Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das vergängliche Silber vnd Gold nichts zu achten / sihet er nicht darauff allein / daß es rein vnd vnschuldig Blut / sondern daß es deß Sohns Gottes Blut ist / wie es Johannes nennet in der ersten1. Joh. 1, 7. Epistel am 1. Cap. Wenn solches betrachtet wird / können wir leicht mit dem Heiligen Geist auß der art deß Opffers im Alten Testament einen Schluß machen / wie kräfftig das thewrbare Opffer Christi seyn muß; Denn so der Ochsen vnd Böcke Blut / vnd die Aschen von der Kuhe gesprenget / heiliget die Vnreinen zu der leiblichen Reinigkeit / wie viel mehr wird das Blut Christi / der sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist Gotte geopffert hat / vnser Gewissen reinigen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen GOtt. Ochsen vnd Böcke Blut hat im Alten Testament viel vermocht zur äusserlichen Reinigung. Insonderheit wird hie der Aschen gedacht von der Kuhe / davon zu lesen das 19.Num. 19, 2. Cap. im vierdten Buch Mosis. Daselbst verordnet Gott / daß der Hohepriester eine rothe Kuhe lasse ausser dem Lager zu Aschen verbrennen / vnd die Aschen verwahren an ein besonders Ort; wenn sich denn einer verunreiniget hatte an einem Todten / oder sonsten / muste er fliessend Wasser nehmen / vnd darin etwas von gemeldter Aschen thun / vnd damit sich besprengen / so ward er rein; so aber jemand sich nicht würde am dritten vnd siebenden Tage besprengen / solte er auß dem Volck Gottes außgeschlossen werden. Was bedeutet das anders / als daß vnser Mittler vnd Versöhner Christus hat sollen am Creutze verzehret / vnd durch ein höllisch Fewer grosser Angst verbrennet werden / vnd daß auß seinen Wunden solte das Sprengwasser lauffen / dadurch wir vnreine solten gereiniget werden? Hat nun der Ochsen vnd Böcke Todt Krafft gehabt zu heiligen / die sich äusserlich verunreiniget hatten / wie solte Gottes Todt nicht kräfftig seyn / zu reinigen von der jnner- das vergängliche Silber vnd Gold nichts zu achten / sihet er nicht darauff allein / daß es rein vnd vnschuldig Blut / sondern daß es deß Sohns Gottes Blut ist / wie es Johannes nennet in der ersten1. Joh. 1, 7. Epistel am 1. Cap. Wenn solches betrachtet wird / können wir leicht mit dem Heiligen Geist auß der art deß Opffers im Alten Testament einen Schluß machen / wie kräfftig das thewrbare Opffer Christi seyn muß; Denn so der Ochsen vnd Böcke Blut / vnd die Aschen von der Kuhe gesprenget / heiliget die Vnreinen zu der leiblichen Reinigkeit / wie viel mehr wird das Blut Christi / der sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist Gotte geopffert hat / vnser Gewissen reinigen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen GOtt. Ochsen vnd Böcke Blut hat im Alten Testament viel vermocht zur äusserlichen Reinigung. Insonderheit wird hie der Aschen gedacht von der Kuhe / davon zu lesen das 19.Num. 19, 2. Cap. im vierdten Buch Mosis. Daselbst verordnet Gott / daß der Hohepriester eine rothe Kuhe lasse ausser dem Lager zu Aschen verbrennen / vnd die Aschen verwahren an ein besonders Ort; wenn sich denn einer verunreiniget hatte an einem Todten / oder sonsten / muste er fliessend Wasser nehmen / vnd darin etwas von gemeldter Aschen thun / vnd damit sich besprengen / so ward er rein; so aber jemand sich nicht würde am dritten vnd siebenden Tage besprengen / solte er auß dem Volck Gottes außgeschlossen werden. Was bedeutet das anders / als daß vnser Mittler vnd Versöhner Christus hat sollen am Creutze verzehret / vnd durch ein höllisch Fewer grosser Angst verbrennet werden / vnd daß auß seinen