle Engel vnnd Teuffel er- 1. Petr. 5, 8. Eph. 6, 12. Iac. 2, 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/580
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/580>, abgerufen am 22.11.2024.