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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Wie gütig ist doch GOtt / er sendet nicht alleine das Liecht / sondern bittet auch / daß wir doch deß Liechtes gebrauchen / Er gibt vns nicht allein seine Gnade / sondern bittet auch / daß wir die Gnade annehmen. Wie Christus ruffet: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finsternüß nicht überfallen; also ruffet auch sein trewer Diener Paulus in heutiger Lection: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Aber wie grösser Gottes Gnade / je grösser der Menschen Boßheit / wie mehr GOtt ruffet / je weniger der Mensch es achtet / vnd hält das ruffen Gottes für eine Gewonheit / eben als wäre es der Mensch wol werth / daß GOtt jhm solte noch länger nachlauffen / vnd zu seinem eigenen Heil flehen. Noch lässt GOtt nicht abe zu ruffen / der auch auff dißmal außsendet seinen Boten / vnd lässt anhalten / der GnadeThema. recht zu gebrauchen. GOtt gebe Gnade / daß wir diese Bottschafft mit gehorsamen Hertzen annehmen / durch die Krafft Christi / Amen.

ES ist die vorhabende Lection nicht allein eine Warnung fürPars prior hortatoria. Schaden / damit wir nicht etwan die Gnade vergebens empfahen / sondern zugleich ein guter Vnterricht / wie die Gnade recht Christlich zu gebrauchen. Der Anfang lautet also: Wie wir seyn Mitarbeiter / also ermahnen wir / daß jhrV. 1. die Gnade Gottes nicht vergeblich wollet empfangen haben.

Diese Vermahnung geschicht zu allen / welchen die GnadeIn qua consideratur 1. ad quos adhortatio dirigitur. Gottes angebotten ist. Gnade aber heisst hie / daß vns GOTT durch seine Friedensbotten Versöhnung angebotten hat / davon im vorigen fünfften Capitel: GOtt hat vns mit jhm selber versöhnet / durch Jesum Christ / vnd das Ampt gegeben /2. Cor. 5, 18. & seqq.

Wie gütig ist doch GOtt / er sendet nicht alleine das Liecht / sondern bittet auch / daß wir doch deß Liechtes gebrauchen / Er gibt vns nicht allein seine Gnade / sondern bittet auch / daß wir die Gnade annehmen. Wie Christus ruffet: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finsternüß nicht überfallen; also ruffet auch sein trewer Diener Paulus in heutiger Lection: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Aber wie grösser Gottes Gnade / je grösser der Menschen Boßheit / wie mehr GOtt ruffet / je weniger der Mensch es achtet / vnd hält das ruffen Gottes für eine Gewonheit / eben als wäre es der Mensch wol werth / daß GOtt jhm solte noch länger nachlauffen / vnd zu seinem eigenen Heil flehen. Noch lässt GOtt nicht abe zu ruffen / der auch auff dißmal außsendet seinen Boten / vnd lässt anhalten / der GnadeThema. recht zu gebrauchen. GOtt gebe Gnade / daß wir diese Bottschafft mit gehorsamen Hertzen annehmen / durch die Krafft Christi / Amen.

ES ist die vorhabende Lection nicht allein eine Warnung fürPars prior hortatoria. Schaden / damit wir nicht etwan die Gnade vergebens empfahen / sondern zugleich ein guter Vnterricht / wie die Gnade recht Christlich zu gebrauchen. Der Anfang lautet also: Wie wir seyn Mitarbeiter / also ermahnen wir / daß jhrV. 1. die Gnade Gottes nicht vergeblich wollet empfangen haben.

Diese Vermahnung geschicht zu allen / welchen die GnadeIn qua consideratur 1. ad quos adhortatio dirigitur. Gottes angebotten ist. Gnade aber heisst hie / daß vns GOTT durch seine Friedensbotten Versöhnung angebotten hat / davon im vorigen fünfften Capitel: GOtt hat vns mit jhm selber versöhnet / durch Jesum Christ / vnd das Ampt gegeben /2. Cor. 5, 18. & seqq.

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[443/0463] Wie gütig ist doch GOtt / er sendet nicht alleine das Liecht / sondern bittet auch / daß wir doch deß Liechtes gebrauchen / Er gibt vns nicht allein seine Gnade / sondern bittet auch / daß wir die Gnade annehmen. Wie Christus ruffet: Wandelt im Liecht / dieweil jhr das Liecht habet / daß euch die Finsternüß nicht überfallen; also ruffet auch sein trewer Diener Paulus in heutiger Lection: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Aber wie grösser Gottes Gnade / je grösser der Menschen Boßheit / wie mehr GOtt ruffet / je weniger der Mensch es achtet / vnd hält das ruffen Gottes für eine Gewonheit / eben als wäre es der Mensch wol werth / daß GOtt jhm solte noch länger nachlauffen / vnd zu seinem eigenen Heil flehen. Noch lässt GOtt nicht abe zu ruffen / der auch auff dißmal außsendet seinen Boten / vnd lässt anhalten / der Gnade recht zu gebrauchen. GOtt gebe Gnade / daß wir diese Bottschafft mit gehorsamen Hertzen annehmen / durch die Krafft Christi / Amen. Thema. ES ist die vorhabende Lection nicht allein eine Warnung für Schaden / damit wir nicht etwan die Gnade vergebens empfahen / sondern zugleich ein guter Vnterricht / wie die Gnade recht Christlich zu gebrauchen. Der Anfang lautet also: Wie wir seyn Mitarbeiter / also ermahnen wir / daß jhr die Gnade Gottes nicht vergeblich wollet empfangen haben. Pars prior hortatoria. V. 1. Diese Vermahnung geschicht zu allen / welchen die Gnade Gottes angebotten ist. Gnade aber heisst hie / daß vns GOTT durch seine Friedensbotten Versöhnung angebotten hat / davon im vorigen fünfften Capitel: GOtt hat vns mit jhm selber versöhnet / durch Jesum Christ / vnd das Ampt gegeben / In qua consideratur 1. ad quos adhortatio dirigitur. 2. Cor. 5, 18. & seqq.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/463>, abgerufen am 25.11.2024.