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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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auff zeitlich vnd leibliches / sondern auch auff der Seelen ewiges Verderben / so höret vnd betrachtet / was der Apostel Paulus in der ersten an die Corinther am 6. Cap. saget: Die Trunckenbold1. Cor. 6, 10. werden das Reich Gottes nicht ererben. Sagt ichs / dürfft jhrs nicht glauben / sagts aber der HERR / so vermögt jhr nicht widersprechen. Die Trunckenbold werden das Reich Gottes nicht ererben.

Solches Gericht lässet der HERR gehen über die VollsäufferPoenae finis. / an Leib vnd Seel / zu solchem ende / wie Esaias weiter meldet / daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütigetV. 15. 16. werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden / aber der HERR Zebaoth erhöhet werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit. Wenn den Gottes-vergessenen Leuten alles nach Wolgefallen ergehet / vnd dieselbe bey guten Tagen alt werden / so hats den Schein / als wann Gottes Recht vnd Gebott nicht viel gelte; wann aber GOtt anfahet die Junckern zu erniedrigen / vnd die Augen der Hoffärtigen zu demütigen / so erkennet man Gottes Gerechtigkeit / daß man bekennen muß: Heilig vnd gerecht ist der HERR in allen seinen Wercken. Ist eins / das GOtt suchet mit gemeinen Landplagen / nemblich / die Ehre der göttlichen Gerechtigkeit.

Das ander ist / die Reinigung deß Landes. Es könte mancher gedencken: Wo GOtt so streng verfahren will / vnd den kleinen mit dem grossen auffreiben / so werd ichs ja nicht alleine seyn / es wird der eine so wol auffgerieben werden / als der ander. Aber der HERR zeiget hie an / daß sein Sinn nicht fort sey / das Land jmmer vnd ewig wüst ligen zu lassen / sondern es zu reinigen. Als denn / spricht er / werden sich die Lämmer weiden nach jhrer Ordnung / vnd die Frembdlinge werden sich lustig

auff zeitlich vnd leibliches / sondern auch auff der Seelen ewiges Verderben / so höret vnd betrachtet / was der Apostel Paulus in der ersten an die Corinther am 6. Cap. saget: Die Trunckenbold1. Cor. 6, 10. werden das Reich Gottes nicht ererben. Sagt ichs / dürfft jhrs nicht glauben / sagts aber der HERR / so vermögt jhr nicht widersprechen. Die Trunckenbold werden das Reich Gottes nicht ererben.

Solches Gericht lässet der HERR gehen über die VollsäufferPoenae finis. / an Leib vnd Seel / zu solchem ende / wie Esaias weiter meldet / daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütigetV. 15. 16. werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden / aber der HERR Zebaoth erhöhet werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit. Wenn den Gottes-vergessenen Leuten alles nach Wolgefallen ergehet / vnd dieselbe bey guten Tagen alt werden / so hats den Schein / als wann Gottes Recht vnd Gebott nicht viel gelte; wann aber GOtt anfahet die Junckern zu erniedrigen / vnd die Augen der Hoffärtigen zu demütigen / so erkennet man Gottes Gerechtigkeit / daß man bekennen muß: Heilig vnd gerecht ist der HERR in allen seinen Wercken. Ist eins / das GOtt suchet mit gemeinen Landplagen / nemblich / die Ehre der göttlichen Gerechtigkeit.

Das ander ist / die Reinigung deß Landes. Es könte mancher gedencken: Wo GOtt so streng verfahren will / vnd den kleinen mit dem grossen auffreiben / so werd ichs ja nicht alleine seyn / es wird der eine so wol auffgerieben werden / als der ander. Aber der HERR zeiget hie an / daß sein Sinn nicht fort sey / das Land jmmer vnd ewig wüst ligen zu lassen / sondern es zu reinigen. Als denn / spricht er / werden sich die Lämmer weiden nach jhrer Ordnung / vnd die Frembdlinge werden sich lustig

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[431/0451] auff zeitlich vnd leibliches / sondern auch auff der Seelen ewiges Verderben / so höret vnd betrachtet / was der Apostel Paulus in der ersten an die Corinther am 6. Cap. saget: Die Trunckenbold werden das Reich Gottes nicht ererben. Sagt ichs / dürfft jhrs nicht glauben / sagts aber der HERR / so vermögt jhr nicht widersprechen. Die Trunckenbold werden das Reich Gottes nicht ererben. 1. Cor. 6, 10. Solches Gericht lässet der HERR gehen über die Vollsäuffer / an Leib vnd Seel / zu solchem ende / wie Esaias weiter meldet / daß jederman sich bücken müsse / vnd jederman gedemütiget werde / vnd die Augen der Hoffärtigen gedemütiget werden / aber der HERR Zebaoth erhöhet werde im Recht / vnd GOtt der Heilige geheiliget werde in Gerechtigkeit. Wenn den Gottes-vergessenen Leuten alles nach Wolgefallen ergehet / vnd dieselbe bey guten Tagen alt werden / so hats den Schein / als wann Gottes Recht vnd Gebott nicht viel gelte; wann aber GOtt anfahet die Junckern zu erniedrigen / vnd die Augen der Hoffärtigen zu demütigen / so erkennet man Gottes Gerechtigkeit / daß man bekennen muß: Heilig vnd gerecht ist der HERR in allen seinen Wercken. Ist eins / das GOtt suchet mit gemeinen Landplagen / nemblich / die Ehre der göttlichen Gerechtigkeit. Poenae finis. V. 15. 16. Das ander ist / die Reinigung deß Landes. Es könte mancher gedencken: Wo GOtt so streng verfahren will / vnd den kleinen mit dem grossen auffreiben / so werd ichs ja nicht alleine seyn / es wird der eine so wol auffgerieben werden / als der ander. Aber der HERR zeiget hie an / daß sein Sinn nicht fort sey / das Land jmmer vnd ewig wüst ligen zu lassen / sondern es zu reinigen. Als denn / spricht er / werden sich die Lämmer weiden nach jhrer Ordnung / vnd die Frembdlinge werden sich lustig

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/451>, abgerufen am 01.06.2024.