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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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wehlet hatte. Wie er nun GOtt alle diese Sorge überlassen / vnd sich durch mancherley Glück von GOtt hat führen lassen / bringt jhn GOtt endlich zum Reich / daß er wird zu erst König über Juden / darnach über gantz Israel. Da konte der demütige David gar wol König seyn / vnd sich wie einen König ehren lassen / vnd blieb doch ein demütiger David in seinem Hertzen / bereit nach Gottes Willen die Königliche Kron wieder nieder zu legen / vnd zu gehen / wie jhn GOtt leiten würde; welches er auch in der that bewiese / da er von seinem gottlosen Sohn zum Reich hinauß getrieben ward / daher flossen diese kostbare Worte: Werde ich Gnade finden für dem HERRN / so wird er mich wieder holen; spricht er aber also: Ich habe nicht lust zu dir; sihe / hie bin ich / er machs mit mir / wie es jhm wolgefället. Das heisst ja: Ich habe gelernet / bey welchen ich bin / mir genügen lassen.

Diß seynd Exempel von Menschen genommen / die heutige Lection aber weiset vns die Gott gelassene Demuth / in der allerhöchsten Person deß Sohns Gottes / in Christo Jesu vnserm Heyland. Welcher Hunger vnd Kummer / Noth vnd Todt mit Gedult hat ertragen können; vnd da er wol hätte können Ruhe haben / ertrug er doch Schmach / vmb vnserntwillen / seinem Vatter zuHebr. 12, 2. Gehorsam. Vnd damit hat er vns ein Exempel gegeben / zu lernen Demuth / friedlich zu seyn mit dem / darin wir seyn.

Es haben zwar auch die weisen Heyden auß dem Liecht derQuibus & quomodo haec virtus sit imitabilis. Natur erkant vnd gelehret / daß eine feine liebliche Tugend sey / mit allem Glück / wie es einem zu handen kommet / friedlich zu seyn: daß man in guten Tagen sich enthalte vom fleischlichen Wollust vnd Vbermuth / vnd in Noth vnd Vnglück ertrage / was zu tragen ist; wie sie aber es haben können in die Vbung bringen / ist GOtt bekant; das aber ist vns nicht vnbekant / daß gesetzet / einer sey gewesen / der der Weisen Regel nachgelebet / er doch in seinem Gemüth nicht ohn fleischliche Lust / murren vnd verdruß hat seyn können / vnd also alles äusserliche Werck nur ein fleischliches Ding gewesen / gantz vnrein für Gottes Augen.

wehlet hatte. Wie er nun GOtt alle diese Sorge überlassen / vnd sich durch mancherley Glück von GOtt hat führen lassen / bringt jhn GOtt endlich zum Reich / daß er wird zu erst König über Juden / darnach über gantz Israel. Da konte der demütige David gar wol König seyn / vnd sich wie einen König ehren lassen / vnd blieb doch ein demütiger David in seinem Hertzen / bereit nach Gottes Willen die Königliche Kron wieder nieder zu legen / vnd zu gehen / wie jhn GOtt leiten würde; welches er auch in der that bewiese / da er von seinem gottlosen Sohn zum Reich hinauß getrieben ward / daher flossen diese kostbare Worte: Werde ich Gnade finden für dem HERRN / so wird er mich wieder holen; spricht er aber also: Ich habe nicht lust zu dir; sihe / hie bin ich / er machs mit mir / wie es jhm wolgefället. Das heisst ja: Ich habe gelernet / bey welchen ich bin / mir genügen lassen.

Diß seynd Exempel von Menschen genommen / die heutige Lection aber weiset vns die Gott gelassene Demuth / in der allerhöchsten Person deß Sohns Gottes / in Christo Jesu vnserm Heyland. Welcher Hunger vnd Kummer / Noth vnd Todt mit Gedult hat ertragen können; vnd da er wol hätte können Ruhe haben / ertrug er doch Schmach / vmb vnserntwillen / seinem Vatter zuHebr. 12, 2. Gehorsam. Vnd damit hat er vns ein Exempel gegeben / zu lernen Demuth / friedlich zu seyn mit dem / darin wir seyn.

Es haben zwar auch die weisen Heyden auß dem Liecht derQuibus & quomodo haec virtus sit imitabilis. Natur erkant vnd gelehret / daß eine feine liebliche Tugend sey / mit allem Glück / wie es einem zu handen kommet / friedlich zu seyn: daß man in guten Tagen sich enthalte vom fleischlichen Wollust vnd Vbermuth / vnd in Noth vnd Vnglück ertrage / was zu tragen ist; wie sie aber es haben können in die Vbung bringen / ist GOtt bekant; das aber ist vns nicht vnbekant / daß gesetzet / einer sey gewesen / der der Weisen Regel nachgelebet / er doch in seinem Gemüth nicht ohn fleischliche Lust / murren vnd verdruß hat seyn können / vnd also alles äusserliche Werck nur ein fleischliches Ding gewesen / gantz vnrein für Gottes Augen.

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[549/0569] wehlet hatte. Wie er nun GOtt alle diese Sorge überlassen / vnd sich durch mancherley Glück von GOtt hat führen lassen / bringt jhn GOtt endlich zum Reich / daß er wird zu erst König über Juden / darnach über gantz Israel. Da konte der demütige David gar wol König seyn / vnd sich wie einen König ehren lassen / vnd blieb doch ein demütiger David in seinem Hertzen / bereit nach Gottes Willen die Königliche Kron wieder nieder zu legen / vnd zu gehen / wie jhn GOtt leiten würde; welches er auch in der that bewiese / da er von seinem gottlosen Sohn zum Reich hinauß getrieben ward / daher flossen diese kostbare Worte: Werde ich Gnade finden für dem HERRN / so wird er mich wieder holen; spricht er aber also: Ich habe nicht lust zu dir; sihe / hie bin ich / er machs mit mir / wie es jhm wolgefället. Das heisst ja: Ich habe gelernet / bey welchen ich bin / mir genügen lassen. Diß seynd Exempel von Menschen genommen / die heutige Lection aber weiset vns die Gott gelassene Demuth / in der allerhöchsten Person deß Sohns Gottes / in Christo Jesu vnserm Heyland. Welcher Hunger vnd Kummer / Noth vnd Todt mit Gedult hat ertragen können; vnd da er wol hätte können Ruhe haben / ertrug er doch Schmach / vmb vnserntwillen / seinem Vatter zu Gehorsam. Vnd damit hat er vns ein Exempel gegeben / zu lernen Demuth / friedlich zu seyn mit dem / darin wir seyn. Hebr. 12, 2. Es haben zwar auch die weisen Heyden auß dem Liecht der Natur erkant vnd gelehret / daß eine feine liebliche Tugend sey / mit allem Glück / wie es einem zu handen kommet / friedlich zu seyn: daß man in guten Tagen sich enthalte vom fleischlichen Wollust vnd Vbermuth / vnd in Noth vnd Vnglück ertrage / was zu tragen ist; wie sie aber es haben können in die Vbung bringen / ist GOtt bekant; das aber ist vns nicht vnbekant / daß gesetzet / einer sey gewesen / der der Weisen Regel nachgelebet / er doch in seinem Gemüth nicht ohn fleischliche Lust / murren vnd verdruß hat seyn können / vnd also alles äusserliche Werck nur ein fleischliches Ding gewesen / gantz vnrein für Gottes Augen. Quibus & quomodo haec virtus sit imitabilis.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/569>, abgerufen am 22.11.2024.