Wunden solte das Sprengwasser lauffen / dadurch wir vnreine solten gereiniget werden? Hat nun der Ochsen vnd Böcke Todt Krafft gehabt zu heiligen / die sich äusserlich verunreiniget hatten / wie solte Gottes Todt nicht kräfftig seyn / zu reinigen von der jnner- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0555" n="535"/> das vergängliche Silber vnd Gold nichts zu achten / sihet er nicht darauff allein / daß es rein vnd vnschuldig Blut / sondern daß es deß Sohns Gottes Blut ist / wie es Johannes nennet in der ersten<note place="right">1. Joh. 1, 7.</note> Epistel am 1. 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Daselbst verordnet Gott / daß der Hohepriester eine rothe Kuhe lasse ausser dem Lager zu Aschen verbrennen / vnd die Aschen verwahren an ein besonders Ort; wenn sich denn einer verunreiniget hatte an einem Todten / oder sonsten / muste er fliessend Wasser nehmen / vnd darin etwas von gemeldter Aschen thun / vnd damit sich besprengen / so ward er rein; so aber jemand sich nicht würde am dritten vnd siebenden Tage besprengen / solte er auß dem Volck Gottes außgeschlossen werden. Was bedeutet das anders / als daß vnser Mittler vnd Versöhner Christus hat sollen am Creutze verzehret / vnd durch ein höllisch Fewer grosser Angst verbrennet werden / vnd daß auß seinen Wunden solte das Sprengwasser lauffen / dadurch wir vnreine solten gereiniget werden? Hat nun der Ochsen vnd Böcke Todt Krafft gehabt zu heiligen / die sich äusserlich verunreiniget hatten / wie solte Gottes Todt nicht kräfftig seyn / zu reinigen von der jnner- </p> </div> </body> </text> </TEI> [535/0555]
das vergängliche Silber vnd Gold nichts zu achten / sihet er nicht darauff allein / daß es rein vnd vnschuldig Blut / sondern daß es deß Sohns Gottes Blut ist / wie es Johannes nennet in der ersten Epistel am 1. Cap.
1. Joh. 1, 7. Wenn solches betrachtet wird / können wir leicht mit dem Heiligen Geist auß der art deß Opffers im Alten Testament einen Schluß machen / wie kräfftig das thewrbare Opffer Christi seyn muß; Denn so der Ochsen vnd Böcke Blut / vnd die Aschen von der Kuhe gesprenget / heiliget die Vnreinen zu der leiblichen Reinigkeit / wie viel mehr wird das Blut Christi / der sich selbst ohn allen Wandel / durch den ewigen Geist Gotte geopffert hat / vnser Gewissen reinigen von den todten Wercken / zu dienen dem lebendigen GOtt. Ochsen vnd Böcke Blut hat im Alten Testament viel vermocht zur äusserlichen Reinigung. Insonderheit wird hie der Aschen gedacht von der Kuhe / davon zu lesen das 19. Cap. im vierdten Buch Mosis. Daselbst verordnet Gott / daß der Hohepriester eine rothe Kuhe lasse ausser dem Lager zu Aschen verbrennen / vnd die Aschen verwahren an ein besonders Ort; wenn sich denn einer verunreiniget hatte an einem Todten / oder sonsten / muste er fliessend Wasser nehmen / vnd darin etwas von gemeldter Aschen thun / vnd damit sich besprengen / so ward er rein; so aber jemand sich nicht würde am dritten vnd siebenden Tage besprengen / solte er auß dem Volck Gottes außgeschlossen werden. Was bedeutet das anders / als daß vnser Mittler vnd Versöhner Christus hat sollen am Creutze verzehret / vnd durch ein höllisch Fewer grosser Angst verbrennet werden / vnd daß auß seinen Wunden solte das Sprengwasser lauffen / dadurch wir vnreine solten gereiniget werden? Hat nun der Ochsen vnd Böcke Todt Krafft gehabt zu heiligen / die sich äusserlich verunreiniget hatten / wie solte Gottes Todt nicht kräfftig seyn / zu reinigen von der jnner-
Num. 19, 2.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/555>, abgerufen am 22.07.2024. |